CS- Zu Ihm kommend


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Anderes von Charles Stanley

(Nach einem Vortrag.)

Vielfach beschäftigen sich Gläubige zu wenig mit der göttlichen Wahrheit. Die Einen meinen, dadurch, dass sie bekehrt sind, bereits alles ergriffen zu haben, während sie doch kaum die Anfangsgründe des Christentums kennen, während die Anderen zu sehr in oberflächlicher, menschlicher Weise sich die Heilige Schrift auslegen. Die Gefahr für die Ersteren ist sicherlich so groß wie die für die Letzteren, denn wir alle beginnen ohne Ausnahme unsere christliche Laufbahn als Kindlein, die durch das Werk des Geistes Gottes an unseren Seelen zu wachsen haben. Wenn wir glauben, dass infolge der großen Ausbreitung der Heiligen Schrift und der mannigfaltigen Verkündigung der Vergebung in Christus Jesu die Gefahren für einen Gläubigen in unseren Tagen weniger seien, so täuschen wir uns. Dem Grundsatz nach sind alle die falschen Lehren und bösen Einflüsse heute in der Welt wirksam, vor denen die inspirierten Schreiber des Neuen Testamentes warnen.

Vielfach ist es das Bestreben der christlichen Kreise unserer Tage, die göttliche Wahrheit dem religiösen Geschmack des natürlichen Menschen, sagen wir einfach der Welt, anzupassen. Aber es tut not, dass wir mit aller Bestimmtheit festhalten, dass die Welt im Bösen liegt, und dass der natürliche Mensch, der Mensch im Fleische, Gott nicht gefallen kann und er nicht annimmt, was des Geistes Gottes ist. Eng verbunden ist damit per Grundsatz der Absonderung. Wo man dem Einfluss des menschlichen Sauerteigs Raum gibt, wird bald eine Vermengung mit der Welt und ihren Grundsätzen eintreten, wie wir es bei Lot sehen können. Ich rechne hierher auch das Bestreben Einzelner, den Menschen das Wort Gottes dadurch annehmbarer zu machen, dass man an seine natürlichen Empfindungen oder Gefühle in irgendeiner Weise appelliert. Aber durch alle diese Mittel wird nichts von Bestand oder für Gott hervorkommen; man wird nur, weil man eben in erster Linie den Menschen vor sich hat, die Wahrheit erniedrigen und sie mehr und mehr verflachen. Ja, man wird zuletzt selbst manches verlieren und aufgeben müssen, was man als Wahrheit erkannt hat.

Eine andere nicht minder große Gefahr liegt für die Gläubigen darin, dass sie der Wirksamkeit des menschlichen Geistes Raum geben. Es ist erstaunlich, was für verkehrte Dinge selbst oft von Gläubigen vorgestellt und behauptet werden. Sicherlich rührt das daher, dass die Betreffenden anstatt Christus als Haupt unterworfen zu sein und sich vom Geiste Gottes leiten zu lassen, mit ihrem Verstände sich die göttliche Wahrheit zurechtzulegen suchen.

Hier ist die Ermahnung des Apostels Petrus in seiner ersten Epistel am Platze, wo er sagt: „Seid begierig nach der vernünftigen und unverfälschten Milch." Die vernünftige, unverfälschte Milch des Wortes ist Christus, der von Gott gekommen ist, um Speise und Nahrung für unsere Seelen zu sein. (Joh. 6.) Auf diese Weise allein können wir wachsen, wie der Apostel sagt: „Auf dass ihr durch dieselbe wachset zur Errettung."

Wie nötig ist es für uns, aus den Dingen dieser Welt, aus denen des ersten Menschen, errettet zu werden! Und es ist nur möglich, indem wir durch eine gute, gesunde Nahrung eine gute geistliche Konstitution bekommen. Wenn wir uns in Dingen des Menschen aufhalten und von ihnen beeinflusst werden, wachsen wir nicht zur Errettung.

Auf diese Ermahnung folgt das kostbare Wort: „Zu welchem kommend als zu einem Lebendigen Steine." Wenn wir zu Christus als dem Lebendigen Stein kommen, sind wir befreit von den Einflüssen des menschlichen Geistes, denn wir sind dann zu Ihm, als dem Sohne Gottes gekommen, wie es Petrus in Matthäus 16 und der Blindgeborene in Johannes 9 war. Zum Lebendigen Stein kommen, ist nicht eine Erfahrung des Sünders, der in Jesu Vergebung der Sünden erlangt, sondern eines Gläubigen, der durch die Wirksamkeit des Geistes sich von allem in dieser Welt weg und zu Christus hin- wendet, wo er allein im Umgang mit Ihm und angezogen von Ihm Leben außerhalb des Bereiches des Todes findet. Der lebendige Stein ist auch heute noch von Menschen verworfen, vor Gott aber ist Er auserwählt und kostbar; dies redet zu uns von der Verwerfung und von der Erhöhung Christi, von Seinem Tod und Seiner Auferstehung. Als der Lebendige Stein ist Christus für uns als der Mittelpunkt der priesterlichen Familie dargestellt, der uns mit Seinen Dingen bekannt macht und uns dort hinführt, wo Er ist.

O, Geliebte! Es tut uns not, dass wir zu Ihm als zu dem Lebendigen Stein kommen. Wie vieles bringen die Christen mit dem Namen des Herrn in Verbindung, was nicht in Beziehung steht zum Lebendigen Stein. Möchten wir mehr mit den Gedanken Gottes in Bezug auf Seinen Sohn vertraut sein und vom Sohn dorthin geführt werden, wo wir im Umgang mit Ihm Ihn erkennen und mit Seinen Dingen in Verbindung gebracht werden!


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