Bruchstücke aus John Nelson Darby's Schriften


Zurück zur Übersicht

Schriften von JND zu den Themen: Prophetie- Apologetik- Evangelium- Schriftauslegung- Verschiedenes- Versammlung- Praktisch- Lehre- Kritisches- Notizen und Kommentare- Notizen- Andere Schriften


--> PDF-Version

Audio Computerstimme

„Je mehr wir das Evangelium des Johannes untersuchen, desto mehr werden wir den Einen sehen, welcher als eine göttliche Person — eins mit dem Vater — spricht und handelt, Er allein konnte also tun; und doch tut Er es immer als Einer, der den Platz eines Dieners eingenommen hat und nichts für Sich nimmt, sondern alles von Seinem Vater empfängt. „Ich habe Dich verherrlicht; und nun verherrliche Du mich." Wie zeigt diese Sprache eine Gleichförmigkeit der Natur und der Liebe! Er sagt jedoch nicht: Und nun will ich mich selbst verherrlichen. Er hat den Platz eines Menschen eingenommen, um alles zu empfangen, obgleich es eine Herrlichkeit ist, welche Er bei dem Vater hatte, ehe die Welt war. Dies ist von vorzüglicher Schönheit. Ich möchte hinzufügen, dass der Feind Ihn in der Wüste dahinbringen wollte, diesen Platz der Abhängigkeit aufzugeben.“

„Der Herr nahm, indem er Mensch wurde, die Gestalt eines Knechtes an (Phil. 2). Diese Stellung gibt er nie auf. Man könnte denken, dass Er dies getan hätte, als Er in die Herrlichkeit ging, aber Er zeigt hier, dass es nicht so ist. Er sagt jetzt, wie in 2. Mose 21 steht: „Ich liebe meinen Herrn, mein Weib und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen;" und Er wird ein Knecht für immer, obwohl Er zwölf Legionen Engel haben konnte. Hier ist Er ein Diener, um den Seinigen die Füße zu waschen, welche sie beim Gehen durch diese Welt beschmutzt haben. In Lukas 12, 37 sehen wir, dass Er den Platz des Dienstes in der Herrlichkeit einnimmt. Es ist ein köstlicher Gedanke, dass Er selbst dort die höchste Glückseligkeit des Himmels zu unserer Befriedigung darreicht.“

„Paulus sagt, indem er an die Philipper schreibt: „Brüder ich halte mich selbst nicht dafür, es ergriffen zu haben; eines aber tue ich: Vergessend, was dahinten und mich ausstreckend nachdem, was davon ist, jage ich das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesu." Und wiederum: „ob ich auf irgendeine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten." War es etwa, dass er des Ausgangs nicht sicher war? Nein, sondern er schaute den Weg sowohl als auch das Ziel und all die Schwierigkeiten des Weges. Paulus hatte große Furcht vor dem, was ihm im geringsten Maß aufhalten oder ihn in die abschüssige Bahn bringen könnte, und dies tut sicherlich das Fleisch, wenn man demselben nachgibt. Sodann fügt er hinzu: „Denn viele wandeln, von denen ich euch gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, dass sie die Feinde des Kreuzes Christi sind: deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen."

„Wir können die Waffenrüstung Gottes in all ihren einzelnen Teilen wie Kunstverständige betrachten und sie bewundern, ohne sie anzuziehen. Die einfache Seele zieht sie an, während eine andere, vielleicht mit mehr Erkenntnis begabte, sich damit begnügt, sie zu untersuchen.“

„Die sichtbaren Dinge wirken beständig auf das Urteil ein, das wir uns durch den Glauben bilden, und wenn der Glaube nicht durch das Wort genährt wird, so fällt er in sich zusammen, und seine Wirkungen verschwinden. Natürliche Vernunftschlüsse bauen sich auf das, was man sieht, der Glaube auf das, was Gott uns geoffenbart hat.“

„Innerlich Gott zu leben ist der einzige Weg, um Ihm auch äußerlich zu leben. .... Ich fürchte viel Tätigkeit ohne viel Gemeinschaft mit Gott; wo aber Christus das Herz beherrscht, da wird man auch Ihm leben.“

„Es tut uns not, mehr in dem Bereich des Glaubens und der „neuen Schöpfung" zu wandeln. Wir werden dann alle Dinge so ansehen, wie Gott sie ansieht, so über sie denken, wie Gott über sie denkt, so wird unser ganzer Wandel und Charakter würdiger und entschiedener getrennt sein von der Erde und ihren Dingen.“

„Christus ist für mich gestorben, das sagt mir das Kreuz; der Jordan aber sagt mir, dass ich mit Christus gestorben und auferstanden bin. Es ist die Erkenntnis und der Genuss meiner Vereinigung mit Christus; und hier erst fängt man an von dem „Erzeugnis" des Landes zu essen (Jos. 5, 12); man ist im Himmel.“

„Der, welcher in seinen Sünden ist, beschäftigt sich mit seiner Errettung; der aber, welcher im Himmel ist, nährt sich von Christus; Ihn bewundernd, betet er Ihn an, und sein Genuss ist es, mit Christus in den himmlischen Örten zu sitzen. Je geistlicher wir sind, desto besser verstehen wir die Herrlichkeit, die Christus mit uns teilen will.“

„Joh. 1. Welch eine Entfaltung von Christus ist hier und auf solch vollkommene Weise! Er sammelt um Sich. Er muss Gott sein, sonst würde Er uns von Sich zurückweisen. Er sagt: „Folget mir nach". Er ist der Mensch, welcher den Weg, den einzigen Weg durch die Wüste bahnt; denn für den Menschen, da er sich von Gott entfernt hatte, gab es keinen. Über dem Menschen Christus ist der Himmel aufgetan. Er ist als Mensch der Gegenstand des Himmels und der Enget Gottes.“

„Was unseren Dienst betrifft, so haben wir gesehen, wie unser gesegneter Herr und Meister, in völliger Selbst- Erniedrigung, die Füße seiner Jünger wäscht, ein Beispiel für wen? Sicherlich, für uns. Nun, ich kenne keinen Dienst in gegenwärtiger Zeit, der Seiner würdig oder Ihm angenehm wäre, wenn nicht in Demut vollführt. Es ist nicht die Zeit von unserer eigenen Stellung zu sprechen. Wenn die Versammlung Gottes, welche dem Herrn so teuer ist, in dieser Welt entehrt dasteht; zerstreut, unwissend und bedrückt, dann wird der, welcher Christi Gedanken kennt, immer den niedrigsten Platz ein- ' nehmen. Der treue Dienst der Liebe sucht demnach Bedürfnis zu geben und denkt niemals daran die Gegenstände der Liebe des Meisters wegen ihrer Bedürftigkeit gering zu schätzen. Männer, welche von Gott für Seinen Dienst bereitetet sind, kommen von dort hervor, wo sie ihre eigene Schwäche und ihr eigenes Nichts erfahren haben. Sie finden, dass Jesus alles für sie ist in allen Dingen und überall. Solche Männer in den Händen des Heiligen Geistes sind wahre Stützen für die Kinder Gottes, und solche werden nicht nach Auszeichnung oder Autorität unter der zerstreuten Herde streben. Die Gemeinschaft eines Dieners mit Gott betreffs Seiner Versammlung zeigt sich in der Bereitwilligkeit selbst gar nichts zu sein, und ein solcher verwendet sich freudig und lässt sich verwenden.“

„Alles was wir tun können ist, wachsam zu wandeln, jedoch friedvoll, Seine Interessen zu pflegen, nichts für uns hienieden zu suchen, wo wir nichts zu gewinnen, und nichts zu verlieren haben.“

„Je mehr wir Zeugnis ablegen von Gottes Gedanken, von Gottes Absichten und von der Stellung, welche die Gläubigen nach Gottes Gedanken einnehmen, desto mehr werden wir das Ziel der Angriffe Satans bilden. Wir werden notwendigerweise mehr Schlingen und Gefahren ausgesetzt sein, als die, welche zurückbleiben.“

„Guter und teurer Heiland! Wir freuen uns in Wirklichkeit, dass Du, der Du für uns so viel gelitten, jetzt alles vollbracht hast und bei Deinem Vater ruhest, was auch Deine tätige Liebe gegen uns sein mag. Ach, dass wir dich besser kennten und liebten! Doch können wir uns vollem Herzen rufen: Komme bald, Herr! Verlass noch einmal den Thron Deiner Ruhe und Deiner persönlichen Herrlichkeit, um uns zu Dir zu nehmen, damit alles auch für uns erfüllt sei und wir bei Dir und in dem Lichte des Angesichts Deines Vaters und in Seinem Hause seien! Deine Gnade ist unendlich, aber Deine Gegenwart und die Freude des Vaters wird die Ruhe unserer Herzen und unsere ewige Freude sein.“

„Christus ist das „Erzeugnis des Landes," denn Er ist aus dem Himmel und darum auch die Nahrung, die für uns paffend ist. Der Christ ist vom Himmel und soll dort seinen Wandel haben und sich von Christus nähren. Wenn ich sage, dass wir in Kanaan wohnen, so spreche ich von einem Kanaan, wo Kampf ist. In den durch Kanaan vorgebildeten himmlischen Orten ist beständiger Kampf; sind wir in Wirklichkeit einmal im Himmel, dann ist vollkommene Ruhe unser Teil. Als Sünder ist der Mensch in Ägypten; als Christ ist er in Kanaan; aber er durchpilgert die Wüste und befindet sich leider nur zu oft noch in Ägypten, weil er der Wüste überdrüssig ist, und sein Herz nach Ägypten zurückkehrt. Und doch sollte die Welt für ihn, wie sie es für Jesus war, nur ein dürres, trockenes, wasserloses Land sein. Hienieden gibt es für uns nur eine Wüste mit feurigen Schlangen; aber mit Gott müssen wir hindurch; und wenn unser Herz fähig ist, sich von Christus zu nähren, so werden wir alles überwinden können.“

„Die Person des Herrn Jesu wird immer Speise für unsere Seelen sein, wenn wir uns in sie versenken. Wenn wir auch dadurch gedemütigt werden, so stärkt uns andrerseits wieder das Bewusstsein, dass Er alles, was Er ist, für uns ist. Das Herz freut sich in Ihm; es fühlt, dass Er ihm ganz angehört, aber dass es Ihn bewundern und anbeten kann.“

„Christus hat die Versammlung geliebt, das Herz der Versammlung soll aber ganz und gar Christus angehören! Neigt die Braut nur mit einem Gedanken zur Welt, so ist sie eine untreue Braut. Sie soll während der Abwesenheit ihres Bräutigams beständig Seine Rückkehr erwarten, das Haus in guter Ordnung halten, bei jedem vorkommenden Anlass auf Seine Seite stehen und nur Seine Ehre im Auge haben, indem sie sich in nichts der Welt gleichförmig macht. Vielfach verbirgt die Welt die Wahrheit unter dem Vorwand des Anstandes, und ihre Höflichkeit ist eine schlechte Nachahmung der christlichen Liebe. Wir finden im Wort nur ei neu Maßstab der Heiligkeit: Christus. Mit Ihn: sind wir gestorben und auferstanden; unsere Kraft besteht nicht darin, dass wir versuchen, das Böse zu meiden, sondern vielmehr darin, dass wir an Christus denken, mit Ihm uns beschäftigen, und das vermag das Fleisch nicht zu tun.“

„Der einzige Platz, in der Demut erhalten zu bleiben, ist die Gegenwart Gottes. Verlasse ich diesen Platz, dann bin ich in Gefahr, mich zu erheben. Manche meinen, es sei gefährlich, zu oft auf der Höhe dieser glücklichen Gemeinschaft mit Gott zu sein. Aber ich bin gewiss, dass, wenn wir uns auf dieser Höhe befinden, wir nicht in Gefahr sind, sondern erst dann, wenn wir wieder herabsteigen. Denn, wenn wir die Höhe verlassen, denken wir so gern daran, dass wir droben gewesen sind, und das ist gefährlich. Hier zeigt sich der Keim des Hochmuts. Sicher bedurfte Paulus nicht eines Pfahles im Fleische, solange er im dritten Himmel war. Erst als er herniedergestiegen war, begann für ihn die Gefahr, sich über das Maß zu erheben bei dem Gedanken, dass er an einem Platz gewesen war, den außer ihm noch niemand gesehen hatte. Nach meinem Dafürhalten ist es sicher keine wahre Demut, wenn wir schlecht über uns denken. Denn die wahre Demut besteht nicht darin, dass wir so und so von uns denken, sondern darin, dass wir gar nicht an uns denken; und dies zu erreichen, ist in der Tat keine leichte Aufgabe. Bei uns heißt es meistens immer: Ich, ich, ich. Und es bedarf großer Gnade, um dieses Ich aus dem Bereiche unserer Gedanken auszustreichen.“

„Unabhängigkeit von Gott ist der Wunsch eines jeden Menschen. Christus hat sich für uns nicht zum Teil, sondern ganz hingegeben. Abraham wandelte als Pilger von einem Ort zum anderen; er schlug sein Zelt auf und baute einen Altar. Sonst aber besaß er nichts im Lande. Glücklich und still ruhte er in den Verheißungen Gottes. Und dies ist auch unsere Stellung. Gott begnügt Sich nicht mit einem halben Gehorsam. Er will, dass wir in Seinen Wegen wandeln, und in Seiner Liebe ruhend, einen Altar haben, bis wir Ihn schauen, in welchem alle Verheißungen erfüllt werden — Ihn, unseren Jesus, in welchem alle Verheißungen „Ja und Amen" sind — zur Verherrlichung Gottes durch uns!“

„Alle göttlichen Grundsätze werden in der Person Christi dargestellt und verwirklicht. Für uns, die wir Nachahmer Gottes sein sollen, ist Er in jeder Hinsicht das Vorbild; sobald wir verstanden haben, dass wir Gott angehören, haben wir nur eine Lebensregel, nur einen Zweck zu verfolgen; denn es ist unmöglich, gleichzeitig auf zwei Wegen zu gehen. Die Weltförmigkeit macht den Christen unglücklich; weder das Christentum noch die Welt sind dann ganz sein eigen.“

„Die Nationen prahlen mit ihrer Macht und mit ihren Reichtümern. Wohlan, über sie werden zuerst die Gerichte hereinbrechen; insbesondere aber über die sogenannten christlichen Länder, wo das größte Bekenntnis ist.“

„Wir haben nichts anderes zu tun als in Frieden das Zeugnis fortzusetzen, welches uns anvertraut ist, indem wir uns bemühen, in wahrer Hingabe und in praktischer Absonderung von der Welt dasselbe zu verwirklichen.“

„Weltlichkeit beginnt da, wo irgend Christus nicht der Beweggrund und die Regel dessen ist, was wir in den notwendigen Einzelheiten des täglichen Lebens tun; denn Er begleitet uns in denselben ebensowohl mit Seinem Licht und Seiner Gnade, als Er dort oben uns leuchtet. Wir müssen bekleidet sein und ein Obdach haben, aber wenn ich meine Person schmücke, und selbst wenn ich es nur im Geringsten tue, so ist dies das Fleisch und Torheit und nicht Christus. Der Grad der Weltförmigkeit mag verschieden sein, aber die Sache wird durch den Grundsatz gerichtet. Wenn ich eine Wohnung zu möblieren habe, so brauche ich Tische und Stühle als eine Notwendigkeit des gewöhnlichen Lebens. Christus kann darin immer noch meine Regel sein; Er lässt sich gnädig herab zu meinen Bedürfnissen, und ich darf mit Dankbarkeit suchen, was ihnen entspricht; aber Er hat keinen Gefallen an Torheiten. Weltlichkeit beginnt, wenn ich suche, der Welt oder den Augen der Welt zu gefallen. Das Maß der Urteilsfähigkeit darüber mag natürlich verschieden sein, je nach dem Grad geistlichen Fortschritts, aber der Grundsatz ist einfach. Wenn ich Eitelkeit liebe, so ist dies sicher nicht Christus, und wenn ich in Kleidern oder Möbeln dem Auge der Welt zu gefallen suche, so ist es Weltlichkeit. Wenn ich jedoch 'meiner kranken Frau den möglichst bequemen Stuhl kaufe, ' so ist dies nicht Weltlichkeit, denn Gott hat großes Gefallen an zärtlicher Liebe. Wenn die Welt mit ihrer Gedankenweise nicht mehr Raum im Herzen hat, so ist es nicht schwierig, das Richtige zu tun.“

„Ein bekehrter Mensch ist als solcher erst dann in der christlichen Stellung, wenn er gesalbt worden ist. Als der verlorene Sohn auf dem Wege zum Vaterhaus sich befand, war fein Gewissen und sein Herz durch die Gnade erreicht und richtig geleitet, aber er war weder mit dem vornehmsten Kleid bekleidet, noch kannte er das Vaterherz. Er trat erst dann in die christliche Stellung ein, als er den Vater erreicht hatte, und von dem Augenblick an hören wir nichts mehr von ihm, sondern nur von dem Vater. Vorher war sein Zustand nicht passend für das Haus . . . Ein Christ ist ein Mensch, der nicht allein neu geboren ist — was durchaus notwendig ist — sondern in welchem auch der Heilige Geist wohnt.“

„Gott kann das Böse, da, wo Er wohnt, noch weniger zulassen als da, wo Er nicht wohnt. Wie groß die Energie des Zeugnisses, welches Er zu jenen sendet, die außerhalb sind, auch sein möge, so übt Er doch alle Geduld, bis es kein Heilmittel mehr gibt. Innerhalb aber zeigt Er, dass je mehr Seine Gegenwart verwirklicht und geoffenbart wird (und gerade nach dem Maße, wie dieses geschieht), Er umso weniger das Böse zulassen kann. Es kann nicht anders sein. Er richtet in der Mitte Seiner Heiligen, wo Er Heiligkeit haben will.“

„Je mehr Ansehen wir in der Welt haben, desto mehr fürchten wir die Welt, die es uns verlieh“

„Wie Adam erst nach dem Sündenfall das Haupt des alten Geschlechts wurde, so ist Christus erst das Haupt des neuen Geschlechts geworden, nachdem Er aus den Toten auferstanden war. Er bringt sie in Seine eigene Stellung als ein auferweckter Mensch; dort beginnen sie mit Christus.“

„„Dem, der überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baume des Lebens." Die Gnade hat den, der überwunden hat, aufrechterhalten. Während die Versammlung in Verfall geriet, haben diese Getreuen, anstatt mit dem allgemeinen Strome zu schwimmen, genug geistliche Energie besessen, um das Böse in der Versammlung zu beurteilen und vor Gott zu richten, und, anstatt entmutigt zu sein und zu erliegen, während andere ihre erste Liebe verließen, haben sie überwunden. Doch dürfen wir nicht übersehen, dass es die Gnade ist, die alles getan hat. „Meine Gnade genügt dir." Das Endziel des Weges jener Getreuen ist ein Platz im Paradiese Gottes, wo sie sich von all den Früchten, die der Baum des Lebens hervorbringt, nähren.“

„Auf Erden sind Lichtträger nötig, und deshalb werden die sieben Versammlungen in der Offenbarung mit Leuchtern verglichen; sie sollen das Licht der Welt sein. Sie werden vom Himmel her erleuchtet, um auf der Erde in den dunklen Örtern hienieden, Licht auszustrahlen, um ein Zeugnis für Christus zu sein, während Er abwesend im Himmel, in Gott verborgen ist. Und um diese Lichtträger zu prüfen, wandelt Christus als der Sohn des Menschen inmitten der Leuchter. Es ist wohl wahr, dass unser Leben mit Christus in Gott verborgen ist; aber während wir auf der Erde wandeln, sollen wir als Lichter in der Welt scheinen und das offenbaren, was der Himmel hervorzubringen vermag, nämlich im Himmel zu leben, während man noch auf der Erde wandelt, so wie Jesus von sich selbst sagte, als Er hienieden war: „Der Sohn des Menschen, der im Himmel ist."“

„In Ephesus sehen wir den Beginn des Verfalls der Versammlung. Der Verfall soll die Wegnahme ihres Leuchters zur Folge haben, wenn sie nicht Buße tut. Sie wird somit ermahnt, zu den ersten Werken zurückzukehren, im anderen Fall würde sie aufhören, auf der Erde ein Zeugnis zu sein. Es fehlte in Ephesus nicht an einer öffentlichen Tätigkeit, noch an Gerechtigkeit und dem Gegenstand gegen die falschen Lehrer, sondern an der Innigkeit der Gemeinschaft mit Christus in ihrer Liebe. Ihre Werke hatten weder an Zahl noch an Eifer abgenommen, aber der Charakter derselben war ein anderer geworden, und Christus entging es nicht, dass ihr Dienst nicht mehr durch dieselbe Liebe charakterisiert war, wie früher.“

„Möge Er unsere Seelen sehr nahe bei Ihm halten. Das ist Leben und Kraft. Wir haben alsdann einen einfachen Weg; mögen wir lernen auf demselben in Seiner Kraft zu wandeln. Was ewig ist, ist allein von Bestand, aber unser Pfad hier ist in Verbindung damit.“

„Je mehr wir das Wort betrachten, desto mehr sehen wir, wie es uns aus dieser Welt hinausbringt, und wie es uns mit all den Dingen verbindet, welche von Gott sind. Das Christentum ist die Offenbarung der Gnade und der Gedanken Gottes, welche gegeben ist, um unsere Herzen von dieser Welt hinwegzuführen und uns in Verbindung mit dem geoffenbarten Schauplatz zu bringen, welcher überhaupt nicht von dieser Welt sondern außerhalb derselben ist.“

„„Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle, (gleichwie auch wir gegen euch sind), um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserm Gott und Vater, bei der Ankunft unsers Herrn Jesu mit allen seinen Heiligen" 1. Thess. 3, 12. 13. Der Sinn des 13. Verses ist wie folgt: Möge Gott eure Herzen (jetzt schon durch die Ausübung der Liebe) in Heiligkeit befestigen, auf dass ihr tadellos in Heiligkeit (gesehen) sein möchtet vor unserm Gott und Vater (in jenem Augenblick) bei der Ankunft unsers Herrn Jesu mit allen Seinen Heiligen. In dieser Stelle wird uns die Ankunft Jesu nicht in dem Akt unsers Sammelns zu Ihm, wo wir Ihm entgegen entrückt sind, sondern in dem Akt unsers Kommens mit Ihm vom Hause des Vaters, nach unserer Erscheinung in Seiner Gegenwart vorgestellt. Jener Augenblick ist es, welcher zeigen wird, ob wir tadellos sind.“

Wenn Paulus, sich mit dem Kommen Jesu beschäftigend, das Vorrecht des Glaubens betrachtet, so sieht er die Heiligen alle um den Herrn zusammengeschart, indem sie die gemeinsame Freude vor Ihm genießen. (1. Tess. 1, 10.) Wenn er aber die Verantwortlichkeit des christlichen Wandels betrachtet, so sieht er stets auf die Erscheinung Christi. Es kann nicht anderes als Freude in unseren Herzen sein in jenem Augenblick, wo wir mit Jesu in die Gegenwart des Vaters gehen werden, um einen Platz, welchen die Liebe Gottes uns gegeben und welchen das Werk Christi für uns erworben hat, einzunehmen. Es wird sich aber anders verhalten, wenn wir mit Jesu zurückkehren. Ohne unseren Platz und unsere Glückseligkeit in Ihm zu verlieren, werden wir uns dennoch in anderen Umständen dann befinden; ja, wir werden jenen feierlichen Augenblick erreicht haben, wo die Folgen unsrer Verantwortlichkeit in die Erscheinung treten werden.

„Lasst uns ernstlich Sorge tragen, dass wir nicht das wieder aufbauen, was wir abgebrochen haben, indem wir Versammlungen bilden, oder uns auf den Einfluss einzelner Menschen stützen, was nur den Weg bahnen würde zu dem Resultat, dem alle schon bestehenden Versammlungen unterworfen sind; obschon es recht ist, dankbar die Gnade anzuerkennen, welche irgend jemand zu Teil geworden, auf dass er anderen behilflich sei. Ich glaube, dass die Leitung eines einzelnen zum Verderben der Versammlung gereicht, weil es nicht die Leitung des Geistes ist (obschon ein gewisses Maß Seiner Kraft vorhanden, wenn Er in dem Einzelnen wohnt). Allseitige Unterwerfung unter den Geist ist die von Gott bestimmte, mächtige, eigenartige Sicherstellung und Kraft; sie ist jener Geist persönlicher Demut, der an Christus festhält, und alles in dem Lichte dieser Gemeinschaft prüft, während die Erkenntnis durch das Wort Gottes genährt wird.“

„Wir dürfen nicht erwarten nie geübt, oder beunruhigt oder niedergeworfen-zu werden, als ob wir ohne Gefühl wären.“

„Sie gaben in meine Speise Galle, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig." (Psalm 69, 21.) Der Herr fühlte dies alles völlig. Das Schwert drang in Seine Seele. Er sagte: „Der Hohn hat mein Herz gebrochen." (Psalm 69, 20.)“

„Paulus hatte einen Dorn im Fleische (2. Kor. 12,7); und glaubt ihr, er hätte ihn nicht gefühlt? Ah! er fühlte ihn täglich; und so schlug ihn ein Engel Satans. (2. Korinther 12, 7.)

Und was sagte er? „Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark." Die Kraft Gottes, die unser Teil wird, erleichtert nicht unser Empfinden.“

„Es ist wahr, dass es in dem Leben Christi zwei Seiten gab. Zuerst sehen wir in demselben den Gehorsam des Menschen gegen den Willen Gottes, der an und für sich schon viel weiter ging als das Gesetz; denn das Gesetz forderte nicht von dem Menschen den Pfad der die Gnade und Hingebung, auf welchem Christus wandelte. Als unter dem Gesetz verherrlichte und ehrte Er es. Dann aber sehen wir in Seinem Leben noch etwas anderes: die Offenbarung Gottes selbst in Gnade und Huld. Dies war weder das Gesetz, noch der Mensch in Verantwortlichkeit. Die Vermengung dieser beiden Seiten ist höchst verderblich.“

„„Was er aber lebt, lebt er Gott." (Röm. 6, 10.) Dies ist ein wunderbarer Ausdruck. Was die Treue betrifft, so verbrachte Er Sein Leben für Gott, Er lebte Gott, aber jetzt kennt Sein Leben nichts anderes als nur Gott.“

„Es ist von der höchsten Wichtigkeit für den Christen, die Gnade Gottes in Betreff der ursprünglichen Berufung nicht zu vergessen; erinnern wir uns, woher uns Gott genommen hat, damit wir doch der Anwendung dessen entgehen möchten, womit Jesus Laodizea bedroht: „Ich werde dich ausspeien aus meinem Munde." (Offenb.3)“

„Gott will uns nicht ein bloßer Direktor oder Aufseher sein, der durch bestimmte Vorschriften und Gebote Seinen Willen kund tut, sondern Er übt uns in der Geistlichkeit, indem Er das Verständnis Seines wohlgefälligen Willens von unserm geistlichen und moralischen Zustand abhängig macht; ein geistliches Verständnis erfordert einen geistlichen Zustand.“

„Bis Satan einst gebunden wird, ist es der Charakter dieser Welt, dass er ihr Gott und ihr Fürst ist. Aber inmitten dieses Reiches, wo er Fürst ist, hat sich die Kraft Christi geoffenbart, und diese Kraft ist tätig in Bezug auf uns, und wir sollten uns ihrer bewusst sein und sie besitzen.“

„Wenn unsere Seelen in dieser Kraft leben, so fühlen wir wohl den Druck des Bösen, aber wir werden nicht entmutigt dadurch, nicht „erschreckt durch die Widersacher." Doch hängt der tägliche Empfang der Kraft davon ab, dass das Herz bei Ihm sich aufhalte, der überwunden hat, und dessen alle Gewalt ist im Himmel und auf Erden. Dann können wir uns in dem Herrn freuen, der von nichts berührt werden kann. Das Herz, das mit Ihm lebt, der nun in der Ruhe ist und über all dieses Böse erhoben, hat eine Kraft, welche nicht durch dasselbe erlahmen kann; und das erste Zeichen davon ist das Ausharren, die Geduld — der ausdauernde Gegenstand gegen die uns umringende Flut des Bösen.“

„Es ist ein Grundsatz der göttlichen Wahrheit, dass wir erst die Dinge besitzen müssen, ehe wir die Bezeichnungen der Dinge verstehen können. So z. B. kann Niemand die Worte „von neuem geboren" verstehen, der nicht von neuem geboren ist.“

„Wenn wir vor Menschen stehen, anstatt vor Gott, so wird uns stets Sorge und Unruhe kennzeichnen. Wir mögen Verlangen haben, viele Dinge, welche in dem Worte Gottes geschrieben stehen, zu tun, aber sie werden nicht in ruhiger und seliger Freude getan; und wir werden nie ganz vor Heucheln bewahrt bleiben, wenn wir nicht bewussterweise vor Gott stehen. Das Leben vor Gott ist aber auch das Heilmittel, um von dem Eigendünkel, wozu das Herz so sehr geneigt ist, befreit zu werden.“

„Der Ausdruck „der eingeborene Sohn" bezeichnet, wenn ich so sagen darf, ein gewisses Verwandtschaftsverhältnis. Er weist auf das hin, was der Sohn ist in den Augen des Vaters. Dasselbe Wort wird auch in demselben Sinne im Alten Testament gebraucht. Von Salomo wurde z. B. gesagt: „So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen (Ps. 89, 27), und wiederum: „Mein Sohn, mein Erstgeborener ist Israel." (2. Mose 4, 22.) Der Ausdruck hat selbstverständlich nichts mit dem niedrigen, fleischlichen, menschlichen Begriff von Zeugung zu tun.“

„Die Errettung ist eine Sache, die — wenngleich sie in Christus vollkommen ist, dennoch persönliche Herzens - Übungen voraussetzt in denen, die sie genießen. Damit meine ich Übungen, welche notwendigerweise und ausschließlich im Herzen und Gewissen vor sich gehen und welche den Gläubigen in unmittelbare Berührung mit Gott bringen. Ohne diese Übungen würden Beziehungen zu Gott, die Glückseligkeit, ja selbst das geistliche Leben, Dinge der Unmöglichkeit sein.“

„Nur wenn wir mit Gott wandeln, vermögen wir alles nach Seiner Gnade zu beurteilen, nur dann vermag uns nichts, und sei es was es wolle, zu erschüttern, selbst nicht der Zustand der Versammlung Gottes, denn wir rechnen auf Gott. Und wenn wir dies tun, so erscheint uns alles wieder nur als eine Gelegenheit und ein Schauplatz zur Entfaltung Seiner Gnade.“

„Genau genommen, lesen wir von Christus nie, dass Er die Welt, sondern dass Er die Versammlung geliebt hat, und zwar mit der Liebe eines besonderen Verhältnisses. (Eph. 5.) Von Gott dagegen heißt es nie, dass Er die Versammlung, sondern dass Er die Welt liebte (Joh. 3), welches Seiner göttlichen Güte entsprach, Seiner göttlichen Natur angemessen war.“

„Wenn die Versammlung Christi eins ist, so kann sie doch nicht etwa eine Allianz mit sich selbst machen. Wenn sie eins ist, womit will sie sich vereinigen? Mit Ungerechtigkeit?“

„2. Kor. 6, 1. Die Korinther hatten wohl die Kunde der Gnade Gottes empfangen, aber ob alle sie in ihre Herzen ausgenommen hatten, war eine ganz andere Frage. Der Apostel ging von dem Standpunkt aus, dass sie Christen seien, aber er fürchtete um sie, weil ihr Wandel dem Bekenntnis nicht entsprach. Es nützt nichts, wenn wir solche Schriftstellen, wie diese, die immer wieder in der Schrift Vorkommen, schwächen wollen.“

„Wenn die Versammlung sagt: „Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts," so rühmt sie sich, Reichtümer in sich selbst zu besitzen, und macht auf diese Weise sich, anstatt Christus zum Gefäß der Gnade. Aber indem sie dieses tut, besiegelt sie weder durch ihr „Amen" die Verheißungen Gottes in Christus Jesu, noch ist sie ein wahrhaftiges und treues Zeugnis für Gott. Sie hört auf, dies zu sein, sobald sie den Blick von Christus als der einzigen Quelle abwendet und sich selbst für das Gefäß der Reichtümer hält; ja, sie wird dann notwendigerweise zu einem falschen Zeugnis. Sobald ich sage: die Versammlung ist dieses oder jenes, oder: die Versammlung ist es, worauf ich blicke, und nicht Christus, so wird mein Auge völlig von Christus ab- und auf die Versammlung hingewandt. Ich betrachte nicht mehr Christus, sondern die Versammlung, wie sehr ich auch vorgeben mag, Ihn zu ehren.“

„Ich habe dem nur noch ein sehr kostbares Wort hinzuzufügen: Verharre mit Herzensentschluss bei dem Herrn, wissend, dass du dort Freude, Kraft und jenes Bewusstsein Seiner Liebe finden wirst, welches dich überall aufrecht erhält und dir alles andere gering erscheinen lässt. Darin allein ist unser Leben und unser Glück.“

„Dem Herrn wurde, so glaube ich, das Ohr in Seinem Tode durchbohrt (2. Mose 21, 6) und Er wurde ein Knecht auf ewig; Er weigerte sich frei auszugehen, weil Er Seinen Herrn, Sein Weib und Seine Kinder liebte. Was für eine besondere Erhöhung die Frucht Seiner Mühsal als Mensch auch sein mag, Seine bleibende Herrlichkeit ist, als Mensch und Haupt des neuen Menschengeschlechts dort völlig gesegnet zu sein, wo sich der Mensch in der Gegenwart des Gottes aller Segnung befinden sollte.“

„Es fiel mir letzthin besonders auf, wie ungleich interessanter das Leben Davids ist als das des Salomo. Wenn uns das letztere auch die Zeit des Segens und Friedens unter der zukünftigen Herrschaft Jesu völliger vor Augen stellt, so bringt uns das erstere doch die Person Jesu, Seine Drangsale und Leiden, ja Sein Herz so nahe, dass uns dies alles andere bei vielem aufwiegt.“

„Die Auferstehung lässt alles, was uns verdammen könnte, im Grabe zurück und führt den Herrn in jene neue Welt ein, deren Vollkommenheit, Haupt und Herrlichkeit Er ist, und wir sind mit Ihm droben verbunden.“

„Ich hoffe, dass Gott dich vor allen Banden bewahren wird, ausgenommen den Banden Christi, und dass Er diese Bande der Sicherheit und Freude immer fester schmieden wird.“

„Wenn wir nur nach Erkenntnis streben, um sie anderen mitzuteilen, so werden wir so trocken wie ein Mühlstein sein. Wenn wir aber Christus um Seinetwillen genießen, so kann das anderen nicht verborgen bleiben.“

„Die Bibel ist ein Ganzes und stellt uns als solches Gott vor, wie Er aus der Seinem Wesen eigenen Fülle hervorgetreten ist, um einerseits alles das kund zu tun, was Er ist, und andererseits diejenigen, die der göttlichen Natur teilhaftig geworden und dadurch befähigt sind, Seine Ratschlüsse, ja Ihn selbst zu verstehen und zu lieben, zu dem Genuss dieser Fülle zurückzubringen.“

„Christentum ist Licht und Liebe, die, in die Finsternis und Selbstsucht herniedergekommen, alle Quellen des menschlichen Herzens aufdecken und dadurch das eigentliche Wesen desselben zerstören, es selbst aber durch Gottes Kraft wieder zurechtbringen.“

„Möchte der Herr uns zu verstehen geben, was es heißt, wirklich mit Ihm selbst verbunden zu sein, und möchten wir den gesegneten Ratschluss Gottes über uns kennen, wie er in den Worten ausgedrückt ist: „Auf dass Er in den kommenden Zeitaltern den überschwänglichen Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns erwiese in Christus Jesu!" (Eph. 2, 7.) Er hat uns mit dem Gegenstand Seiner unbegrenzten Wonne verbunden; denn wir sind Glieder Seines Leibes, von Seinem Fleische und von Seinen Gebeinen, und deshalb haben wir das Teil und die Vorrechte Jesu selbst. Möchte Gott unsere Herzen unbefleckt von diesem bösen, gegenwärtigen Zeitlauf und in der Frische der Liebe zu Ihm erhalten! Dieses aber ist nur dann möglich, wenn wir in Jesu bleiben. Unser Teil mit und in Ihm und die Kostbarkeit und Macht Seines Namens zu kennen, das gibt uns Mut und Kraft, um Sein Wort zu bewahren und Seinen Namen nicht zu verleugnen.“

„Wenn die Schrift wahr ist, so bestand bis zum Pfingsttage (obgleich die Errettung von jeher dieselbe war) weder die Versammlung, die Gemeinschaft oder Einheit der Körperschaft der Gläubigen, noch auch ihr Haupt in jenem Zustand, in welchem Christus ihr Haupt sein konnte, d. h. als der erhöhte Mensch, der die Erlösung vollbracht hatte. Denn erst nachdem Christus als solcher erhöht war, hat Gott „Ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben, welche Sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt". (Eph. 1, 20—23.)

Er hat aus beiden (Juden und Nationen) eines gemacht und sie in sich selbst zu einem neuen Menschen geschaffen, in welchem sie auch zusammen aufgebaut werden zu einer Behausung Gottes im Geiste. (Eph. 2, 14—22.) Gott wohnte vor alters unter dem Volke Israel im Tempel; jetzt wohnt Er durch den Geist in einer Wohnung, die als „ein neuer Mensch" durch den Glauben aus Juden und Nationen gebildet ist; und dieser „neue Mensch" ist die Versammlung oder Versammlung als Ganzes betrachtet — ein Geheimnis, welches von den Zeitaltern her in Gott verborgen war, „auf dass jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen Örtern durch die Versammlung kundgetan werde die gar mannigfaltige Weisheit Gottes". (Eph. 3, 9. 10.)

Auf keinen Fall konnten diese himmlischen Mächte vorher etwas davon sehen, mochte man noch so viel von einer sichtbaren und unsichtbaren Versammlung reden. Sie war ein Geheimnis, welches „in den Zeiten der Zeitalter verschwiegen" (Röm. 16, 25) — „in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden war". (Eph. 3, 5.) Die Menschen wurden vorher nicht zusammen aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geiste. Die Versammlung, ein von den Zeitaltern und Geschlechtern her verborgenes Geheimnis, bestand tatsächlich nicht; denn sie ist gegründet auf die Beseitigung der Zwischenwand der Umzäunung und auf das Vorhandensein eines neuen Menschen; während der andere, das alte System, das Judentum, sich gerade auf die genaueste Aufrechterhaltung dieser Zwischenwand gründete.

Ich wiederhole also: wenn die Schrift irgendwelche Bedeutung hat, so bestand die Versammlung nicht eher, als bis Christus, nachdem Er zuvor erhöht war und als Haupt über alles zur Rechten Gottes Seinen Platz eingenommen hatte, am Pfingsttage den Heiligen Geist herniedersandte, um die Gläubigen auf der Grundlage des Glaubens zu einem Leibe zu vereinigen.“

„Zu allererst wird nach Epheser 1 die Versammlung in dieselbe Stellung der Annehmlichkeit vor Gott gebracht, in welcher sich der Herr Jesus Christus selbst befindet, und dann erst wird ihr das „Geheimnis Seines Willens" geoffenbart. Das ist nicht Weissagung, sondern wir sehen die Versammlung versetzt in dieselbe Stellung wie Christus, damit sie der Abglanz Seiner Herrlichkeit sei. Nachdem Gott sie zuerst „begnadigt hat in dem Geliebten," führt Er sie nach dem überströmenden Reichtum Seiner Gnade in alle Weisheit und Einsicht ein, damit sie erkenne das Geheimnis Seiner Gedanken und Ratschlüsse hinsichtlich der Herrlichkeit Christi, „alles unter ein Haupt zusammen zu bringen in dem Christus, das, was in den Himmeln und das, was auf der Erde ist. (Eph. 1, 3—10.)

Es ist der Gedanke und Ratschluss Gottes hinsichtlich der 'Versammlung, dass sie der Leib Christi sein soll, wenn Er die Herrschaft über alles einnimmt. Gott hat Christus hoch erhoben, „über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft .... und hat alles Seinen Füßen unterworfen und Ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben, welche Sein Leib ist", und deshalb „die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt," genannt wird. (Eph. 1, 21—23.)

Alle Fülle der Gottheit wohnte in Christus; allein dies ist etwas ganz anderes. Die Gläubigen sind Seine Fülle, d. h. sie vervollständigen oder vollenden den geheimnisvollen Menschen, dessen Haupt Christus ist. In dem zukünftigen Zeitalter wird die Versammlung die Herrlichkeit Christi vervollständigen und entfalten, und dann wird nicht nur Christus im Himmel sein, gekannt von den Gläubigen, sondern Er wird Seinen Platz nehmen als Herrscher über die Erde und über alle Dinge.

Es ist ein köstlicher Gedanke, dass nicht bloß Gott als Gott, sondern dass Christus es ist, der in Erlösung und in Seiner Fülle als Mittler in Gnade und Gerechtigkeit alles erfüllt. „Der hinabgestiegen, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen über alle Himmel, auf dass Er alles erfüllte." (Eph. 4, 10.) Alles, vom Staube der Erde bis zum Throne Gottes, ist der Schauplatz der Erfüllung der Herrlichkeit Christi gewesen und hat zugleich Zeugnis von dieser Herrlichkeit abgelegt.“

„Um vor dem Sündigen bewahrt zu werden, müssen wir von Christus erfüllt sein; wenn mein Herz voll von Ihm ist, so kann das Böse nicht aufkommen. Satan hat keinen Anknüpfungspunkt in dem neuen Menschen; „der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an."“

„Innerlich Gott zu leben ist der einzige Weg, um Ihm auch äußerlich zu leben. . . Ich fürchte viel Tätigkeit ohne viel Gemeinschaft mit Gott; wo aber Christus das Herz beherrscht, da wird man auch Ihm leben.“

Wie gut ist Gott, dass Er nicht aufhört zu wirken, trotz der Schwäche des Fehlens, der Sünde, welche in der Mitte der Seinen sind.

Gebt die Treue zu Christus und zur Wahrheit nicht auf, um des engen Pfades willen. Unser normaler Zustand ist: eine kleine Kraft zu haben, Sein Wort zu halten und Seinen Namen nicht zu verleugnen.

Die Einheit des Leibes kann nicht zerstört werden, denn der Heilige Geist vereinigt uns mit Christus, alle die, welche durch den Heiligen Geist getauft sind, (d. h. Ihn empfangen haben) sind Glieder des Leibes. Es ist „die Einheit des Geistes," welche wir zu bewahren haben, d. h. in jener Kraft des Geistes wandeln, welche uns auf Erden in Einheit bewahrt und das bedarf des Sichbefleißigen.

Ein wahrer Arbeiter „ein Mann Gottes" ist ein großer, der größte Schatz in der Welt.

Die Heilige Schrift erklärt sich selbst, wenn du zu Gott uni Belehrung aufblickst und in ihr forschest.

Welch ein immenses Vorrecht, dass wir bestellt sind, göttliche Dinge auf Erden zu verkündigen, und bald werden wir sie dort genießen, wo es nichts anderes gibt.

Geistliches Leben bedarf der Pflege, dies ist, wonach wir streben müssen, damit es ein wahres Zeugnis gebe.

Wir müssen zu Gott aufschauen, dass Er wirke. Ich fühle immer mehr, was wir alle wissen, dass das Werk für Gott Gottes Werk ist.

Dem geistlichen Verständnis ist das Wort Gottes eine Autorität, die erhabene über alle Angriffe.

Jesus war ein Mann der Schmerzen und keine den Seinigen zu vergleichen. Und Seine Liebe ist vollkommenstes Mitgefühl sowohl als Befreiung.

Ich habe dir nur ein kostbares Wort zu sagen: halte dich an Jesus, du weißt, dass du da Freude, Kraft und das Bewusstsein Seiner Liebe findest, das stärkt dich überall und macht aus allem anderen nichts; da ist unser Leben und unser Glück.

Sei immer zufrieden mit stillem Dienst und suche viel Gemeinschaft und Beharrlichkeit mit Christus in Seinem Werke, und der Herr segne dich in allen Dingen. Er ist Güte. —

Hier oder dort, wo Gott uns haben will, das ist unser Platz, da dürfen wir einen Segen erwarten und werden das Bewusstsein Seiner Gegenwart genießen. Er bewahrt uns in Seiner Geduld und vollkommenen Güte überall, doch nur auf dem Pfade, auf welchem uns Sein Wille führt, wird uns Seine Gegenwart geoffenbart, sodass wir im Lichte Seines Angesichts wandeln. Er bewahrte Abraham in Ägypten, doch hatte er keinen Altar, nachdem er Bethel verlassen, bis er dorthin zurückkam.

Eine heilige Gemeinschaft mit Christus ist die Kraft und das Licht der Seele und Er ermutigt uns darin, denn Er ist voller Liebe. — O, pflege Gemeinschaft mit Ihm, sie erhält das Gewissen wachsam und das Herz glücklich. —

Ich kenne kein Christentum, dem Christus nicht alles ist.


Zurück zur Übersicht