JB Dunlop: Das Unsrige, oder Sein Schatz?


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Wieder ist ein Jahr vergangen, und wir wissen nicht, ob wir ein weiteres erleben werden, oder auch nur einen Teil eines weiteren, denn "die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen". Einer der größten Beweise dafür ist (obwohl wir unseren gnädigen Gott sehr loben und ihm danken müssen) der allgemeine niedrige, laue Zustand unter uns, die Halbherzigkeit gegenüber Christus selbst, die sich in so vielen Formen zeigt. Und vor allem, so glaube ich sagen zu dürfen, die Tatsache, dass (abgesehen von einzelnen Ausnahmen, welche Gott die Ehre geben) die meisten das Ihrige suchen, "nicht das, was Jesu Christi ist" (Phil 2,21). Das bedeutet, Er hat nicht den Ihm gebührenden Platz in unseren Herzen.

Ist das Herz zu sehr mit dem "Unsrigen" beschäftigt (Dinge, die an sich vielleicht zunächst nicht falsch sind), verliert es den Herrn Jesus als das Ziel, wofür wir leben und welchem wir uns hingeben sollen. Seine Gegenwart entgleitet, und die Seele befindet sich unbewusst in einer gewissen Entfernung von ihm. Das geistliche Urteilsvermögen ist getrübt und die geistliche Kraft ist fast verschwunden. Und man kümmert sich nicht mehr oder nur noch wenig um die Dinge Jesu Christi, wie es früher der Fall war, auch wenn das jetzt nach der Bekehrung äußerlich vielleicht nicht mehr so zum Vorschein tritt. Erlaubt mir also, liebe Brüder, euch und auch mir selbst die Wahrheit ans Herz zu legen, dass wir "nicht unser selbst" sind, sondern, dass wir "um einen Preis erkauft" sind. Und was für ein Preis! Er hat sich selbst für uns gegeben. Er selbst! Dass wir nicht nur hienieden gelassen werden, um ein anständiges, moralisches und respektables Leben zu führen, bis der Herr kommt, sondern um ganz für Ihn zu leben. Als Zeugen für Ihn. Und in bestimmter Weise auch für die anderen um den Seelen um uns herum zu dienen, indem wir unsere Leiber als lebendiges Schlachtopfer für Gott darbringen; ein Opfer für Ihn, den ganzen Tag, jeden Tag, was unser vernünftiger Dienst ist; und indem wir "nicht gleichförmig dieser Welt" sind, sondern verwandelt werden durch die Erneuerung unseres Sinnes.

Und wie glücklich ist das! Wenn wir uns Ihm von Herzen wirklich hingeben, als solche, die von den Toten auferstanden sind, dann können wir prüfen, "was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist". Wie ist dann auch das Selbst praktisch verschwunden, wenn wir uns "Gott" und "für andere" hingeben und so "in der Liebe wandeln" (Eph. 5). Was für ein lieblicher Wohlgeruch für Gott.

Wie können wir Christus zum Gegenstand unseres Herzens machen, wie es Ihm gebührt? Indem wir sehen, dass Sein Herz immer an uns denkt und sich um uns sorgt. Dass wir sein Schatz sind. Wie jemand gesagt hat: "Es gilt sowohl für uns, als auch für den Herrn Jesus: Wo Sein Schatz ist, da ist auch Sein Herz".

Ja, liebe Kinder Gottes, zu sehen, dass Er immer an uns denkt, mit uns mitfühlt, über uns wacht und für uns sorgt, uns liebt. Oh, wir sollten das mehr in uns aufnehmen!

Richten wir uns entsprechend, liebe Brüder, indem wir das Gebet in Eph. 3 beten, das mit der Bitte endet, dass wir "erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, auf daß ihr erfüllt sein möget zu der ganzen Fülle Gottes" (Vers 19).


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