W. Potter: Aufnahme am Tisch


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Englisches Original

Es geht um die Frage nach der Aufnahme bestimmter Christen am Tisch des Herrn. Es scheint mir, dass wir nicht eine allgemeine Regel aufstellen können. Es bedarf der Weisheit und der Treue des Herrn, wenn die verschiedenen Fälle vor uns liegen.

Was die Aufnahme "einfach nur als Christen" betrifft, so habe ich immer wieder gesagt: "Ihr nehmt solche und solche einfach nur als Christen auf, wie nehmt ihr dann andere auf?"

Ich glaube, ich verstehe, was sie damit meinen, und ich war dabei, als es geschah. In dem einen Fall werden sie einfach aus dem jeweiligen Anlass empfangen und nicht, weil sie sich mit unserer Position identifizieren. Im anderen Fall nehmen sie eine Position mit uns ein.

Aber mit zusammen mit Ihnen und anderen habe ich diese Unterscheidung als eine Schwierigkeit empfunden.

Ich bin nicht erfreut darüber, dass der Tisch des Herrn manchmal zu einer Bequemlichkeit gemacht wird; zum Beispiel, wenn diejenigen, die bei uns sind, Verwandte zu Besuch haben; sie sind Mitglieder irgendeiner Konfession, kommen aber mit ihren Verwandten zur Zusammenkunft und wünschen, mit uns am Abendmahl "einfach nur als Christen" teilzunehmen. Ich habe den Eindruck, dass ein ehrliches, aufrechtes Gewissen sie zu ihrer Kirche/Gemeinde in der Stadt führen würde; ich meine in solchen Fällen, in denen es keine Übung in Bezug auf unsere Position und ihre Kirche/Gemeinde gibt. Sie kommen einfach der Gelegenheit wegen und weil sie sich vorläufig nicht von ihren Freunden trennen wollen. Darüber bin ich nicht erfreut.

Ich habe den Eindruck, dass es in solchen Fällen nicht unsere Aufgabe ist, sie abzuweisen, sondern ihnen vielmehr zu erklären, warum wir auf diese Weise versammelt sind und dass unsere Position ein praktischer Protest gegen die Unrechtmäßigkeit der Konfessionen ist. Ich würde sie fragen, ob sie bereit sind, sich mit uns zu identifizieren, auch wenn es nur vorübergehend ist. Indem sie mit uns am Abendmahl teilnehmen, identifizieren sie sich für eine gewisse Zeit mit uns in dieser Position, die ein Protest gegen das ist, womit sie verbunden sind und was sie bekennend verteidigen. Wo Seelen geübt sind, ist es eine andere Sache, und es scheint mir, dass man durchaus freimütig mit ihnen am Tisch sitzen könnte.

Ist nicht die Übung der Seele das Wichtigste? Und deshalb kann man keine einzige Regel aufstellen. Es wäre sicher nicht im Sinne des Herrn, von einer gottesfürchtigen, geübten Seele, die mit einer der, wie wir es nennen mögen, orthodoxen Denomination verbunden ist, zu verlangen, dass sie ihre Verbindung mit ihrer Kirche abbricht, bevor wir ihr erlauben, mit uns am Tisch zu sitzen. Dies zu tun, so scheint mir, hieße, praktisch den Grund zu leugnen, auf dem wir versammelt sind.

Was die Zusammenkommen betrifft, die bekennen, im Namen des Herrn versammelt zu sein, so glaube ich, dass dies eine ganz andere Sache ist. Sie geben vor, in Seinem Namen versammelt und sollten wissen, warum sie von uns getrennt sind und wir von ihnen. Sollte jemand von ihnen den Wunsch haben, mit uns am Tisch teilzunehmen, sollten die Gründe dafür erfragt und entsprechend den Erkenntnissen gehandelt werden. Bei ihnen ist immer mehr Intelligenz vorhanden, was die göttliche Wahrheit betrifft, als bei den Heiligen in den Konfessionen, und ich glaube, dass sie im Allgemeinen nicht so unwissend über die Ursachen der Trennungen unter uns sind, wie einige von ihnen uns manchmal glauben machen wollen. Zumindest haben das mehrere von uns festgestellt, als man sie befragte. Noch einmal sage ich, dass ich nicht glaube, dass es dem Herrn gefällt, von denen in den Kirchen zu verlangen, dass sie sich von ihnen trennen, bevor sie einen Platz am Tisch erhalten. Ich würde jedoch, denke ich, nicht glücklich sein, jemandem aus den oben erwähnten Zusammenkünften zu erlauben, das Brot mit uns zu brechen, bis er dies getan hat; das heißt, bis er seine Verbindung mit seiner Gemeinschaft abgebrochen hat. Diese haben mehr Licht in Bezug auf die Wahrheit und die Versammlung Gottes als diejenigen in den Kirchen, und daher eine größere Verantwortung, und wir eine entsprechende Verantwortung ihnen gegenüber. Liege ich damit richtig? Das ist der Standpunkt, den ich gegenüber diesen Zusammenkommen seit einiger Zeit vertrete.

Ich bin mir bewusst, dass dies von den so genannten "offenen" Brüdern angesprochen wurde und dass sie uns vorwerfen, wir seien inkonsequent und würden von der Church of England usw. empfangen, wo schlechte Lehren vertreten und gelehrt werden, und uns weigern, von ihnen (d.h. den "offenen" Brüdern) zu empfangen, bis die Verbindung gebrochen ist und ihre Position von ihnen als nicht von Gott gerichtet wird. Wir weisen sie auf den Unterschied zwischen dem Licht, das sie besitzen, und der daraus resultierenden Position hin, die sie einnehmen. Es gibt einen Führer unter den "Offenen" Brüdern in Chicago, der uns in diesem Punkt mehrmals angegriffen hat, indem er darauf aufmerksam machte, wie J. N. D. und andere regelmäßig von der Staatskirche aufgenommen haben.

Was die verschiedenen Zusammenkünfte betrifft, die bekennen im Namen des Herrn versammelt zu sein, so sollten wir sicherlich trotzdem noch einen Unterschied zwischen den Führern und den Geführten machen, und ich nehme an, dass wir das auch ständig tun, wenn wir ihnen begegnen. Also, z.B. in Bezug auf Führer oder Lehrer unter denen, die Herrn Raven gefolgt sind. Wir sind meines Erachtens aus Treue zu Gott verpflichtet, solchen nicht die Hand zu reichen; nicht aber bei den einfachen und irregeleiteten Menschen und vor allem bei denen, die seit der Spaltung ihren Platz bei ihnen eingenommen haben und vielleicht wenig oder gar nichts von ihr oder ihrer Ursache wissen. Bei diesen ist unsere Verantwortung, wie mir scheint, eine ganz andere.

Sollte nicht jeder Fall für sich alleine stehen und Römer 15,7 und Judas 22-23 unsere Richtschnur sein?

W.P.


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