CHM- Gericht und Gnade


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andere Schriften von C.H. Mackintosh

„Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben", und was dann? ja, was dann? Ernste Frage! Was ist das Ende all dieses geschäftigen Treibens, dieses Ringens um Vorrang und Ehre, dieser Sucht nach Geld und Vergnügungen? Ach! der Mensch muss dem Tode begegnen. „Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben." Hier gibt es keine Ausnahme, kein Entrinnen. Alle Schätze des Weltalls setzen niemanden in den Stand, von diesem unbarmherzigen Feinde einen Augenblick Aufschub zu erlangen. Nicht die größte ärztliche Geschicklichkeit, nicht die sorgfältigste Pflege von feiten liebender Freunde und Verwandten, nicht ihre Tränen, ihre Seufzer und Klagen vermögen den gefürchteten Augenblick zu verzögern oder den König der Schrecken zu bewegen, dass er sein furchtbares Schwert in die Scheide stecke. Er verschont niemanden. Drohend steht er vor den Augen eines jeden unbekehrten Menschen, sei es Mann, Weib oder Kind.

Und wenn er nun kommt, was dann? Der Weltmensch möchte sich gern glauben machen, dass nach dem Tode eine völlige Vernichtung eintrete, und deshalb sagt er: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!" Eitles, fruchtloses Bemühen! Ein törichter Traum der menschlichen Einbildung, die durch den Gott dieser Welt verblendet ist! Wie könnte eine unsterbliche Seele vernichtet werden? Der Mensch ward in dem Garten Eden „zu einer lebendigen Seele". Die Seele muss immerdar leben. Ob bekehrt oder unbekehrt, sie hat die Ewigkeit vor sich. Wie überwältigend ist dieser Gedanke!

Doch was lehrt das Wort Gottes über diesen Punkt? Eine Zeile der Heiligen Schrift ist völlig genügend, um zehntausend Beweise und Behauptungen des menschlichen Verstandes über den Haufen zu werfen. Führt der Tod eine völlige Vernichtung herbei? Nein! „Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht". Heb 9, 27.) Beachten wir wohl diese Worte: „d a- nach aber das Gericht". Sie beziehen sich indessen nur auf solche, die in ihren Sünden sterben, d. h. nur auf Ungläubige. Für den Christen ist das Gericht für immerdar vorübergegangen, wie die Schrift in zahlreichen Stellen lehrt. Es ist wichtig, dieses zu beachten, da man heutzutage zu behaupten wagt, dass, weil nur in Christus Leben sei, alle, welche sich außerhalb Christus befinden, vernichtet würden.

Doch so spricht das Wort Gottes nicht. Es gibt ein Gericht nach dem Tode. Und was wird die Folge dieses Gerichtes sein? Wieder ist es die Schrift, die uns in ebenso klarer als feierlicher und eindringlicher Sprache darüber in Kenntnis setzt. „Und ich sah einen großen weißen Thron. . . Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen . . . Und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken." (Offb. 20.)


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