ED- Seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten


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Die Stellung, welche der Christ hier unten einzunehmen und zu bewahren hat, ist die des beständigen Wartens auf Christum. Es genügt nicht zu wissen, dass Er wiederkommt, denn leider können wir ganz klar über die Wahrheit des Kommens des Herrn sein, und Ihn dennoch nicht erwarten. Erlaubt mir die Frage: Wie viele von uns haben diesen Tag zu sich selbst gesagt: Wird wohl der Herr heute zurückkehren? Ein wirkliches Warten auf den Herrn schließt anhaltendes Erwarten in sich ein. Wer die Wiederkunft Christi beiseitelässt, hat ein unvollständiges Christentum und verliert den Einfluss eines wesentlichen Teiles desselben, was zur Folge haben wird, dass er entweder in Weltförmigkeit fällt, oder moralischerweise ins Judentum zurückkehrt. Wie traurig ist es doch, dass so viele Kinder Gottes diese Wahrheit nicht einsehen können oder wollen; es kann nicht fehlen, dass eine dieser zwei Folgen sich mehr oder weniger bei ihnen vorfindet. Nichts hilft uns mehr zu einem Wandel nach des Herrn Willen mitten in den sichtbaren Dingen, die uns umgeben, als ein beständiges Warten auf Ihn.

Stellen wir uns vor, dass wir unser Haus für einige Zeit verlassen müssten und es der Sorge eines Dieners übergäben, ohne die Zeit unserer Rückkehr zu bestimmen; wir sagen ihm, dass wir irgendeinen Tag zurückkehren könnten. Wenn dieser Diener treugesinnt ist gegen uns, so werden wir nicht finden müssen, dass er seinem eigenen Vergnügen nachgegangen ist, wenn wir plötzlich zurückkehren. Nein, er wird zu sich selbst gesagt haben: Ich muss nach dem sehen, was meines Herrn ist, bis zum Augenblick seiner Rückkehr. Und wie oft wird ein liebendes Weib, deren Mann für eine Zeit lang in der Ferne zu weilen hat, sich fragen, während sie die eine oder andere Einrichtung im Hause trifft: Wird er dies gerne haben?

So sollte es sein mit dem Volke Gottes. In dem Maße als ich Christum erwarte, strebe ich darnach, dass alles womit ich in Verbindung bin, paffend für Ihn sei, und je mehr ich also praktischerweise bereit bin, umso größer wird meine Erwartung Seines Kommens sein, und umso inniger mein Wunsch, Ihn zu sehen. Auch unser teurer Herr wird nicht ruhen, bis Er zurückgekommen ist und die Seinigen zu sich genommen hat, und Gott wird nicht eher befriedigt sein als bis Er uns hat offenbar werden lassen in der gleichen Herrlichkeit mit unserm Herrn und Heiland. „Wenn der Christus, der unser Leben ist, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit Ihm offenbar werden in Herrlichkeit." Möchten wir Solche sein, deren Herzen in Wahrheit auf ihren kommenden Herrn warten!


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