HHS- Das Evangelium Gottes


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In den ersten Versen des Briefes an die Heiligen in Rom wird das Evangelium als Gottes Evangelium bezeichnet - Gottes Kraft zum Heil. Es ist das, in dem die Gerechtigkeit Gottes offenbart wird. Alles ist von Gott; und es wird uns gesagt, worum es im Evangelium geht, was es offenbart, welche Kraft es hat und wem seine wunderbaren Segnungen zuteil werden. Gott ist die Quelle all unserer Segnungen, und alles wird uns nach dem Prinzip des Glaubens zuteil. Wir stellen fest, dass Paulus durch Berufung ein Apostel war und durch das souveräne Wirken des Heiligen Geistes zum Werk des Evangeliums abgesondert wurde. Er sagt uns, er habe Gnade empfangen. Auch die in Rom, an die er schrieb, waren berufene Heilige, von Gott Geliebte, von Jesus Christus Berufene. All diese Dinge geschahen ausschließlich aus Gnade und waren dem Prinzip des Gesetzes völlig entgegengesetzt.

Der wirkliche Wert und Sinn der frohen Botschaft Gottes kann jedoch nur richtig verstanden werden, wenn man die alarmierende Tatsache bedenkt, die im Zusammenhang mit diesen Versen erwähnt wird: "Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit" (Vers 18), was zeigt, dass Gottes schreckliches Gericht über alles, was gegen Ihn selbst ist, vom Himmel her über die Menschen kommt. Es handelt sich nicht um ein lokales oder partielles Eingreifen von Gottes Zorn, sondern "über alle Gottlosigkeit". Der göttliche Zorn kommt also, und glücklich sind diejenigen, die wie die Thessalonicher sagen können, dass sie "von dem kommenden Zorn" errettet sind. Aber wir sollten nicht übersehen, dass der Zorn vom Himmel her offenbart wird, nicht nur gegen alles, was Gott feindlich gesinnt ist, sondern auch gegen alle, die zwar am Buchstaben der Wahrheit festhalten, aber ungerechte Wege gehen. In den Tagen unseres Herrn waren die Juden die Hüter der Wahrheit. Die ganze Wahrheit Gottes, die in der Welt bekannt war, befand sich bei ihnen. Die Aussprüche Gottes waren ihnen anvertraut worden; aber ach, welch schlimme Ungerechtigkeit war unter ihnen, die darin gipfelte, dass sie einen Räuber Christus vorzogen und den Retter, den Gott gesandt hatte, bespuckten und kreuzigten. In unseren Tagen hält sich die Christenheit im Bekenntnis im Gegensatz zu Mohammedanismus, Judentum und Götzendienst schon an Christus; aber die prophetische Beschreibung der letzten Tage hat sich offenbar erfüllt, dass die Menschen "eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, …, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen" (2. Tim. 3,1-5). Was ist das anderes, als die Wahrheit in Ungerechtigkeit zu besitzen? Und dürfen wir nicht erwarten, dass auf solche der schwerste Schlag des Zorns Gottes bald fallen wird? Wird uns nicht gesagt, dass Gott ihnen gerichtlich „eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben, auf daß alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit" (2. Thess. 2,11.12.) Dennoch bleibt die ernste und aufrüttelnde Tatsache unmissverständlich klar, dass "Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit" geoffenbart wird. Im Zusammenhang mit dieser alarmierenden Warnung wird auch die frohe Botschaft Gottes verkündet.

Erstens, ist es gut zu beachten, dass das Evangelium "das Evangelium Gottes" ist - Gottes Botschaft an den Menschen; ein Dienst, der keine Forderungen an den Menschen stellt, sondern eine frohe Botschaft verkündet, die ihn glücklich machen kann (auch wenn er ein Sünder ist) und in Gottes unendlich heiliger Gegenwart zur Ruhe bring. Im Evangelium spricht Gott, und es gebührt dem Menschen, darauf zu hören. Wenn ein Prophet in alten Zeiten sagte: "Höret und eure Seele wird leben", pflegte der gepriesene Meister zu sagen: "Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben ", und ein Apostel konnte schreiben: "Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort".

Es war also "das Evangelium Gottes", das Paulus verkündete; und diese frohe Botschaft war er bereit, in Rom nach dem Willen Gottes zu verkünden. Es scheint, dass bis zu diesem Zeitpunkt kein Apostel Rom besucht hatte. Das Evangelium hatte die Seelen in dieser Stadt durch andere Mittel erreicht. Viele dort hatten es offensichtlich als Wort Gottes angenommen, denn ihr Glaube wurde „in der ganzen Welt“ verkündet. Aber es scheint ihnen etwas gefehlt zu haben, was ihr Gegründet -sein in der "Gerechtigkeit Gottes" - dem Hauptthema des Briefes - betraf, so dass Paulus sich bereit erklärte, ihnen in Rom ebenso zu predigen wie anderen. Er eröffnet daher den Brief mit den Grundprinzipien des Evangeliums; zunächst einmal behauptet er, dass es "das Evangelium Gottes" ist; nicht wie das Gesetz, das Gerechtigkeit und Liebe vom Geschöpf verlangte, sondern es geht um Gott, der sich in der Tätigkeit Seiner eigenen Gnade für die ewige Rettung und den Segen des Menschen offenbart.

Zweitens sollten wir nicht übersehen, worum es bei der frohen Botschaft von Gott geht. Uns wird gesagt, dass sie "über seinen Sohn …, Jesum Christum unseren Herrn“ handelt. Was auch immer ihre Auswirkungen sein mögen, ihre Quelle ist von Gott, und ihr Gegenstand ist der Sohn Gottes - Davids Sohn und Davids Herr -, der aus den Toten auferweckt wurde. Das Evangelium Gottes stellt uns also die Person und das Werk Seines Sohnes vor, der wesentlich und ewig göttlich und doch vollkommener Mensch war. Und nur ein solcher Erlöser konnte unsere Bedürfnisse befriedigen oder die gerechten Ansprüche der Majestät in der Höhe erfüllen.

Um uns zu erlösen, musste Er ein sündloser, fleckenloser, vollkommener Mensch sein, denn hätte es den geringsten Makel an Ihm gegeben, hätte Er dafür gerichtet werden müssen und wäre daher untauglich gewesen, ein Stellvertreter für uns zu sein.

Aber, gesegnet sei Gott, Er war das "Heilige", das von Maria geboren wurde; und nach dreißig Jahren der Prüfung und Versuchung auf einem Weg des Kummers und der Trauer öffnete sich der Himmel über Ihm, „als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe"“ (2Pet 1,17). Außerdem kam der Heilige Geist aufgrund Seiner vollkommenen Makellosigkeit auf Ihn herab und wohnte auf Ihm. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn es in Ihm den geringsten Makel der Unvollkommenheit gegeben hätte. Wenn der Heilige Geist jetzt in einem Gläubigen wohnt, so geschieht dies aufgrund der Tatsache, dass er durch den Glauben an den Herrn Jesus die Vergebung der Sünden empfangen hat, denn der Heilige Geist könnte in niemandem wohnen, der nicht von Sünden gereinigt ist. Der Heilige Geist, der damals auf den Sohn Gottes herabkam und auf ihm blieb, war ein weiterer unfehlbarer Beweis für die vollkommene Makellosigkeit Seiner Person.

Aber während wir einen Erlöser brauchten, der ein vollkommener Mensch war, damit Er als unser Stellvertreter unsere Sünden an Seinem eigenen Leibe auf dem Holz trug und für uns zur Sünde gemacht wurde, war es auch notwendig, dass Er eine Person mit solchen Fähigkeiten und Eigenschaften war, dass Er Gottes ewiges Urteil über die Sünde ertragen konnte und in der Lage war, alle Anforderungen der unendlichen Heiligkeit und Gerechtigkeit zu erfüllen. All das konnte Er tun, weil Er Sohn Gottes und auch Sohn Davids - Gott und Mensch - in Seiner eigenen heiligen Person war. Durch Sein einmaliges Opfer am Kreuz hat Er dann alle Ansprüche der göttlichen Gerechtigkeit in Bezug auf unsere Sünde und Schuld erfüllt und damit Gott verherrlicht. Das "Evangelium Gottes" muss also von Seinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus, handeln, der aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleische war und aus den Toten auferweckt wurde. So wurde Er ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt, in dem Er die Sünde ein für allemal so vollkommen gesühnt hat, dass Er als Sohn Gottes in Kraft erwiesen wurde dem Geiste der Heiligkeit nach durch Totenauferstehung. Das Evangelium handelt also von der Person und dem Werk des Sohnes Gottes.

Drittens wird im Evangelium die Gerechtigkeit Gottes nach dem Prinzip des Glaubens offenbart. "Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: "Der Gerechte aber wird aus Glauben leben."" (Vers 17.) Zweifellos war es das Evangelium der Gnade Gottes, von dem Paulus Zeugnis ablegte; aber es wird gesagt, dass darin die Gerechtigkeit Gottes offenbart wird. Wir wissen, dass Gott in Seinem Handeln weder die Gerechtigkeit für die Liebe noch die Liebe für die Gerechtigkeit opfern kann, sondern alle Seine Ratschlüsse nach dem unveränderlichen Charakter Seiner eigenen Natur wirkt. So verherrlicht Er das Gesetz, befriedigt alle Ansprüche der Gerechtigkeit und rechtfertigt dennoch in reichster Gnade die Gottlosen, die glauben. Daher lesen wir, dass "also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesum Christum, unseren Herrn" (Röm 5,21) Im Evangelium wird also nicht vom Menschen Gerechtigkeit verlangt, nicht gesetzliche Gerechtigkeit erzwungen, sondern Gottes Gerechtigkeit offenbart; nicht Gott verlangt vom Menschen Gerechtigkeit durch Werke, sondern Gott bringt dem Menschen die Gerechtigkeit, die Ihm selbst entspricht, nach dem Prinzip des Glaubens. Es ist also nicht die menschliche Gerechtigkeit, nicht die Gerechtigkeit des Gesetzes, sondern "die Gerechtigkeit Gottes", die das Evangelium offenbart. Es ist eine Gerechtigkeit, die völlig unabhängig vom Gesetz ist. Es ist eine Gerechtigkeit, die dem Wesen Gottes entspricht, und wir haben durch den Glauben Anteil an ihr. "Jetzt aber ist, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesum Christum gegen alle und auf alle, die da glauben" (Kap. 3,21.22). Diese Schriftstelle spricht also eindeutig von einer anderen Gerechtigkeit als der, die mit dem Gesetz verbunden ist, und auch, dass das Gesetz und die Propheten Zeugnis von ihr abgelegt haben. So finden wir im sogenannten Zeremonialgesetz, dass das Brandopfer zeigte, dass der Anbeter durch dessen lieblichen Wohlgeruch angenommen wurde - "und es wird wohlgefällig für ihn sein" (3Mo 1,4); und der Prophet Habakuk erklärte, wie wir zitiert haben: "Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben", was zeigt, dass das Gesetz und die Propheten das Leben und die Annahme in einem anderen betrachteten, nicht nach dem Prinzip der Gesetzestreue, sondern nach dem Prinzip des Glaubens. Auch David, der unter dem Gesetz lebte, schrieb von der Seligkeit des Menschen, dem der Herr Gerechtigkeit ohne Werke zuschreibt, und sagte: "Gleichwie auch David die Glückseligkeit des Menschen ausspricht, welchem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: "Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind!" (Röm 4,6-8). Wiederum finden wir einige hundert Jahre vor der Entstehung des Gesetzes, dass Abram nach dem Prinzip des Glaubens als gerecht erklärt wurde. Wir lesen: „Er glaubte Jehova; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit". (1. Mose 15,6). Auch von Abel heißt es: "Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer dar als Kain, durch welches er Zeugnis erlangte, daß er gerecht war", und wir finden auch, dass Noah "Erbe der Gerechtigkeit wurde, die nach dem Glauben ist“. Es ist also unbestreitbar, dass eine Gerechtigkeit, die von Gott und völlig unabhängig vom Gesetz war, den Gläubigen angerechnet wurde, lange bevor das Gesetz gegeben wurde, dass sie von den Gläubigen, die unter dem Gesetz lebten, gerühmt wurde und dass sie jetzt im Evangelium gegen alle und auf alle offenbart wird, die "die wir an den glauben, der Jesum, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, welcher unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist" (Röm 4,23-25).

Ein weiterer Punkt, den uns die Schrift vor Augen führt, ist die Gerechtigkeit Gottes bei der Vergebung der Sünden derer, die vor dem Opfer Christi glaubten. Nachdem Gott nun Christus als Sühne ("Gnadenstuhl") durch den Glauben an Sein Blut dargestellt hat, erklärt Er Seine Gerechtigkeit, indem Er in Bezug auf die Sünden der alttestamentlichen Heiligen Nachsicht übte. Seine Nachsicht hatte sich damals gezeigt, aber jetzt wird Seine Gerechtigkeit darin erklärt; denn das Sühnewerk Christi muss, obwohl es damals noch nicht vollbracht war, vor den Augen Gottes immer gegenwärtig gewesen sein (Siehe Kap. 3,25.26).

Und weiter: Als Jesus unsere Sünden auf dem Holze trug, wissen wir, dass Gott Seinen eigenen Sohn nicht verschonte, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat. Auf Ihn wurde schonungslos alles ausgegossen, was die Gerechtigkeit zur Verurteilung der Sünde aufbringen konnte. Obwohl Er der Gerechte war, ertrug Er die ganze gerechte Strafe für die Sünde an sich selbst am Kreuz und leerte den Kelch des Zorns vollständig aus, so dass Er sagen konnte: "Es ist vollbracht." So wurde in Seinem Tod der Lohn der Sünde vollständig beglichen, denn Er starb für unsere Sünden, gemäß den Schriften. Er starb einmal für die Sünde. Alle Forderungen der Gerechtigkeit wurden vollständig erfüllt, und es wurde Frieden geschlossen. Dort küssten sich Gerechtigkeit und Frieden. Wie war es dann möglich, dass Er vom Tod festgehalten werden konnte? Wie konnte der Gefangene länger festgehalten werden, nachdem die Schuld zu Recht getilgt worden war? Da der Erlöser eine gerechte Sühne für unsere Sünden geleistet, die göttliche Gerechtigkeit befriedigt und Gott verherrlicht hatte, war es da nicht gerecht, dass Er aus den Toten auferweckt wurde? Wurde Er nicht als Sohn Gottes in Kraft erwiesen dem Geiste der Heiligkeit nach? War es nicht gerecht, dass Er, nachdem Er durch das gewaltige Werk des Kreuzes Gott ewige Herrlichkeit gebracht hatte, erhöht und verherrlicht wurde? Daher hören wir ihn sagen: "Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und alsbald wird er ihn verherrlichen" (Johannes 13,31.32). Und weiter: "Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war" (Johannes 17,4.5). Wir wissen, dass diese Forderung erfüllt wurde, und wir sind sicher, dass er mit Recht Anspruch darauf hatte, als Mensch verherrlicht zu werden. Deshalb lesen wir an anderer Stelle, dass "er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, auf daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters" (Phil 2,8-11). Der Mensch Jesus Christus ist also nicht nur gerecht von den Toten auferweckt, zur Rechten Gottes erhöht und hat einen Namen erhalten, der über jeden Namen ist (dort wurde er zum Herrn und Christus gemacht), sondern Ihm steht auch gerecht die Herrschaft über himmlische, irdische und unterirdische Wesen zu - eine universale Herrschaft, nicht nur aufgrund Seiner persönlichen Herrlichkeit als Sohn, sondern wegen des unendlichen Wertes des Werkes am Kreuz. Wenn Er also seine große Macht und Herrschaft an sich nimmt, wird Er dies als derjenige tun, dem sie aufgrund Seines Gehorsams bis zum Tod, ja sogar bis zum Tod am Kreuz, rechtmäßig zusteht. Er wird dann sowohl die Lebenden als auch die Toten richten und alle Feinde unter Seine Füße legen; „Denn hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, auf daß er herrsche sowohl über Tote als über Lebendige“ (Röm 14,9).

Aber nicht nur das. Weil Christus in wunderbarer Gnade für unsere Sünden unter dem gerechten Urteil Gottes gestorben ist, können wir Vergebung erlangen - Gott kann und wird in Gerechtigkeit vergeben. "Er ist treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt", denn wir haben die Erlösung durch Sein Blut. Wie könnte Gott in Seiner Gerechtigkeit unsere Sünden in der Person Seines eigenen Sohnes richten, und sie danach an uns richten? Unmöglich. Der Gedanke würde Gott der Ungerechtigkeit bezichtigen. Aber, gepriesen sei Sein Name, aufgrund des Sühnewerks rechtfertigt Er uns: Wir sind nun gerechtfertigt durch sein Blut. Ist es nicht allein Christus zu verdanken, als Sein Blut für viele zur Vergebung der Sünden vergossen wurde, dass Gott uns vergibt und den vollen Ausfluss Seiner Liebe offenbart, indem Er den Gläubigen von allem rechtfertigt? Wir wissen, dass Er das tut. Oh, wie eindringlich und sicher sind die Worte: "Gott ist es, der rechtfertigt!" Anstatt dass Gott uns verurteilt, rechtfertigt Er uns jetzt und erklärt, dass Er "gerecht ist und den rechtfertigt, der des Glaubens an Jesum ist". Kostbare Worte des Trostes!

Und weiter: "Er, der keine Sünde kannte, wurde für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm“, Christus selbst unsere Gerechtigkeit. Als der Vater dem bußfertigen Verlorenen in den Nacken fiel und ihm den Kuss der Liebe auf die Wange gab, sagte er zu seinen Dienern: "Bringet das beste Kleid her und ziehet es ihm an". Es war das beste Gewand. Es konnte nichts Besseres geben. Es war der höchstmögliche Grad der Eignung für die Gegenwart des Vaters. Aber die Illustration verfehlt die volle Seligkeit der Gerechtigkeit, die jeder Gläubige jetzt in Christo ist, denn er ist nicht nur für die Gegenwart des Vaters begnadet, sondern seine Annahme ist in einem anderen - dem Geliebten - so dass wir "Gottes Gerechtigkeit in ihm" geworden sind.


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