JND - ein Brief


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Vernoux (Frankr.), 13. Sept. 1879. Lieber —!

Was mir jetzt am Herzen liegt, nachdem uns der Herr von diesem sehr ernsten Angriff des Feindes befreit und in wunderbarer Gnade Sein Zeugnis unter uns bewahrt hat, ist eine größere, wenn auch weniger hervortretende Aufgabe, nämlich die, dass die Brüder in ihrem ganzen Wandel hingebend seien, treu, nicht weltförmig, und zwar in jeder Hinsicht, dass sie geistlich seien, indem ihnen Christus über alles geht. Die Frage und der Kampf sind viel ernster gewesen, als manche Brüder vermuten, und Gott in seiner erhabenen Güte hat uns und Sein Zeugnis unter uns bewahrt, so schwach und untreu wir auch gewesen sein mögen. Nehmen die Brüder nicht beides — die Demütigung wie die Güte, die Gott uns zu unserer Ermutigung so reichlich erwiesen — zu Herzen, so wird Er das Zeugnis von uns nehmen, und wer wird uns dann befreien? Dies beschäftigt mich jetzt. Ich sehe auf Ihn, dies zu vollbringen. Er allein kann es, denn wer anders kann geistlich machen als nur Der, welcher durch Seinen Geist wirkt. Möchten die Brüder erkennen, dass sie nichts sind und für alles keinen anderen Beweggrund haben, als allein Christus, dann wird alles gut gehen. Es gibt ein Zeugnis für die letzten Tage, und Gott wird es erhalten, aber die Brüder waren durch die Gnade die Gefäße dieses Zeugnisses. In dem Maß, in welchem sie in der praktischen Übereinstimmung mit dem Zeugnis abnahmen, erhoben sie sich in ihren Gedanken über sich selbst. Wenn Gott wirkt, so zeigt sich Liebe zur Wahrheit und Trauer über den Zustand der Versammlung Gottes; Herz und Wandel sind für die Wahrheit abgesondert, da Christus erwartet wird. Wir denken nicht an uns selbst als an die Gefäße der Wahrheit ' Von Jehova selbst wird gesagt, dass Er über das Elend Israels trauerte. Gott erlaubte einen Angriff des Feindes, um uns zu zeigen, wo wir standen; nichts ist demütigender als das. In Gnade hat Er uns davon befreit; wollen wir die Lektion beherzigen und den Weg einfältiger Hingabe mit dankbaren Herzen fortsetzen, dem Herrn zu begegnen? Das ist jetzt die Frage. Ich habe schon vor langer Zeit gesagt, dass das Zeugnis der Brüder mit der praktischen Trennung von der Welt anfing; denn wenn auch gewisse Wahrheiten bezüglich der letzten Tage dazu kamen, so war doch, was die Welt sah, dieses, dass sie nicht von der Welt waren, Bemüht man sich jetzt dieses Zeugnis aufrecht zu erhalten? Man sah es damals in den Häusern, in den Gewohnheiten, im Benehmen. War auch ohne Zweifel viel Unvollkommenheit da, so trugen sie doch diesen Stempel, diesen Charakter. Das waren nicht Erörterungen, ob sie Philadelphia seien oder nicht. Aber ich schließe. Sie verstehen, was ich meine, und Gott ist gnädig und voller Güte gegen uns gewesen. Ich vertraue auf Ihn, dass Er die schlafenden Brüder aufrütteln wird. Bon vielen weiß ich, dass ihr Gewissen erwacht ist. Möge ihr Herz im Glauben an die Güte Gottes folgen. Wir lesen: „Meine Seele verlangt nach dir, und deine rechte Hand erhält mich."


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