F.E. Ravens Irrlehre über die Person des Christus (WK)


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In F.E.R.‘s „Notizen zu Wortbetrachtungen, die er in Amerika“ niedergelegt hat, gibt es ein paar Stellen, an denen Kritik geübt werden muss. Weil schlimme Ansichten auch woanders aufgetreten sind, und alles andere befleckend - wie es immer mit Irrlehren ist muss - werden hier ein paar Bemerkungen dazu gemacht.

Wie B.W.N. leugnet er nicht frei heraus die wahre Gottheit oder die vollkommene Menschlichkeit Christi. Aber der menschliche Geist zerstört bereitwillig die Wahrheit Seiner Person in anderer Weise. So tat es Herr N. durch seine Lehre, dass Christus von Gott in einer gewissen Weise entfernt war, als er von einer Frau geboren wurde. Noch kräftiger greift F.E.R. den gemeinsamen Glauben der Auserwählten Gottes an. Das weiß er recht wohl; denn er leugnet, daß die Wahrheit "in der Einheit von Gott und Mensch in Christus“ besteht. Guten Gewissens kann ich seine eigene Form der Leugnung als Lüge gegen die Wahrheit bezeichnen. Er hat auf seinen Verstand vertraut, als er versuchte, die Unergründbarkeit des Sohnes zu erklären. Es geht nicht nur um die göttliche und ewige Persönlichkeit des Wortes, sondern um Ihn als im Fleisch gekommen. Die eindeutige offenbarte Wahrheit der Schrift ist, dass er Fleisch wurde, Christus Jesus als Mensch von nun an, genauso wie er auch Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit ist und bleibt.

Es ist die Einheit der beiden Naturen in Seiner Person, die er leugnet, und das in sehr widerwärtigen und verächtlichen Begriffen, wo eigentlich Ehrfurcht und Selbstmisstrauen vorrangig gefordert werden. Doch er wußte, daß er nicht nur gegen das Bekenntnis eines jeden Heiligen war, sondern sich auch darum bemühte Schande auf dieses Bekenntnis zu bringen- soweit es durch die ganze Versammlung Gottes hindurch bekannt ist- ja, wie es von jedem geschätzten Lehrer und den Brüdern vertreten wird. Hier sind seine Worte (7. Dez. 1893): - "Woher die Idee der Einheit einer Person kommt, weiß ich nicht. Es scheint mir vollkommener Unsinn zu sein. Die Idee der Person bringt weder den Gedanken verschiedene Teile noch den einer Einheit mit sich. Eine Person ist diese Person in jeder Vielfalt von Beziehungen, in die sie eintreten kann. Niemand würde mich beschuldigen, die Person der Queen zu teilen, weil ich sagte, dass sie sich in ihrem Privatleben ganz anders als in der Öffentlichkeit verhält. Es sind zwei völlig unterschiedliche Ideen, die in einer Person zusammengefasst sind, die aber getrennt präsentiert und begriffen werden können.“

Nun, wer weiß denn nicht, daß ein Mensch unter den Menschen sowohl aus Teilen als auch in einer Einheit besteht? Es gibt Geist und Seele und Leib; und doch bilden sie die eine Person. Es kann eine vorübergehende Auflösung der äußeren Bindung durch den Tod geben; es wird sicherlich ihre Einheit in einer Person für die Ewigkeit geben. Aber für den wahren Gläubigen unterscheidet sich die Person Christi von jeder anderen durch die unendliche Tatsache, dass Gott und Mensch so vereint sind. Diese sind in ihm für immer unauflöslich, obwohl kein Heiliger bezweifelt, dass er sowohl der Sohn Gottes als auch der Sohn des Menschen ist. Was auch immer Seine tiefen Gefühle im Geist waren, was auch immer der Kampf war, wenn Er ernsthafter betete, und Sein Schweiß wie große Blutstropfen wurde- dieser Mensch war untrennbar Gott; so vollständig wie in Seiner Empfängnis wie auch in Seinem Tod und Auferstehung. So hatte jedes Seiner Worte, Werke, Gedanken und Seine Leiden göttlichen Wert. Er ist nicht nur Sohn, sondern auch "Jesus Christus derselbe gestern und heute und in Ewigkeit." Der Mensch Christus Jesus ist nicht nur der einzige Mittler, sondern der wahrhaftige Gott und das ewige Leben; der gesandte Knecht und das "ICH BIN“; der Christus der Väter nach dem Fleisch, doch ist Er über allem, Gott gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Leugne die Einheit Seiner Person, des fleischgewordenen Wortes; und die ganze Wahrheit Seines Lebens und Todes löst sich auf. Sein Sühnungswerk wird also völlig untergraben; und davon hängt nicht nur das Heil des Menschen, die Versöhnung des Geschöpfes und der neuen Himmel und Erde ab, sondern auch die moralische Herrlichkeit Gottes im Hinblick auf die Sünde, seine Gnadenratschlüsse in Bezug auf Christus und die Versammlung und seine triumphale Ruhe in den Menschen für alle Ewigkeit. Und dann denkt man an die Queen oder irgend ein anderes menschliches Geschöpf um das große Geheimnis der Gottseligkeit zu lösen. Was haben verschiedene Beziehungen oder unterschiedliche Bedingungen zu tun mit der Vereinigung des göttlichen und des menschlichen in einer einzigen Person, dem Christus Gottes? Der Knoten, den der böse Verstand des Menschen zu richten wagt, und den er versucht zu lösen- zu seiner eigenen Zerstörung. Wahrlich, "Narren eilen da hinein, wo Engel sich fürchten hin zu treten", wo Heilige es lieben zu glauben, sich niederzuwerfen und anzubeten. Für F.E.R. SCHEINT ES VOLLKOMMENER UNSINN zu sein!

Brüder, habt ihr jemals von einem wahren Christen gehört, der so über Christus redet? Hier ist einer, der Bruder genannt wird und behauptet zu lehren; der seinen verächtlichen Unglauben an die Person Christi in Begriffen äußert, die ihn in früheren Tagen sofort mit Schrecken aus der ganzen Gemeinschaft der Heiligen vertrieben hätten. Wer hat Zweifel daran, dass Raven in einen Bereich getreten ist, in den man nicht treten darf? Nur bei dem Herrn Jesus kann von einer solchen Einheit gesprochen werden, denn in Ihm allein waren die beiden Naturen für immer vereint. FER spricht von der Queen! und "zwei völlig unterschiedliche Ideen verschmolzen in einer Person!" Ja, es ist nicht Wahrheit, sondern "Ideen" für F.E.R. Ist das "in der Lehre Christi bleiben"?

Es bedeutet sich Apollinarius von Antiochien (der Sohn) anzuschließen. Auch er sagte, dass der Logos allein Christi Person ausmacht, wie es F.E.R. tut, und wurde daher zu Recht als Antichrist gebrandmarkt; so war Nestorius für die Teilung der Person, und Eutychus für eine Vermischung: gleichwohl alle von ihnen strenge Trinitarier waren. Denn wenn der Logos nicht mit der Seele, Geist und Leib in Christus vereint gewesen wäre, so wäre und ist Christus nicht wahrer Mensch und wahrer Gott. Ohne diese Vereinigung müsste es zwei verschiedene Persönlichkeiten gegeben haben, die göttliche und die menschliche. Es ist die Vereinigung beider in einer Person. Das allein ist die Wahrheit der Schrift. F.E.R. mit schamlosem Selbstbewusstsein rühmt sich seiner Idee, die schlichte Irrlehre ist. Er bringt nicht die Lehre des Christus. Der Sohn änderte seine Person nicht, sondern nahm die Menschheit in die Einheit auf, und dies in der Seele wie im Körper.

Eine solch schrecklich falsche Lehre wagt es aus Neugierde dort hineinzutreten, was nur dem Vater bekannt ist und weit über dem menschlichem Verstand. Die apollinariische Irrlehre kommt gegenwärtig häufig vor. Der Fehler der dazu führt ist ein Einführen heidnischer Philosophie, von frühen Kirchenvätern wie Clemens von Alexandria akzeptiert wurde, und jetzt außerordentlich häufig unter "Denker“, wie zu allen Zeiten, vorkommt. Es durchdringt Franz Delitzschs Psychologie und sein englisches Analog, Die dreigliedrige Natur des Menschen. Sie (und F.E.R. folgt ihnen) lassen das selbstbewusste "Ich" oder die Individualität im Geist des Menschen wohnen. Aber die Schrift beweist reichlich, dass ihr Sitz in der Seele ist. Der Geist ist die innere Fähigkeit für welche der Mensch Gott gegenüber verantwortlich ist; aber die Seele ist das, in dem er so ist; und der Körper ist das äußere Gefäß, das das Ergebnis zeigt, sei es durch Gnade für Gottes Willen oder durch Eigenwillen im Dienst des Satans.

Zur Seele gehört das Wirken des Willens, und nun auch seit dem Fall die instinktive Erkenntnis des Guten und Bösen; so daß man zu fleischlichen Begierden verleitet wird, die den Menschen erniedrigen, sowie zu gedanklichen Vernunftschlüssen und zu all den hohen Dingen, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben. Daher lesen wir von Seelenrettung oder „Rettung der Seelen" wie in 1. Petrus 1,9. Daher auch Hesekiel 18,4: „ , alle Seelen sind mein“. Siehe auch der häufige Gebrauch von „Seele“ für Personen sowohl im AT als auch im NT. Denn das selbst-denkende Individuum, die verantwortliche Person, ist im „Ich“. Es ist das "Ich" im Selbstwillen ohne Gott; das "Ich", wenn es sich zu Gott bekehrt, aber in Knechtschaft des Geistes; und das "Ich", wenn Christi Befreiung in Frieden und Freiheit erkannt wird; Letzeres sehen wir in Rom. 7,8. Siehe auch Galater 2,20.

Der Irrtum verfälscht die Wahrheit in menschlichen Dingen und noch mehr im Göttlichen. F.E.R. ist in der höchsten aller Wahrheiten in Satans Falle gefallen durch krankhaftes Selbstvertrauen und dem Wahn, jeden nach dem Standard seiner fantasievollen Ideen zu beurteilen. Er hat sich Christus als ein Wesen vorgestellt, das zwar Gott ist, sicherlich aber kein vollkommener Mensch. Denn in seiner Theorie tritt die Seele nicht in die Persönlichkeit Christi ein. Seine Persönlichkeit sei ausschließlich das Logos. So lehnt er die Einheit der beiden Naturen in der Person Christi ab, die jeder Heilige bisher bekennt.. Er war bereits falsch in Bezug auf die Person des Menschen, denn wie die meisten Philosophen folgt er dem Irrtum der Heiden, und ignoriert die Lehre der Schrift, die auf "die Seele" durch viele einfache und unwiderrufliche Beweise hinweist. Aber das schreckliche Gewicht der Lüge liegt in seinem kühnen Aufstieg gegen das Geheimnis des Glaubens dessen, der im Fleisch geoffenbart wurde (der Leib, der für Gottes Sohn vorbereitet war), nicht als bloße Bedingung angenommen, sondern untrennbar mit sich selbst vereint bis in alle Ewigkeit für Gottes Rat, Werk und Wege. Wenn wir den Begriff Bedingung recht verwenden wollen, dann ist es die der Menschheit, die von der Gottheit in der Person Christi getragen wird.

Zweifellos ist die Vereinigung von Gott und Mensch in einer Person- die wir in dem Unergründbaren erblicken- nicht für unser Verständnis, sondern für den einfachen Glaubens, die Liebe und Ehre, womit wie wir den Vater ehren. Er ist also sowohl der müde Mensch als auch der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist (nicht "war"); der Sohn des Menschen hienieden, der im Himmel ist, und der „Ich bin“, auf der Erde von den Juden mit Steinigung bedroht , weil er ihnen die Wahrheit gesagt hat. Er muss der Logos gewesen sein, um das zu sein, was er als Mensch hier war. Seine Seele war mit dem Logos vereint: sonst wäre die Person verdoppelt oder abgetrennt worden, und Er könnte kein wahrer und vollständiger Mensch sein. Er rief: Laß diesen Kelch an mir vorübergehen; doch nicht, wie ich will, sondern wie Du willst. Das war Sein heiliger Wille; und es war recht, ihn vor Seinen Vater zu legen, aber in völliger Unterwerfung unter Seinen Willen und Seine Herrlichkeit; wozu nur eine göttliche Person fähig war. Es war also nicht der Logos, der den Geist (noch weniger die Seele) ersetzte, sondern vollkommen mit der Seele in Seiner einen Person verbunden wurde. Er war wahrer Mensch und wahrer Gott in derselben unteilbaren Person. In ihm wohnte und wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig.

Dennoch ist es ein tiefer Schmerz, sich gezwungen zu fühlen, sich zu einem solchen Thema klar zu äußern, nicht nur vor anderen, die stolpern könnten, sondern im Sinne der eigenen Gefahr, gegen Gottes Wort zu verstoßen, um das zu verteidigen, was teurer ist als das Leben und weit über das Denken des Menschen hinausgeht.


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