JND- ein Brief


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Datum unbekannt

Es ist keine leichte Sache, sich zufrieden zu geben, einfach das zu sein, was man wirklich vor Gott ist. Manche werden jetzt von dem Zeitgeist beeinflusst, sodass sie Gefahr laufen, in kirchlicher Beziehung geschäftig die Dinge wieder herstellen zu wollen, anstatt sich mit zerknirschten Herzen vor Gott zu demütigen über ihr eigenes Fehlgehen. Ich bezweifle ihre Aufrichtigkeit nicht, wohl aber bezweifle ich, ob sie sich selbst richten und ob sie den verfallenen Zustand der Dinge um sie her recht erkennen. Daher fehlt es auch an einem wirklichen Rechnen auf den lebendigen Gott allein, auf den Gott, welcher über alle Hilfsquellen verfügt, wenn diejenigen des Menschen zu Ende sind.

Fürchten wir uns nicht die ganze Wahrheit anzuerkennen und frei zu bekennen, was wir sind. Er bleibt, was Er ist und will uns immer den Weg zum Frieden und zum Segen führen. Die zwei oder drei, welche so vor Gott treten, werden sich in ihren Erwartungen nicht getäuscht finden. Wenn auch vielleicht die in den Tagen Abrahams gegrabenen Brunnen verstopft und mit Erde gefüllt sind (siehe 1. Mose 26, 15), so haben wir es dennoch mit einem Gott zu tun, der das Wasser aus dem geschlagenen Felsen stießen und über die dürre Wüste sich ergießen lässt, um Sein müdes, pilgerndes Volk zu erfrischen.

In jeder besonderen Segenszeit hat die Tätigkeit Gottes stets dahin gezielt, die Herrlichkeit der Person und des Werkes des Herrn Jesu klarer darzustellen. Je dunkler die lange Nacht des Verfalls wird, desto bestimmter wird das Licht des Lebens leuchten. Das Wort für den Überrest lautet: „Heiliget Christus den Herrn in euern Herzen." Er selbst bildet den einzigen Sammelpunkt. Die Menschen mögen allerlei Dinge zum Mittelpunkt ihrer Vereinigungen machen, aber die Gemeinschaft der Heiligen kann nur insofern gekannt werden, als alles von diesem ihrem lebendigen Mittelpunkt abhängig gemacht wird.

Der Heilige Geist sammelt die Gläubigen nicht um Ansichten (und wenn sie auch richtig sind) über die Versammlung, was sie war, ist, oder noch auf Erden werden mag; sondern Er sammelt sie noch immer um jene gesegnete Person, welche dieselbe ist, gestern und heute und in Ewigkeit. „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte." Satan wird sich aber sicher bemühen, dieses Werk des Herrn aufzuhalten oder sogar zu verderben.

Mögen wir durch die Stille der Gegenwart Gottes vor Selbstruhm bewahrt bleiben, der sich heutzutage so vielfach zeigt. Dies geziemt sich nicht und besonders in einer Zeit, wo das Licht deutlich gezeigt hat, wie wenig bis jetzt erzielt worden ist.

Gott gibt uns Seine Wahrheit zu erkennen als etwas, das uns Befreiung bringt. „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." Dies bedeutet aber keine Freiheit für das Fleisch, sondern es vertieft in unseren Herzen das Bewusstsein unserer Absonderung für Gott, welcher heilig ist. Wir sind zerbrochen und gedemütigt, sobald wir es verstehen. Mögen solche, welche von Trennung vom Bösen reden, sich in Acht nehmen, dass ihre Stellung nicht bloß auf dem Grund stehe, auf welchem zu allen Zeiten Sektierertum bestand, und der nicht minder auch falsche Lehre hervorgebracht hat.


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