CHM- Entschiedenheit für Christus


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andere Schriften von C.H. Mackintosh

(Nach einem Vortrag)

Zwei Dinge, kann man sagen, liegen jeder wahren Entschiedenheit für Christus zu Grunde, nämlich ein durch das Blut Jesu gereinigtes Gewissen und ein Herz, welches Ihn liebt und sich unter die Autorität Seines Wortes beugt. Solange ich irgendwie im Zweifel bin betreffs meiner Errettung und. mich ängstlich frage, ob ich ein Kind Gottes sei oder nicht, kann von Entschiedenheit für Christus nicht die Rede sein. Ich muss wissen, dass Gott für mich ist; eher kann ich nicht ' Ihm leben. Andererseits muss, wenn es in meinem Herzen noch irgendeinen Rückhalt gibt betreffs meiner Unterwerfung unter die Autorität Christi als meines Herrn und Meisters, wenn ich irgend eine Kammer desselben, sei sie auch noch so entlegen und klein, vor dem Lichte Seines Wortes verschlossen halte, dies notwendigerweise meine Entschiedenheit für Ihn beeinträchtigen. Mit einem Wort: ich muss wissen, dass Er' mein ist und ich Sein bin, bevor mein Lauf klar und entschieden für Ihn sein kann.

Nur da, wo Christus den Ihm gebührenden Platz im Herzen einnimmt, wird alles richtig stehen. Wo das nicht der Fall ist, mögen Rechtgläubigkeit, ein schönes Bekenntnis und dergleichen.

Vorhanden sein; aber das Herz steht nicht richtig, und darum ist alles in Unordnung. Bloße Erkenntnis, verbunden mit den schönsten religiösen Formen ist in dem gegenwärtigen Kämpfe aber nichts nütze. Es handelt sich einfach um die Frage, ob Christus unser Leben ist, und ob wir Ihn als unseren Gegenstand haben. Die Beantwortung dieser Frage entscheidet alles.

Wir tun gut, uns immer wieder daran zu erinnern, welchen Platz das Wort Gottes für den Gläubigen hat, was Gott selbst von ihm sagt. Es ist die Leuchte für seinen Fuß, der untrügliche Führer für seinen Pfad, der Beurteiler all seiner Gedanken, die erste und letzte Instanz bei der Entscheidung aller Fragen bezüglich seines Wandels und Zeugnisses hienieden. Und dieses Wort ist unveränderlich, ewig bleibend. „In Ewigkeit, Jehova, steht dein Wort fest in den Himmeln" (Psalm 119, 89). Nichts kann die ewige Wahrheit Gottes antasten, ummodeln. Zu allen Zeiten, unter allen Umständen und Verhältnissen bleibt sie dieselbe. Was wir bedürfen, ist deshalb, diesem Worte Gottes seinen richtigen Platz in unseren Herzen einzuräumen, die göttliche Wahrheit auf unser Gewissen einwirken, unseren Charakter bilden und unseren Weg gestalten zu lassen. „In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf dass ich nicht gegen dich sündige" (Psalm 119, 11). „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von. jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht" (Matth. 4, 4). Das ist wahre Sicherheit. Hier liegt auch das Geheimnis des festen, entschiedenen Wandelns in den Wegen Gottes. Nicht Ansichten und Meinungen, nein, ein „So spricht der Herr!" muss uns in allem leiten, sonst kann von unserem Pfade sicherlich nicht gesagt werden, dass er sich durch klare Entschiedenheit auszeichne.

Doch anstatt noch weiter darüber zu reden, was Entschiedenheit für Christus ist, wollen wir lieber ein oder zwei Beispiele aus den Berichten des inspirierten Wortes herausgreifen, Beispiele von Männern, welche zu ihrer Zeit, unter den widrigsten Umständen, treu und entschieden für ihren Gott einstanden und Seinem Worte folgten. Sie werden mehr dazu beitragen, unser Thema zu beleuchten, als irgend etwas, das wir noch sagen könnten. Wir wollen zuerst unsere Aufmerksamkeit dem Buche Esther zuwenden und ein wenig da verweilen bei der Geschichte eines Mannes, der dort eingeführt wird unter dem Namen: Mor- dokai, der Jude.

Dieser merkwürdige Mann lebte zu einer Zeit, da das jüdische Volk infolge seiner Untreue und seines Ungehorsams als selbständige Nation zu bestehen aufgehört hatte. Die Macht lag in den Händen der Heiden. Der Thron Jehovas war von Jerusalem entfernt, und die Beziehungen zwischen Jehova und Israel konnten nicht länger öffentlich anerkannt werden. Ein treuer Jude konnte nichts anderes tun, als seine Harfe an die Weiden hängen und klagen über die dahingeschwundene Herrlichkeit früherer Tage. Der auserwählte Same befand sich in der Verbannung; nur ein kleiner, schwacher Überrest war in den Tagen Esras und Nehemias zurückgekehrt zu der Stadt und dem Tempel, wo ihre Väter einst angebetÄ hatten. Das war der . äußere Zustand der Dinge in den Tagen, in welche das Los Mordokais gefallen war.

Mit ihm lebte ein anderer Mann in der Residenz und am Hofe des Fürsten, in dessen Hände Gott Macht und Herrschaft gegeben hatte. Diesem Manne war der arme, verbannte Jude ein Dorn im Auge. Warum wohl? Hatte Mordokai ihm Böses erwiesen? Nein, die Ursache lag anderswo. Haman, so hieß jener Mann, stand dem Throne sehr nahe, er war der anerkannte Günstling des Königs Ahasveros, hatte den zweiten Platz im Reiche, besaß einen fürstlichen Reichtum und schier grenzenlosen Einfluss. Und diesem gewaltigen Manne, vor dem alles zitterte, den alle ehrerbietigst grüßten, wo irgend er sich blicken ließ, verweigerte Mordokai die Ehrerbietung. Trotzdem der König geboten hatte, dass alle seine Untertanen sich vor Haman verbeugen und niederwerfen sollten, blieb'Mordokai ruhig an seiner Stelle sitzen, wenn Haman vorüberschritt. Wie seltsam! Mordokai rettet dem König Ahasveros das Leben Ivgl. Kap. 6, 1. 2), aber vor seinem Günstling bückt er sich nicht! War es ein Wunder, dass der stolze Haman ergrimmte und den armen Juden grenzenlos hasste?

Doch warum, wird der Leser fragen, handelte Mordokai so? Tat er es aus Hartnäckigkeit, törichtem Stolz oder vielleicht gar aus Neid? In diesem Falle wäre sein Verhalten sicher aufs Entschiedenste zu verurteilen gewesen,, und Gott würde sich keineswegs zu ihm bekannt haben. Geschah es aber aus Gehorsam gegen ein Gebot Gottes, aus der Entschiedenheit eines Herzens heraus, das entschlossen war, koste es was es wolle, den Willen Gottes zu tun, so müssen wir Mordokais Tun als die kostbare Frucht seiner Liebe zu Gott und seiner Ehrfurcht vor dem Worte Gottes betrachten, und dann kann es uns nicht Wunder nehmen, dass Gott für Seinen Knecht eintrat.

In der Tat, dies macht den ganzen Unterschied aus. Und wenn wir nun fragen: Wo fand denn Mordokai eine Grundlage für sein Verhalten diesem stolzen Amalekiter*) gegenüber? Gab es wirklich ein Gebot des Herrn für ihn, in solch auffallender Weise zu handeln? — so finden wir wohl die Antwort in 2.. Mose 17, 14—16, wo wir lesen: „Und Jehova sprach zu Mose: Schreibe dieses zum Gedächtnis in ein Buch, und lege in

*) Human wird in Kap. 3, 1 der Agagiter genannt; er stammte also wohl vom königlichen Geschlecht der Amalekiter. Agag war der Titel der amalekitischen Könige. (Vgl. 4. Mose 24, 7; 1. Sam. 15, 8.)

die Ohren Josuas, dass ich das Gedächtnis Ama- leks gänzlich unter dem Himmel austilgen werde. Und Moses baute einen Mtar und nannte seinen Namen: Jehova, mein Panier! Und er sprach : Denn die Hand ist am Throne Jahs: Krieg hat Jehova gegen Amalek von Geschlecht zu Geschlecht!" Vgl. auch 5. Mose 25, 17—19.

In diesen beiden Abschnitten finden wir die genügende Vollmacht für Mordokai, sich nicht vor Haman, dem Agagiter, niederzuwerfen. Wie hätte ein treuer Jude jemandem Ehrerbietung erweisen können, mit dem Jehova von Geschlecht zu Geschlecht Krieg führte? Wohl hätte das Fleisch tausend Entschuldigungen und Einwürfe Vorbringen und einen leichten Pfad für sich ausfindig machen können. War nicht das jüdische Volk in tiefster Bedrängnis, zerstreut, zu Grunde gerichtet, nur noch ein Schatten seines einstigen Seins? Besaß nicht der Ama- lekiter Ansehen und Macht, und war es deswegen nicht nutzlos, ja, geradezu töricht für einen einzelnen, in der Verbannung lebenden Juden, einen solch erhabenen Boden betreten zu wollen? War nicht die Herrlichkeit Israels auf immer dahin? Was kann es nützen, so hätte das arme, schwache Herz einwenden können, das Panier noch hochhalten zu wollen, nachdem doch einmal alles zertrümmert ist? Du lenkst durch die hartnäckige Weigerung, dein Haupt zu beugen, nur die Aufmerksamkeit der Feinde auf dich und machst den niedrigen Zustand, in welchem du dich befindest, nur umso bemerkbarer. Wäre es nicht besser, dich ins Unvermeidliche zu schicken und dich, so schwer es dir wird, vor dem Manne zu verneigen? Das würde die Sache in Ordnung bringen. Haman würde befriedigt, und du und dein Volk, ihr würdet in Sicherheit sein. Sei nicht halsstarrig. Bestehe doch nicht in solch hartköpfiger Weise auf einer offenbar so unwesentlichen Sache. Was weiß Haman, was wissen die heidnischen Perser um dich her von jenem Befehl Jehovas? Und wer sagt dir, dass er nicht nur für die Ohren Josuas bestimmt war? In jenen glänzenden und siegreichen Tagen, ja, da war er sicherlich am Platze; über wie könnte er von feiten eines Verbannten, in den Tagen von Israels Verwüstung, zur Ausführung gebracht werden?

Alles das und noch manches andere hätte das Fleisch gegen das Verhalten Mordokais Vorbringen können; aber auf alle diese Fragen und Bedenken gab es für den Glaubensgehorsam nur eine Antwort, und diese lautete: „Gott hat gesprochen. Das genügt. Wir sind ja freilich ein elendes, zerstreutes Volk, das wegen seiner Sünden unter dem Strafgericht Gottes liegt. Aber Gott hat Sein einmal ausgesprochenes Wort über Amalek nicht umgestoßen, noch einen Friedensvertrag mit ihm gemacht; und Amalek steht vor mir in der Person dieses hochmütigen Agagiters. Wie darf ich einem Menschen Ehrfurcht erweisen, dessen Vorfahr der treue Samuel vor Jehova in Stücke gehauen hat?"

„Aber", konnte das kleingläubige Herz wieder antworten — wann hat die Natur keine „Aber" mehr gegenüber den heiligen Entschlüssen des Glaubens! — „aber dann ist es mit dir ans. Entweder musst du nachgeben, oder du gehst zu Grunde." > Die Entgegnung des 'Glaubens ist wiederum höchst einfach. Sie lautet: „Ich habe mit den Folgen nichts zu tun; die liegen in Gottes Hand. Meine Losung ist: Gehorsam; die Ergebnisse stehen bei Gott. Besser, mit einem guten Gewissen zu sterben, als mit einem schlechten zu leben. Besser, diese Erde zu verlassen mit einem Herzen, das mich nicht verurteilt, als hier zu bleiben mit einem Herzen, das einen Feigling aus mir macht."

O wie gut können wir es verstehen, in welch listiger Weise dieser treue Jude vom Feinde abgegriffen worden sein wird! Satan war damals kein anderer als heute, und auch das Fleisch war in jenen Tagen genau dasselbe wie heute. Nur die Gnade Gottes kann ein Herz fähig machen, eine unbeugsame Entschiedenheit an den Tag zu legen zu einer Zeit, wo alles gegen Entschiedenheit ist. Freilich wissen wir wohl, dass es besser ist, alles zu erdulden, als den Herrn zu verleugnen oder zu fliehen angesichts Seiner Gebote; aber doch, wie wenig sind manche von uns bereit, um Christi willen Ungemach und Schmach zu ertragen! Wie viele Zugeständnisse werden da gemacht, wo eine rücksichtslose Entschiedenheit, am Platze wäre! Wie ängstlich werden auch die möglichen Folgen eines entschiedenen Schrittes abgewogen, und mit weichet Feigheit weicht man ost vor vielleicht nur eingebildeten Schwierigkeiten zurück! Mit Mordokai war es nicht so. Er stand da wie ein Fels und ließ die ganze Flut der Schwierigkeiten und des Gegenstandes Über sich ergehen. Er wollte sich nicht vor dem Amalekiter beugen, mochten die Folgen seines Verhaltens sein, welche sie wollten. Und nun betrachten wir die Ergebnisse! Mit Staunen müssen wir sehen, wie in einem Augenblick die Flut abgewandt wurde. Der stolze Amalekiter sank von seiner Höhe herab, und der verbannte Jude wurde aus Sack und Asche emporgehoben und fand seinen Platz neben dem Throne. Haman vertauschte Reichtum und Würden mit einem Galgen, und Mordokai Sack und Asche mit einem königlichen Gewände und königlicher Ehre.

Nun, nicht immer wird die Belohnung des einfältigen Gehorsams so schnell da sein und so herrlich ausfallend wie bei -Mordokai. Auch können wir hinzusügen, dass wir keine Mordokais sind und auch wohl kaum Aussicht haben, jemals zu einer der seinen entsprechenden Stellung erhoben zu werden. Aber das tut nichts zur Sache; der Grundsatz gilt, wer wir auch sein und wo wir auch stehen mögen. Da ist keiner von uns, so unbekannt oder unbedeutend er auch sei, der nicht einen Kreis hätte, innerhalb dessen sein Einfluss zum Guten oder Bösen fühlbar wäre. Zudem sind wir, ganz abgesehen von unseren besonderen Umständen oder den sichtbaren Ergebnissen unseres Verhaltens, alle berufen, dem Willen des Herrn zu gehorchen, Sein Wort in unseren Herzen zu haben, und uns mit stets gleicher Entschiedenheit zu weigern, irgend etwas zu tun oder zu sagen, das dem Worte und Willen des lebendigen Gottes zugegen ist. „Wie sollte ich dieses große Uebel tun und gegen Gott sündigen?" Das sollte allezeit unsere Sprache sein. Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit! Die göttlichen Zeugnisse vergehen oder verändern sich nicht. Himmel und Erde werden vergehen, aber von dem, was unser Gott gesprochen hat, wird in alle Ewigkeit nicht ein Jota noch ein Strichlein vergehen. Das, was einst den Ohren Josuas eröffnet worden war, als er siegreich unter dem Panier Jehovas einherschritt, musste daher das Verhalten Modokais bestimmen, obwohl er, in Sacktuch gekleidet, als ein Verbannter in der Stadt Susan weilte. Zeiten und Geschlechter waren dahingeschwunden, die Tage der Richter und die Jahre der Könige waren vorüber, aber das Gebot Jehovas hinsichtlich Amaleks hatte nichts von seiner Kraft verloren, konnte nichts von seiner Kraft verlieren. „Denn", so haben wir gelesen, „die Hand ist am Throne Jahs (d. h. zum Schwur): Krieg hat Jehova gegen Amalek", — nicht nur in den Tagen Josuas, oder in den Tagen der Richter und der Könige, sondern: „von Geschlecht zu Geschlecht." So lautete der göttliche Bericht, und er bildete die einfache, aber unerschütterliche Grundlage für das Verhalten Mordokais.

Wie außerordentlich wichtig ist doch eine bedingungslose Unterwerfung unter das Wort Gottes! Wir leben in einer Zeit des ausgeprägten Eigenwillens einerseits, und der Gleichgültigkeit und des Sichgehenlassens andererseits. Die Vernunft, der Wille und der Eigennutz des Menschen wirken zusammen, um die Autorität der Heiligen Schrift beiseite zu schieben, oder die Schärfe des zweischneidigen Schwertes abzustumpfen. Man kann oft Stelle auf Stelle des inspirierten Buches anführen, aber alles prallt ab, dem Regen gleich, der an die Fensterscheiben schlägt. Wie ernst ist das schon, wenn es sich um die Vielen handelt, die den Namen Christi mit ihrem Munde bekennen und darum auch die Verantwortlichkeit für ihr Bekenntnis tragen! Was aber soll man sagen, wenn wahre Gläubige Gleichgültigkeit dem geoffenbarten Willen Gottes gegenüber offenbaren! Wir kennen in der Tat wenig Dinge, die gefährlicher sind als ein Vertrautsein mit dem Buchstaben der Schrift, während das Gewissen nicht von ihm beherrscht, der ganze Weg nicht von ihm geleitet, noch das ganze Verhalten durch seine heiligen Unterweisungen bestimmt wird. Der Herr mache uns alle treuer und entschiedener im Bekenntnis und Wandel! Ja, möchte Er viele entschiedene und aufrichtige Zeugen erwecken in diesen letzten Tagen, Männer gleich dem treuen Mordokai, der lieber einen Galgen besteigen als sich vor einem Amalekiter beugen wollte!

Schlagen wir jetzt das 6. Kapitel des Propheten Daniel auf. Dort finden wir in Daniel ein zweites Beispiel.zur Beleuchtung unseres Themas. Es liegt ein besonderer Reiz in der Betrachtung solch lebendiger Beispiele wie Mordokai und Daniel. Sie zeigen uns, welche Macht das Wort Gottes damals besaß bei Menschen von gleichen Empfindungen wie wir; sie zeigen uns, dass es zu allen Zeiten Männer gegeben hat, welche das Wort des lebendigen Gottes so hoch schätzten, dass sie lieber den Tod erdulden wollten, als um eines Haares Breite von dem schmalen Pfade abweichen, den dieses Wort ihnen bezeichnete. Mit solchen Männern in Berührung zu kommen, ist heilsam; besonders in Tagen wie die gegenwärtigen, wo so viel Gleichgültigkeit und oberflächliches Bekenntnis zu finden ist und wo die klaren Gebote des Herrn so wenig Macht über Herz und Gewissen zu haben scheinen.

Was sind alle Meinungen und Gebote der Menschen, verglichen Mit den Aussagen der Heiligen Schrift? O möchten wir uns doch in unbedingter Unterwerfung unter die Gebote unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi beugen! Ohne Zweifel gibt es da Schwierigkeiten, Steine des Anstoßes und feindliche Einflüsse zu überwinden.

Aber wann hat es solche nicht gegeben? Die einzige Frage ist, wie es um unser Herz und Gewissen Gott gegenüber steht, und wie unser Auge beschaffen ist. Der Herr sagt: „Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein." Ein einfältiges Auge ruht auf dem Herrn und Seinem Wort, und dann ist alles einfach und licht. Sein Wort ist unser Licht und unsere Autorität, unser Lendengurt bei der Arbeit und die feste Grundlage für unseren ganzen Wandel. Gott hat alles so klar für uns gemacht, dass selbst Einfältige nicht irregehen werden. Alles was wir nötig haben, ist ein einfältiges Auge, ein unterwürfiges Herz und ein gelehriger Geist.

Denken wir wohl über diese Dinge nach! Sie haben einen berechtigten Anspruch auf unsere Beachtung. Wünschen wir wirklich, dem Herrn ganz zu folgen? Möchten wir Ihm in Wahrheit dienen? O, dann muss Christus unser Gegenstand, Sein Wort unsere Richtschnur, Seine Verherrlichung unser Zweck sein! Wieviel in dieser Hinsicht versäumt wird, das weiß Gott allein. Aber Ihm sei Dank! Er ist auch bereit, zu vergeben und wiederherzustellen, und Er kgnn und wird uns mehr Gnade darreichen, auf dass Sein Werk in uns sich wieder belebe und unser Wandel in innigerer Verbindung Mit Ihm stehe, als bisher. — Wenden wir uns jetzt zu der interessanten Erzählung von Daniel, dem Propheten.

„Es gefiel Darius, über das Königreich hundertundzwanzig Satrapen zu bestellen, die im ganzen Königreiche sein sollten, und über diese drei Vorsteher, von welchen Daniel einer war: damit jene Satrapen ihnen Rechenschaft gäben und der König keinen Schaden erlitte. Da übertraf dieser Daniel die Vorsteher und die Satrapen, weil ein außergewöhnlicher Geist in ihm war, und der König gedachte ihn über das ganze Königreich zu bestellen. Da suchten die Vorsteher und die Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel von feiten der Verwaltung zu finden; aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurden." (Dan. 6, 2—5.)

Welch ein Zeugnis! Wie erquickend für das Herz! „Kein Vergehen und keine schlechte Handlung wurden an Daniel gesunden." Selbst seine Feinde vermochten nicht, einen Makel in seinem Charakter oder Wandel ausfindig zu machen. Das war in Wahrheit ein seltener und bewundernswerter Beweis von Treue, ein klares Zeugnis für den Gott Israels selbst in jenen dunklen Tagen der babylonischen Gefangenschaft; es war ein unbestreitbarer Beleg für die Tatsache, dass es unser glückseliges Vorrecht ist, wie scheinbar ungünstig unsere Stellung und wie schwierig unsere Umstände auch sein mögen, uns so zu führen, dass wir dem Feinde keinen Anlass zum Lästern geben. Wie traurig ist es aber, wenn solche, die ein Bekenntnis im Munde führen, sich in den einfachen Umständen des häuslichen oder geschäftlichen Lebens als untreu und unbewährt erweisen! Wie entmutigt es das Herz, wenn man hören muss, dass die Gläubigen vielfach Leute seien, mit denen sich schwer auskommen lasse: ungnädige Herrschaften, schlechte Dienstboten, träge Arbeiter, oder unzuverlässige Geschäftsleute, die ihr Geschäft schlecht führen und gar höhere Preise verlangen und minderwertige Waren liefern als ausgesprochen weltliche Geschäftsleute! Ist es nicht höchst beklagenswert, wenn derartige Aussagen auch nur in irgend einem Maße begründet sind? Sollte nicht von uns allen gerade das Entgegengesetzte gesagt werden können? Sicherlich ist die Welt nur zu bereit, einen Anklagegrund gegen die, welche den Namen Jesu bekennen, zu suchen und zu finden; ferner müssen wir in Betracht ziehen, dass jede Sache ihre zwei Seiten hat, und dass sehr häufig Missverständnisse, Übertreibungen, Verleumdungen und dergl. Vorkommen. Immerhin aber ist es des Christen erste Pflicht, in jeder Lebensstellung so zu wandeln, dass „kein Vergehen und keine schlechte Handlung" an ihm gefunden werden kann.

Was sich auch immer ereignen mag, ein Christ sollte stets die mit seiner Stellung verbundenen Pflichten treu und gewissenhaft erfüllen. Böse Gewohnheiten, sorgloses, leichtfertiges Handeln, Pflichtversäumnisse und dergl. auf feiten eines Christen sind stets ein ernster Schaden für die Sache Christi und eine Unehre für Seinen heiligen Namen, während Treue, Pünktlichkeit und Fleiß jenen Namen verherrlichen. Und dies gerade, die Verherrlichung des Namens seines Herrn, sollte des Christen erster Zweck sein, denn nicht in seinem Interesse, zu seiner Ehre, oder zu seinem Vorteil ist er bestrebt, seiner Aufgabe im Familienkreise oder im Berufe gerecht zu werden. Sicher werden Aufrichtigkeit, Treue und Fleiß seinen Interessen dienen, seinen guten Ruf erhalten bezw. erhöhen und zu seinem Fortkommen behilflich sein; aber keines dieser Dinge ist sein eigentlicher Beweggrund. Was ihn leitet und beherrscht ist der Wunsch, seinem Herrn und Meister zu gefallen und Ihn zu ehren. Die Losung, welche der Heiligen Geist betreffs aller dieser Dinge für uns ausgegeben hat, lautet: „Tadellos und lauter, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr scheinet wie Lichter in der Welt" (Phil. 2, !15). Mit weniger als diesem sollten wir nicht zufrieden sein. „Sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurden." Ein erhabenes Zeugnis! Gebe Gott, dass das Verhalten, die Gewohnheiten und der ganze Wandel aller derer, welche sich gläubig nennen, stets derartig seien, dass dasselbe Zeugnis mehr ausgestellt werden könnte auch in unseren Tagen!

Dennoch gab es einen Punkt, wo die Feinde Daniels ihn anzugreifen vermochten. „Da sprachen diese Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn, dass wir in dem Gesetz seines Gottes einen gegen ihn finden." Hier allein gab es einen Angriffspunkt, um diesen Mann Gottes ins Verderben zu stürzen. Wie aus dem Schluss des 11. Verses hervorgeht, hatte Daniel die Gewohnheit, täglich dreimal zu beten, und zwar in einem Zimmer, das offene Fenster nach Jerusalem hin hatte. Diese Tatsache war wohlbekannt, und jene Männer beschlossen, sie sich zunutze zu machen. Sie liefen zu dem König und sprachen zu ihm: „König Darius, lebe ewiglich! Alle Vorsteher des Königreichs, die Statthalter und Satrapen, die Räte und Landpfleger, sind Rats geworden, dass der König eine Verordnung aufstelle und ein Verbot erlasse, dass ein jeder, der binnen dreißig Tagen von irgendeinem Gott oder Menschen etwas erbittet, außer von dir, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll. Nun, o König, erlaß das Verbot und laß eine Schrift aufzeichnen, die nach dem Gesetz der Meder und Perser, welches ungegenruflich ist, nicht abgeändert werden darf. — Deshalb ließ der König Darius die Schrift und das Verbot aufzeichnen."

So war denn der Anschlag fertig und eine Schlinge für den harmlosen Daniel gelegt. Wie wird er jetzt handeln? Wird er es nun doch nicht für richtiger halten, das Banner sinken zu lassen? Ja, wenn es sein eigenes gewesen wäre, so hätte er das vielleicht tun können. Aber wenn es sich um Gottes Banner handelte, wenn sein Verhalten sich auf die Wahrheit Gottes gründete, dann musste er es zweifellos so hoch halten wie je, ungeachtet aller menschlichen Beschlüsse und Schreiben, mochten diese selbst von dem König unterzeichnet und von seinen Ministern gegengezeichnet sein. Gerade so wie bei Mordokai drehte sich alles nm den einen Punkt, ob er ein göttliches Wort für sein Verhalten besaß oder nicht.

Die Gewohnheit, nach Jerusalem hin zu beten, mochte manchem seltsam und wunderlich erscheinen, und wie in dem Falle Mordokais hätten auch hier allerlei Fragen erhoben werden können, z. B.: Was hast du nötig, in solch öffentlicher Weise nach Jerusalem hin zu beten? Schließe wenigstens die Fenster! Ueberhaupt, warum kannst du nicht warten, bis die Nacht ihren Schleier um dich, gezogen, und die Tür deines Kämmerleins sich hinter dir geschlossen hat? Es ist doch ganz gleich, wann du dein Herz vor deinem Gott ausschüttest. Gott sieht nicht auf Zeit, Ort oder äußere Haltung. Ist es weise, unter solchen Umständen das fortzusetzen? Früher mag es ja ganz recht so gewesen sein, als du beten konntest, wann und wie es dir beliebte; aber jetzt erscheint es doch geradezu wie strafbare Hartnäckigkeit. Es sieht ja gerade so aus, als wenn du dir mit Gewalt die Märtyrerkrone erringen wolltest.

Allen diesen Fragen und Einwürfen gegenüber gab es für Daniel nur eine Antwort; und diese lautete: „Was sagt die Schrift?" Besaß er einen stichhaltigen, schriftgemäßen Grund, nach Jerusalem hin zu beten? War dies der Fall, so mussten alle anderen Bedenken schweigen. Und diesen Grund besaß er tatsächlich. Zunächst hatte Jehova in Bezug auf den Tempel in Jerusalem zu Salomo gesagt: „Meine Augen und mein Herz sollen daselbst sein alle Tage." Jerusalem war Gottes Mittelpunkt. Allerdings war die Stadt zerstört, der Tempel lag in Trümmern, aber Gottes Wort war nicht zerstört, und darin lag für den Glauben Daniels die einfache, aber gültige Vollmacht. Ferner hatte König Salomo, Hunderte von Jahren vor Daniels Zeit, gelegentlich der Einweihung des Tempels gesagt: „Wenn sie gegen dich sündigen. . . und du über sie erzürnst und sie vor dem Feinde dahingibst, . . . und sie nehmen es zu Herzen in dem Lande, wohin sie gefangen weggeführt sind, und kehren um und flehen zu dir in dem Lande ihrer Gefangenschaft, und sprechen: Wir haben gesündigt, wir haben verkehrt gehandelt und haben gesetzlos gehandelt; und sie kehren zu dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele. . . und sie beten nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern gegeben, und der Stadt, die du erwählt hast, und nach dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe: so höre vom Himmel, von der Stätte deiner Wohnung, ihr Gebet und ihr Flehen, und führe ihr Recht ans; und vergib deinem Volke was sie gegen dich gesündigt haben" (2. Chron. 6, 36—30).

Sehen wir also, in diesen Worten lag der Grund für Daniels Verhalten. Freilich war er in der Gefangenschaft, aber sein Herz weilte zu Jerusalem, und seine Augen folgten seinem Herzen. Vermochte er auch nicht auf fremder Erde Zions Lieder zu singen, so konnte er doch seine Gebete gegen den Berg Zion hin richten. Hing auch seine Harfe einsam, klanglos an den Weiden Babylons (Psalm 137, 2), so wandten sich seine Zuneigungen doch der Stadt Gottes zu, die zwar augenblicklich nur einen großen Trümmerhaufen bildete, die aber „in Ewigkeit befestigt" werden sollte, „eine Freude der ganzen Erde". (Psalm 48.) Mochte auch der größte Monarch jener Tage einen Befehl erlassen haben, der ihm verbot, zu dem Gott seiner Väter zu beten; mochte die Löwengrube seiner harren — gleich seinem Bruder Mordokai hatte er mit den Folgen seiner Handlungsweise nichts zu tun. Die standen bei dem Gott, der mit Wohlgefallen auf Seine beiden Knechte herniederblickte, von denen der eine lieber den Galgen besteigen wollte, als sich vor Haman zu bücken, und der andere lieber in die Löwengrube geworfen werden wollte, als aushören, zu Jehova, dem Gott Israels, zu beten. Das waren die Helden, die geistlichen Riesen früherer Tage. Das waren Männer von rechtem Schlage, Mahr, gerade, glaubensmutig, — Männer, deren Herzen und Gewissen durch das Wort Gottes beherrscht wurden. Die

Welt mochte sie Frömmler und Narren nennen; aber o, wie not tun solche Frömmler und Narren in diesen Tagen falscher Freiheit und eingebildeter Weisheit!

Bielleicht wird der eine oder andere denken, Mordokai und Daniel hätten doch eigentlich um Kleinigkeiten, um ganz unwesentliche Dinge gekämpft. Derselbe Einwand wird auch heutzutage oft treuen Kindern Gottes gegenüber erhoben. Aber ein solcher Einwand kann ein aufrichtiges und ergebenes Herz nur betrüben. Gibt es denn, wenn es sich um die Aufrechterhaltung des Banners der Wahrheit, des göttlichen Paniers, handelt, Wesentliches und Unwesentliches? Ach! viele sind so geneigt, alles was ihre Errettung angeht, als wesentlich zu betrachten, während sie, wenn es sich um die Ehre des Herrn handelt, so gern von „unwesentlich" reden. Wie traurig ist das! Was? sollten wir die Errettung als die Frucht des Todes unseres Herrn entgegennehmen, und irgend etwas, was Ihn angeht, was Ihn betrübt oder verunehrt, als unwesentlich bezeichnen? Das sei ferne! Nein, dann lasst uns lieber das Ding umkehren und sagen: Alles, was die Ehre und Verherrlichung des Namens Jesu betrifft, was die Wahrheit Seines Wortes und die Aufrichtigkeit Seiner Sache angeht, ist bedeutungsvoll und wesentlich, während alles, was bloß uns betrifft, erst in zweiter Linie kommt. Möchte diese Gesinnung in uns sein, damit wir nichts für unbedeutend halten, was Er uns in Seinem Worte sagt.

So war es mit jenen beiden treuen Männern, deren Geschichte uns Gott aufbewahrt hat. Sie wollten beide lieber ihr Leben lassen, als auch nur um eines Haares Breite von der Wahrheit Gottes abweichen. Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit, und der Glaube nimmt seinen Standpunkt auf dieser unvergänglichen Grundlage. Jedes Wort, das aus dem Munde des Herrn ausgegangen ist, bleibt ewig jung und frisch; es verliert nie seine Kraft, büßt nie etwas ein von seiner Lieblichkeit, aber auch nie etwas von seinem Ernst und seiner Schärfe.

Werfen wir zum Schluss noch einen kurzen Blick auf das Ergebnis der Treue Daniels. Der König versank in tiefen Kummer, als er seinen Mißgriff entdeckte. „Er ward sehr betrübt." Er hatte Ursache dazu, denn er war in eine fein gelegte Schlinge geraten; aber Daniel befand sich in guter Hut. „Der Name Jehovas ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherhe i t." (Sprüche 18, 10.) Gs kommt nicht darauf an, ob es eine Löwengrubo zu Babylon oder ein Gefängnis zu Philippi ist, — der Glaube und ein gutes Gewissen können einen Menschen an jedem Orte glücklich machen.,

Ob Daniel wohl je eine glücklichere Nacht auf dieser Erde verlebt hat, als die, welche er in der Löwengrube zubrachte? Ich möchte es bezweifeln.

Er war dort für Gott, und Gott war mit ihm. Er konnte von dem Boden der Grube geradewegs in den Himmel enchorblicken, ja, die Grube war für sein glückliches Herz der Himmel auf der Erde. Wer wollte nicht lieber Daniel in der Löwengrube sein, als Darius in seinem Palaste? Der eine war glücklich in Gott, der andere war „sehr betrübt". Darius wollte, dass alle Menschen ihre Bitten an ihn richteten, den armen, schwachen Menschen; Daniel wollte zu niemandem anders beten, als zu dem lebendigen Gott. Darius war durch sein unüberlegtes Verbot gebunden; Daniel war durch nichts gebunden, als nur durch das Wort des lebendigen Gottes. Wer war der wahrhaft Freie?

Und am Ende, welch hohe Ehre für Daniel! Sein Name wurde öffentlich mit dem einen lebendigen und wahren Gott in Verbindung gebracht. „Daniel", rief der König, „Knecht des lebendigen Gottes!" Ja, fürwahr, er hatte diesen Titel verdient. Er war ein treuer und entschiedener Küecht seines Gottes. Er hatte gesehen, wie seine drei Freunde in den glühenden Feuerofen geworfen wurden, weil sie nur dem wahren Gott dienen wollten; und ihm selbst war aus dem gleichen Grunde der Platz in der Löwengrube gegeben worden. Aber ihnen wie ihm war der Herr erschienen und hatte ihnen einen glänzenden Triumph bereitet. Sie waren die Sieger, ihre Feinde die Besiegten. Gott hatte ihnen die Ehre geschenkt, die den Vätern vor alters gemachte Verheißung für ihre Personen zu verwirklichen, dass Israel nämlich das Haupt und ihre Feinde der Schwanz, dass sie oben und ihre Feinde unten sein sollten. Nichts könnte klarer beweisen, wieviel Wert Gott auf eine von Herzen kommende Ergebenheit, auf entschiedene Treue legt, wo und wann sie sich auch zeigen Möge.

O, dass doch diese Ergebenheit und Treue mehr bei uns gefunden werden möchten in diesen „letzten schweren Zeiten!" — Ja, Herr, beleb? dein Werk in den Herzen all der Deinigen. Amen!


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