JT Armet (1859-1923): Gedanken zum Zelt der Zusammenkunft


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Vorwort

Einführung

Die Bundeslade und der Versöhnungsdeckel

Der Leuchter

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Vorwort

Diese Aufzeichnungen über die Stiftshütte wurden herausgegeben und zum großen Teil von einem geliebten Diener des Herrn, Herrn J. T. Armet, geschrieben. Es machte ihm Freude, über diese Vorbilder himmlischer Dinge zu predigen, in denen die Herrlichkeiten des Herrn Jesus so anschaulich dargestellt sind.

Nach dem Prinzip "Sammelt die übriggebliebenen Brocken, auf daß nichts umkomme" wurden diese Notizen 1956 in der Zeitschrift "Christian Truth" fortlaufend veröffentlicht. Damals wurden sie von vielen Heiligen Gottes genossen. Jetzt geben wir sie in Buchform heraus, in dem aufrichtigen Wunsch, dass sie zum weiteren Segen verwendet werden mögen.

Wir fügen einige schwarz-weiße Skizzen von Herrn Armets Modell der Stiftshütte und einige farbige Zeichnungen bei, die er verwendet hat, von denen er einige selbst angefertigt hat.

Die Beilage, die einen Überblick über die Feste Jehovas gibt, wie sie in 3. Mose 23 beschrieben werden, enthält eine ergänzende Linie der Wahrheit, denn sie behandelt die Zeiten im Jahr, in denen der Herr das Volk um die Stiftshütte versammelte.

Die Herausgeber (Bible Truth Publishers)

August, 1957





Einführung

Bevor wir die symbolische Bedeutung der Stiftshütte näher ausführen, wollen wir kurz auf den Kontext ihres Baues eingehen. Im Garten Eden besuchte Gott zwar den unschuldigen Menschen, aber Er wohnt noch nicht bei Ihm. Nach dem Sündenfall war auch dies nicht mehr möglich. Gott besuchte zwar gelegentlich Abraham - Seinen Freund – besuchte, aber auch bei Abraham wohnte Er nicht.

Erst nachdem das Volk Israel von dem gerechten Urteil, das über das Land Ägypten gefallen war, erlöst und durch das Rote Meer in die Wüste geführt worden war, sprach Gott davon, bei ihnen zu wohnen. Dies geschah auf der Grundlage der Tatsache, dass sie durch das Blut des Passahlamms beschützt wurden und sich von Ägypten getrennt hatten. Dann sagte Gott zu Mose: "Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich in ihrer Mitte wohne" (2Mo 25,8). Zu diesem Zweck erhielt Mose den Auftrag, die Stiftshütte zu bauen. Sie sollte der Ort sein, an dem Gott inmitten Seines Volkes wohnte.

Die Art und Weise, wie sie gebaut werden sollte, war Mose nicht freigestellt; alles sollte "nach dem Muster" gemacht werden, das ihm auf dem Berge gezeigt worden war. Die Gedanken des Menschen haben keinen Platz, wenn es um das geht, was das Haus Gottes betrifft.

Heute wohnt Gott durch den Geist in einem Haus auf der Erde, das aus allen wahren Gläubigen an den Herrn Jesus besteht. Im Tausendjährigen Reich wird Gott einen Tempel auf Erden in Jerusalem haben, aber im ewigen Zustand wird "die Hütte Gottes" bei den Menschen sein, "und er wird bei ihnen wohnen".

Dies bringt uns zu dem Abschnitt des 2. Buches Mose, in dem von der Stiftshütte berichtet wird ( 2. Mose 25-30). Dieser Abschnitt ist in drei Teile gegliedert.

1. Die Geräte, durch die Gott sich offenbart ( 2. Mose 25-27,19).

2. Die Kleider zur Herrlichkeit und zum Schmuck und die Weihe der Priester ( 2. Mose 28-29).

3. Die Geräte der Annäherung zu Gott ( 2. Mose 30).

Es wird auffallen, dass einige der Geräte, durch die Gott sich offenbart, auch als Gegenstände für die Annäherung zu Ihm hin verwendet werden, und wenn man die besondere Reihenfolge beachtet, in der die Einrichtungen uns gegeben werden, kann man viel über Gottes wunderbaren Plan lernen.

Es gibt auch drei Arten, wie wir die Stiftshütte in ihrer bildhaften Lehre betrachten können.

1. Ein Bild für die Christen als Haus Gottes (Heb 3,6).

2. Ein Bild für die drei Himmel (Heb 9,24; 2. Kor 12,2), da die Stiftshütte in drei Teile unterteilt war - den Vorhof (manchmal auch Heiligtum genannt), das Heilige und das Allerheiligste.

3. Ein Bild für Christus (Heb 10,20).



Die Bundeslade und der Versöhnungsdeckel

Die Bundeslade und der Gnadenstuhl bilden ein Ganzes, und doch müssen sie getrennt betrachtet werden (2. Mose 25,10-22). Das Gesetz - "das Zeugnis, das ich dir geben werde" - sollte in die Bundeslade gelegt werden, und der Versöhnungsdeckel sollte „oben über derselben" gestellt werden.

Die Bundeslade

Wir können fragen: Wofür war diese Bundeslade ein Bild? Um es mit den Worten eines anderen zu sagen: "Wenn wir die Heilige Schrift verstehen wollen, müssen wir denselben Gegenstand vor unserem Herzen haben, den Gott vor dem Seinigen hatte, und das ist Christus." Wenn wir das bedenken, können wir in der Bundeslade ohne zu Zögern ein Bild von Christus sehen. Das zeigt sich sowohl in ihrer Zusammensetzung als auch in ihrem Gegenstand. Sie bestand aus Akazienholz und war mit reinem Gold überzogen. Diese beiden Materialien symbolisieren in geeigneter Weise die Menschlichkeit und die Gottheit Christi, unseres Herrn, der sowohl Gott als auch Mensch ist. Holz, was als erstes erwähnt wird, hat natürliches Leben und Wachstum und spricht von Seiner Menschlichkeit. Akazienholz ist sehr widerstandskräftig, insofern ist es ein geeignetes Abbild für den Heiligen, der keine Verwesung sehen konnte. Das reine Gold, das alles bedeckte, spricht von Seiner Gottheit - Gold als Symbol wird stets verwendet, um uns das Göttliche vor Augen zu führen.

Auf diese Weise wird der Abglanz Gottes in Christo wunderschön dargestellt, und die Vollkommenheit des Einen, der auf Seinem Weg hienieden sowohl Gott als auch Mensch war, offenbart sich denen, deren Augen geöffnet werden.

Ein undurchdringliches Geheimnis umhüllt die Person dieses Heiligen. Der Sohn hat den Menschen den Vater geoffenbart, aber niemand erkennt den Sohn als nur der Vater (Mt 11,27). Die "Fülle der Gottheit" wie auch die Würde und das Mitgefühl des vollkommenen Menschen werden in Seinem Leben auf Erden gesehen; aber in Seinen Gedanken, Gefühlen, Worten, Wegen und Taten gibt es eine unveränderliche Vereinigung von beidem. Derjenige, der voller Leibeserschöpfung inmitten der wogenden Wellen schlief, war auch derjenige, der furchtlos die wütenden Wogen durchschreiten konnte, und auf dessen Stimme hin sie sich zu Seinen Füßen niederwarfen; derjenige, der in menschlichem Mitgefühl am Grab des Lazarus weinte, war derjenige, der Macht über den Tod und das Grab hatte und befreien konnte, wen Er wollte; derjenige, der " in Schwachheit gekreuzigt" wurde, war der mächtige Gott, der das Universum regierte. Wer kann die Tiefen dieses wunderbaren Gottmenschen ergründen! Niemand außer dem Vater.

Mögen sich unsere Herzen in heiliger Anbetung vor Ihm verneigen; und mögen wir davor bewahrt werden, zu versuchen, die Menschlichkeit und die Gottheit Christi zu trennen, wie es viele getan haben.

Nicht nur wird diese gesegnete Person in dieser Darstellung als Mensch und Gott vor unsere Herzen gebracht wird, sondern es wird noch etwas anderes über Ihn erwähnt. Ein goldener Kranz sollte oben auf der Bundeslade angebracht werden; dies verweist auf den Einen, der auf Erden von den Menschen verworfen wurde, nun aber in Gottes Gegenwart mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt ist.

Zwei Tafeln aus Stein

Das Gesetz, das auf zwei steinerne Tafeln geschrieben war, befand sich in der Bundeslade, einem sicheren Ort, an dem das Gesetz Gottes aufbewahrt werden sollte. Der Mensch konnte das Gesetz nicht halten, aber der Herr Jesus Christus hielt es in jeder Hinsicht ein. Er konnte sagen: "Dein Gesetz ist im Innern meines Herzens" (Psalm 40,8).

Als Gott vom Himmel auf die Menschenkinder herabschaute, sah Er, dass sie verderbt waren. "Da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer." Als Er durch den geöffneten Himmel auf Jesus blickte, sagte Er: "Du bist mein geliebter Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen habe."

Die Stangen

Diese Stäbe durften nicht aus ihren Ringen in der Bundeslade genommen werden. Das ist ein sehr tröstlicher Gedanke, denn er spricht von der Gegenwart des Herrn bei den Kindern Israels während ihrer ganzen Wüstenwanderung. Jehova selbst war es, der sie "des Nachts im Feuer" und "des Tages in einer Wolke" führte, auf dass sie den Weg wüssten, den sie gehen sollten (5. Mose 1,33). Das zeigt sich auch in 4. Mose 10,33, wo die Bundeslade vor ihnen herging, um einen Ruheplatz für sie zu suchen. Und auch jetzt ist es in gesegneter Weise wahr, dass Christus Sein Volk auf allen seinen Wegen begleitet. "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ Mögen wir Ihm nachfolgen, so wie Israel der Wolke folgte, sich fortbewegte, wenn sie sich bewegte, und ruhte, wenn sie ruhte. Als Israel den festen Ruheort im verheißenen Land erreicht hatte, wurden die Stäbe aus ihren Ringen gezogen, weil ihre Reise zu Ende war. Aus 2. Chronik 5,9 erfahren wir, dass die herausgezogenen Stäbe im "Allerheiligsten" gelassen wurden, so dass sie von außen nicht zu sehen waren. Sie hatten Ruhe gefunden, aber die Erinnerung an die Wüste lag noch vor ihnen.

Der Versöhnungsdeckel

Seine Zusammensetzung unterscheidet sich von der der Bundeslade, denn es wurde kein Holz verwendet. Er war aus "reinem Gold" gemacht. Auch hier haben wir das Göttliche vor uns. Gottes Gerechtigkeit ist das, was in diesem Bild Seines Thrones zum Ausdruck kommt. Beachte den Kontrast, den Gott zwischen Seiner eigenen und der menschlichen Gerechtigkeit macht; letztere bezeichnet Er als "unflätiges Kleid", denn ohne Glauben haben die guten Werke des Menschen in Gottes Augen weder Schönheit noch Bedeutung. Aber wenn Er ein Symbol benutzt, um Seine eigene Gerechtigkeit auszudrücken, wählt Er das, was rein, kostbar und beständig ist.

Die Cherubim

Die Cherubim an beiden Enden des Versöhnungsdeckels weisen auf Gottes richterliche Macht hin. Dieser Gerichtscharakter zeigt sich darin, dass die Cherubim mit einem flammenden Schwert aufgestellt wurden, um Eden nach der Vertreibung des Menschen zu bewachen; in den lebendigen Wesen in Offenbarung 4 sind diese Kreaturen mit einem Thron verbunden, der ein Gerichtsthron war; die Seraphim waren ebenfalls dort, denn der Lobpreis Gottes ist in dieser Szene mit dem Gericht verbunden, und die Seraphim verkünden Sein Lob (Jes. 6,2-3; Offb. 4,8). Im Zusammenhang mit diesem Gerichtsthron finden wir in den Lebewesen die Kraft des Löwen, die Stabilität des Stieres, die sich in der jugendlichen Energie des Kalbes zeigt, die Intelligenz des Menschen und die Schnelligkeit des Adlers, der in der Schrift Schnelligkeit und Ausdauer im Flug symbolisiert. Der Thron zeichnet sich also durch Stärke, Stabilität, Intelligenz und Schnelligkeit in der Ausführung aus; mit anderen Worten, diese Eigenschaften sind Attribute des Throns Gottes, und die Cherubim über dem Gnadenstuhl geben sinnbildlich den Gerichtscharakter des Throns wieder. Aber auch die Gerechtigkeit kennzeichnet diesen Thron (zu sehen im Gold), die dazu führen würde, dass der schuldige Sünder seine gerechte Strafe erhält - den Tod. Aber hier hat die Barmherzigkeit eingegriffen, und das Gericht ist aufgeschoben, denn das Blut ist da, und die Cherubim schauen auf das besprengte Blut herab. Die goldene Platte ist nun ein Versöhnungsdeckel geworden; Sühne ist geleistet worden. Wie in Ägypten das Volk unter dem Schutz des Blutes des geschlachteten Lammes sicher war, so wird hier das Blut des Opfers anstelle des Blutes der Schuldigen angenommen. Dies spricht in gesegneter Weise vom Tod Christi als dem einzigen Mittel, dem kommenden Gericht zu entgehen.



Der Tisch der Schaubrote

Wenn man vom "Allerheiligsten" in das " Heilige" eintritt, würde man als erstes auf den goldenen Räucheraltar stoßen, aber er wird hier nicht genannt. Da er ein Gegenstand des Zugangs zu Gott war, wird er erst nach der Einsetzung des Priestertums erwähnt. Die Bundeslade, der Gnadenstuhl und andere noch zu betrachtende Ausstattungsstücke offenbaren den Charakter Gottes und werden deshalb von manchen "Geräte der Offenbarung" genannt. Andere Gegenstände zeigen nicht Seine Heiligkeit und Gerechtigkeit, sondern weisen darauf hin, wie man sich Ihm nähern kann, und diese werden oft "Geräte der Annäherung" genannt.

Bevor Gott sich in Christo offenbarte und Christus zum Weg der Annäherung wurde, mussten sich die Menschen Ihm durch die Vermittlung des Priestertums nähern. Wir können also verstehen, dass die Erwählung und Weihe der Priester beschrieben wird, bevor die Gefäße der Annäherung aufgenommen werden. Das ist keine Verwirrung, sondern darin ist die vollkommene Ordnung, die Gott in all Seinen Wegen verwendet, zu sehen.

Der Tisch der Schaubrote wird nun beschrieben (2. Mose 25,23-30). Da er aus demselben Material besteht wie die Bundeslade, wird uns erneut Christus vor Augen geführt.

Christus in Seinen mannigfaltigen Vollkommenheiten und Herrlichkeiten ist an jeder Stelle zu sehen, wenn man die Wohnung Gottes bei den Menschen in Verbindung mit der Stiftshütte betrachtet; das ist es, was ihre Schönheit und ihren Segen ausmacht. Der „Kranz von Gold an seiner Leiste“ (2. Mose 25,25), diente zweifellos dazu, die Brotlaibe auf dem Tisch zu halten.

Spricht dies nicht von dem, der die Seinigen festhält und aus dessen Hand keine Macht sie reißen kann? „Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben" (Johannes 10,28). Ewige Sicherheit! Die mächtige Hand, die von dem Herzen der Liebe gelenkt wird, hält Seine Erlösten, bis Er sie sicher bei sich hat, außerhalb der Reichweite aller Feinde.



Die Schaubrote

Die Schaubrote, die auf den Tisch gelegt wurden, können auf zweierlei Weise betrachtet werden: erstens als ein Bild für Christus, der die Speise Seines Volkes ist (Johannes 6,32-35), gleichwie die Schaubrote die Speise für die Priester im Heiligtum waren - zweitens als ein Bild für das Volk Gottes, das in Christo in seiner ganzen Vollkommenheit vor Gott angenommen ist. Die Schaubrote stellten also Gottes irdisches Volk, Israel, dar, das wiederum ein Abbild der Christen, des himmlischen Volkes Gottes, war.

Aus 3. Mose 24,5-9 erfahren wir, dass diese Brote aus Feinmehl gebacken werden sollten, um die Ebenmäßigkeit des Charakters und die Vollkommenheit der Wege zu kennzeichnen, die den Herrn Jesus auf Seinem bescheidenen Weg hienieden kennzeichneten - ein Weg, der immer zur Herrlichkeit Gottes führte.

Sauerteig, der in der Heiligen Schrift stets ein Zeichen des Bösen ist, war von allen Feueropfern, ausgeschlossen (3. Mose 2,11). Dass die Schaubrote keinen Sauerteig enthielten, ist leicht einzusehen, denn der Gedanke an das Böse kann nicht mit Christus in Verbindung gebracht werden, der "das Brot des Lebens" und die Speise Seines Volkes ist.

Die Priester sollten das Brot im Heiligtum essen; in der jetzigen Haushaltung ernährt sich der Gläubige von Christus im Heiligtum der Gegenwart Gottes. Er kann nicht gleichzeitig Christus und die Welt genießen. Wenn Christus das Ziel seines Herzens ist, hat er die Lust an der Welt mit ihren unbefriedigenden Vergnügungen und Nichtigkeiten verloren (Kol 3,1-3). Sucht er den Genuss in der Welt, ist das Heiligtum nicht sein Platz; Christus, an den er zu glauben bekennt, befriedigt das Herz nicht.

Die Schaubrote waren zwölf an der Zahl und standen in zwei Reihen zu je sechs Stück. In diesem Zusammenhang können wir sehen, wie sie als Sinnbild für Israel verwendet wurden. Die zwölf Stämme wurden in den zwölf Broten dargestellt, und da sie von dem Tisch, der ein Abbild Christi war, festgehalten wurden, steht ihre Annahme vor Gott vor unseren staunenden Blicken; und dies zeigt sich wiederum in dem „wohlriechenden Gewürzen", die auf jede Reihe gegossen werden sollten, denn dies spricht von dem süßen Duft Christi vor Gott. Wie gesegnet ist das alles! "Begnadigt in dem Geliebten" - geliebt, wie Er geliebt wird! Lieber Leser, wissen Sie, wie es ist, wenn der "reine Weihrauch" über Sie gelegt wird, und können Sie sich an dem Wort erfreuen: "… daß, gleichwie er ist, auch wir sind in dieser Welt." (1. Johannes 4,17)?.



Der Leuchter

Als nächstes kommt in der Reihenfolge der Leuchter (2. Mose 25,31-40). Wie der Versöhnungsdeckel war er aus reinem Gold und enthielt kein Holz, so dass nichts Menschliches, sondern nur das Göttliche durch ihn dargestellt wird. Seine sieben Zweige sprechen von Vollkommenheit, denn die Zahl sieben steht in der Heiligen Schrift für Vollständigkeit oder Vollkommenheit, sei es im Guten oder im Bösen. Das Licht wurde durch Öl erzeugt, was ein Symbol für den Geist Gottes ist. In alten Zeiten wurden Könige und Propheten mit Öl gesalbt. In der heutigen Zeit werden die Gläubigen mit dem Geist Gottes gesalbt (siehe 2. Korinther 1,21; 1. Johannes 2,20.27).

Mit den Worten eines anderen: "Wenn man also diese drei Dinge in ihrer bildlichen Bedeutung - die Zahl Sieben, das Gold und das Öl - zusammennimmt, ergibt sich, dass die Bedeutung des Leuchters göttliches Licht in seiner Vollkommenheit in der Kraft des Geistes ist. Es ist Gott, der das Licht des Heiligen Geistes schenkt, und dies zeigt sich in seiner siebenfachen Vollkommenheit." Die Priester, die sich im Heiligtum aufhielten, konnten die Schönheit all dessen sehen, was sich dort befand, denn dieses siebenfache Licht wurde auf die goldenen Gegenstände und Wände geworfen, reflektierte ihren Glanz zurück und fiel auf die schönen Vorhänge mit ihren verschiedenen Farbtönen. Auch jetzt stellt der Geist Gottes der Seele Christus in seiner Schönheit vor. "Er wird euch in die ganze Wahrheit leiten"; "Er wird mich verherrlichen". Und wenn dieser Gesegnete unseren Herzen geoffenbart wird, können wir sagen: Ja, alles an Ihm ist lieblich! Im Heiligtum leuchtet das Licht; dort werden die Schönheiten gezeigt. So lernen wir Christus in Gottes Gegenwart kennen, belehrt durch den Geist.

Gibt es draußen kein Licht? Liegt alles in der Finsternis? Grobe, moralische Finsternis hätte die Welt erfüllt, als Christus, "das Licht der Welt", in die Höhe fuhr, wenn Gott nicht in Gnade vorgesorgt hätte, um die Welt vor einem solchen Unheil zu bewahren. Er ließ ein Volk, in das Er Seinen Geist gelegt hatte, in der Welt zurück, auf dass es Christus widerspiegele und so in der dunklen Umgebung scheint „wie Lichter in der Welt“ (Phil 2,15). Das sehen wir an den sieben Leuchtern in Offenbarung 1,20. Dort geht es nicht um die siebenfache Kraft des Geistes Gottes im Heiligtum, sondern um die sieben Versammlungen in der Welt. Christus wird in Seiner Majestät inmitten der Leuchter gesehen, der die Wege Seines Volkes prüft und feststellt, ob sie Licht für Ihn ausstrahlen oder nicht. Wie groß ist dann die Verantwortung des Christen, Christus im Heiligtum kennenzulernen und dann hinauszugehen und Ihn in der Welt widerzuspiegeln. Möge jeder der Seinigen versuchen, nichts in Wort oder Tat zu dulden, was den Geist daran hindern könnte, von dem was Christus ist, zu nehmen und uns zu verkündigen (Joh 16,14). Und möge jeder ein Licht in der Welt sein, das Christus widerspiegelt, bis Er kommt.


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