JB Dunlop: Ein Wort der Ermahnung


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"Die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen" (Jakobus 5,8), und einer der besten Beweise dafür ist die allgemeine Lauheit unter den Gläubigen - eine Lauheit gegenüber Christus selbst, die sich auf so viele Arten zeigt. „Alle suchen das Ihrige, nicht das, was Jesu Chrsti ist“, d.h. Wir haben nicht die richtige Stellung in unseren Herzen. Unsere eigenen Dinge nehmen seinen Platz ein. Diese Dinge mögen an sich nicht falsch sein, aber das Herz ist übermäßig mit ihnen beschäftigt, und der Herr Jesus als das Objekt, für das wir leben und dem wir dienen sollen, geht verloren. Wir entgleiten seiner Gegenwart, und die Seele befindet sich, vielleicht unbewusst, in einer Distanz zu ihm. Das geistliche Urteilsvermögen ist getrübt, und die geistliche Kraft ist fast verschwunden.

Erlaubt mir also, liebe Brüder, euch und auch mir selbst die Wahrheit ans Herz zu legen, dass wir nicht unser selbst sind, sondern "um einen Preis erkauft". Und was für ein Preis! Er hat sich selbst für uns gegeben! Er selbst! Wir sind nicht hienieden geblieben, um ein anständiges, moralisches und ehrbares Leben zu führen, uns um unsere Geschäfte und Familien zu kümmern und zu versuchen, in der Welt zurechtzukommen, bis der Herr kommt. Wir sind hier, um für ihn zu leben, in unseren Familien und Geschäften, als Zeugen für ihn, und in irgendeiner kleinen Weise einander und den Seelen um uns herum zu dienen, indem wir unsere Leiber als lebendige Opfer für Gott darstellen. Es sollte ein ganztägiges, alltägliches Opfer für Ihn sein - unser vernünftiger Dienst, nicht "gleichförmig dieser Welt, sondern ... verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes."

Wie können wir also Christus zum Gegenstand unseres Herzens machen, wie es ihm gebührt? Indem wir sehen, dass wir ein Gegenstand für sein Herz sind - dass sein Herz immer an uns denkt und sich um uns sorgt. Für ihn gilt ebenso wie für uns: Wo sein Schatz ist, da ist auch sein Herz. Oh, wir sollten es mehr in uns aufnehmen! Bitten wir Gott, dass er unsere armen, dumpfen Herzen befähigt, die große, wunderbare und unaufhörliche Liebe Christi zu uns als seinen wirklichen Schatz aufzunehmen, und wir werden feststellen, dass er ein Gegenstand für unser Herz wird. Das ist es, was die geistliche Zuneigung zu ihm hervorbringt, dem wir so viel zu verdanken haben.

Lass Dich durch nichts vom geschriebenen Wort Gottes abhalten. Wenn Du wenig Zeit zum Lesen hast und Dich dabei ertappst, dass Du Zeitschriften oder Betrachtungen liest und nicht Deine Bibel, dann lies lieber Deine Bibel. Lies mit den Zeitschriften immer auch das Wort Gottes; ehre das Wort Gottes zuerst. Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, wie wichtig es ist, Gottes eigenes reines Wort für sich selbst zu suchen, obwohl ich für jedes geschriebene Werk dankbar bin und es nicht verachte. Und wenn wir bei der Lektüre Licht oder Hilfe erhalten, aufgerüttelt oder ermahnt werden, dann lasst uns Gott bitten, dass er uns befähigt, das, was wir von ihm erhalten, auszuleben, auf dass Er verherrlicht und unsere eigenen Seelen wirklich und wahrhaftig gesegnet werden in der "kurzen Zeit", die uns noch an diesem Fremdlingsort bleiben mag.

J. B. Dunlop, aus einer Ansprache


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