Audio Computerstimme
Ich habe den Wunsch im Sinn gehabt, einige Aufzeichnungen
über einen Punkt zu machen, der, glaube ich,
im gegenwärtigen Augenblick Bedeutung hat; und dabei
habe ich eine Abhandhing im Sinn, auf welche die Umstände
die Aufmerksamkeit lenkten, und genaugenommen
bespreche ich sie hier. Ich tue es umsomehr, weil
ich vor einiger Zeit eine Schrift in „Das gegenwärtige
Zeugnis" las, welche, wenn ich mich auf mein Gedächtnis
verlassen kann, den Gegenstand auf einen Boden stellte,
den ich nicht ganz für richtig hielt; d.h. es wurde nur
die eine Seite der Sache betrachtet, wie es mir schien.
Es ist meiner Meinung nach wichtig zu verstehen, daß
die wirksame Kraft, die sammelt, immer Gnade ist —
Liebe. Absonderung vom Bösen mag erforderlich sein.
In besonderen Zuständen der Kirche, wenn das Böse
hereingekommen ist, mag dies sehr den Pfad der Heiligen
kennzeichnen. Es mag sein, daß dadurch, daß viele
gleichzeitig unter derselben Überzeugung handeln, dies
einen gewissen Kern bilden mag. Aber dies ist in sich
selbst niemals eine sammelnde Kraft. Heiligkeit mag
anziehen, wenn eine Seele sich von sich aus bewegt.
Aber Kraft, um zusammenzukommen, liegt in der Gnade,
die in Liebe wirkt; wenn man so will: der Glaube, der
durch die Liebe wirkt. Ein Blick in die Geschichte der
Kirche Gottes in all den Jahrhunderten, und man wird
finden, daß dies der Fall war. Gnade ist die gestaltende
Kraft der Einheit, wo sie nicht besteht. Ich setze hier
voraus, daß Christus als der Mittelpunkt anerkannt ist.
Wenn Böses besteht, mag Er aus diesem Bösen heraus
sammeln, aber die versammelnde Kraft ist Liebe. Die
Abhandlung, auf welche ich zurückkomme, ist eine
Schrift, die von den Umständen her nicht unbekannt
ist: „Absonderung vom Bösen — Gottes Grundsatz der
Einheit". Ich hoffe, ich werde Gnade haben, Irrtum
zuzugeben, wo ich dachte, daß solcher war, und ich bin
sicher, ich bin es dem Herrn schuldig; aber mein Gegenstand
ist hier etwas weiter. Die Abhandlung bezieht sich
auf den Zustand der Kirche Gottes als Ganzes und nicht
auf irgendwelche besonderen Glieder derselben; aber wie
ein Teil der Wahrheit etwas Böses berichtigt, so kann
ein anderer durch die Wirkung auf die Seele die Sphäre
erweitern und die Energie des Guten stärken. Es gibt
zwei wichtige Grundsätze in dem Wesen Gottes, die von
allen Heiligen anerkannt werden — Heiligkeit und Liebe.
Das eine ist, möchte ich freimütig sagen, die Notwendigkeit
Seines Wesens, gebieterisch kraft jenes Wesens für
alle, die Ihm nahen; das andere ist Seine Energie. Das
eine ist charakteristischer Art, das andere ist Sein Wesen
und ist die Quelle der Tätigkeit. Gott ist heilig — Er ist
nicht liebend, sondern Liebe. Er ist es in dem wesentlichen
Ursprung Seines Seins; wir machen Ihn zum
Richter durch die Sünde, denn Er ist heilig und hat
Autorität; aber Er ist Liebe, und niemand hat Ihn dazu
gemacht. Wenn irgendwoanders Liebe ist, so ist sie von
Gott, denn Gott ist Liebe. Dies ist die glückselige tätige
Energie Seines Seins. In der Ausübung dessen sammelt
Er zur ewigen Glückseligkeit derer, die gesammelt werden,
zu Sich; die Entfaltung dessen ist in Christo, und
Christus Selbst ist die große Kraft und der Mittelpunkt
davon. Seine Ratschlüsse darüber sind die Herrlichkeit
Seiner Gnade, daß Er sie auf Sünder anwendet und die
Mittel, die Er dafür verwendet, sind der Reichtum Seiner
Gnade. Und in den kommenden Zeitaltern wird Er
zeigen, wie überschwenglich dieser in Seiner Güte gegen
uns in Christo Jesu war.
Erlaubt mir, bevor ich auf die Prüfung des Punktes
eingehe, der jetzt direkt mein Ziel ist, beiläufig ein Wort
über die liebliche Schriftstelle zu sagen, auf die ich hingewiesen
habe, weil sie die vollen Gedanken Gottes
eröffnet, indem die Einheit eingeführt wird, von der
dieser Brief spricht. Wir sind in Christo gesegnet, und
Gott Selbst ist der Mittelpunkt des Segens, und zwar
in zwei Merkmalen: Sein Wesen und Seine Beziehung;
in beidem steht Er in Beziehung zu Christo Selbst, als
Mensch vor Ihm gesehen, obwohl der geliebte Sohn.
Die Verse, auf die ich mich beziehe, sind Epheser i : 3-7.
Er ist der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi.
Wie der Herr, als Er zur Höhe auffuhr, sagte: „Ich fahre
auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem
Gott und eurem Gott"; nur in Epheser geht Er bis zu
ihrer Einheit in Christo. Christus spricht von ihnen als
Seine Brüder. In diesem zweifachen Merkmal also, in
welchem Gott zu Christo steht, hat Er uns mit jeder
geistlichen Segnung — keine ist ausgelassen — in den
himmlischen örtern gesegnet, dem besten und höchsten
Bereich der Segnung, wo Er wohnt; keine Segnungen,
die zur Erde hinabgesandt werden, sondern wir selbst
werden nach dort oben genommen und in der besten und
höchsten Art und Weise, in Christo Jesu, ausgenommen
Sein göttliches Anrecht, aui dem Throne des Vaters
zu sitzen. Wunderbares Teil, liebliche und glückselige
Gnade, die einfach für uns wird in dem Maße, wie wir
uns daran gewöhnen, in der vollkommenen Güte Gottes
zu wohnen, für Den es natürlich ist, alles zu sein, was
Er ist, der kein anderer sein kann.
In Vers 4 haben wir den „Gott unseres Herrn Jesu
Christi", gemäß der Herrlichkeit der göttlichen Natur,
wo Er in Seine eigene Gegenwart in Christo das einführt,
was die Widerspiegelung davon nach dem ewigen
Vorsatz sein wird. Denn die Kirche ist in den Gedanken
Gottes (und, möchte ich hinzufügen, in ihrem Leben in
dem Worte) vor der Welt, in welcher sie entfaltet ist.
Hier ist es Seine Natur. Wir sind vor Grundlegung der
Welt in Christo auserwählt, daß wir heilig und tadellos
-ien vor Ihm in Liebe. Gott ist heilig, Gott ist Liebe,
und in Seinen Wegen, wenn Er handelt, tadellos.
Dann gibt es die Verwandschaftsbeziehung in Christo,
und die Seinige ist die des Sohnes. Deshalb sind wir in
Ihm zuvorbestimmt zur Sohnschaft (durch Adoption)
für Gott Selbst nach Seinem Wohlgefallen, der Freude
und Güte Seines Willens. Dies ist Verwandschaft. Er
ist der Vater unseres Herrn Jesu Christi, wie auch Sein
Gott. Dies ist die Herrlichkeit Seiner Gnade; Seine
eigenen Gedanken und Vorsätze, zu deren Preis wir sind.
Er hat uns Gnade erzeigt in dem Geliebten. Aber tatsächlich
findet Er uns Sünder an diesem Platze. Welch
ein Gedanke! Hier scheint Seine Gnade in einer anderen
Art hervor. In dem gleichen Gepriesenen, Christo
dem Sohne, haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die
Vergebung der Sünden, welche wir brauchen, um in den
Platz einzugehen, wo wir zum Preise der Herrlichkeit
Seiner Gnade sein werden; und dies ist gemäß dem
Reichtum Seiner Gnade; denn Gott ist entfaltet in der
Herrlichkeit Seiner Gnade, und dem Mangel ist begegnet
durch den Reichtum Seiner Gnade.
Somit sind wir vor Gott. Was in dem Kapitel folgt, ist
das Erbteil, welches uns durch diese gleiche Gnade
gehört — was unter uns ist. Darauf gehe ich nicht ein,
ich bemerke nur, wie ich anderwärts geäußert habe, daß
der Heilige Geist das Unterpfand unseres Erbes ist,
aber nicht das der Liebe Gottes. Diese ist durch den
Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen, welcher
uns gegeben ist. Man wird finden, daß diese beiden
Beziehungen von Gott und Vater unseres Herrn Jesu
Christi viel Segen offenbaren. Sie kommen häufig in der
Schrift vor.
Aber so interessant auch dieser Gegenstand ist, ich
wende mich jetzt zu dem, was vor mir ist. Ich habe die
Abhandlung durchgelesen, auf die ich hingewiesen habe.*
Ich bekenne, es scheint mir, daß jemand, der die abstrakten
Grundsätze jener Abhandlung verleugnen würde,
* Absonderung vom Bösen usw.
überhaupt nicht auf christlichem Boden ist. Ich kann
mir nichts vorstellen, was unbestreitbarer wahr ist,
soweit menschliche Darlegung der Wahrheit gehen
kann. Doch da muß etwas mehr als die Wahrheit betrachtet
werden, und das ist die Anwendung der Wahrheit.
Daß Gott der Kirche durch Gnade und Erlösung
keine Sünde anrechnet, ist immer glückselig und ewig
wahr. An ein unachtsames Gewissen müßte ich mich
vielleicht mit einer anderen Wahrheit wenden. Nun, ich
wiederhole, daß ich beim Lesen jener Abhandlung nicht
sehe, wie eine Person, die sich den dargelegten Grundsätzen
widersetzt, überhaupt auf christlichem Boden
steht. Ist nicht Heiligkeit der Grundsatz, auf welchem
christliche Gemeinschaft gegründet ist ? Und die Abhandlung
ist wirklich und einfach dies. Aber zwei andere
Punkte, glaube ich, sind wichtig, zusammen damit ans
Licht zu bringen — einer in Beziehung zum Menschen,
der andere in Beziehung zu dem gepriesenen Gott. Der
erste ist dies: die menschliche Natur ist, wie wir alle
zugeben und in einem Maße kennen, ein trügerisches
Ding. Absonderung vom Bösen nun, wenn richtig, was
ich jetzt annehme, unterscheidet immer noch den, der
sich trennt, von dem, von dem er sich trennt. Dies neigt
dazu, die Stellung des einen wichtig zu machen, und das
ist sie auch; aber bei solchen Herzen, wie wir sie haben,
vermischt sich meine Stellung mit mir selbst, — nicht
in einer groben Art, aber in einer verräterischen; es ist
meine Stellung und nicht nur das, sondern da der Sinn
mit dem beschäftigt ist, was an sich wichtig gewesen ist
(mit Recht so an seinem Platze), neigt er dazu, in einem
Maße die Absonderung vom Bösen zu einer sammelnden
Kraft zu machen, wie auch zu einem Grundsatz, auf
welchem das Versammeln stattfindet. Dies ist es nicht
(ausgenommen, wenn Heiligkeit Seelen anzieht, die
geistlich sind durch einen in ihnen treibenden Grundsatz).
Es gibt eine weitere Gefahr: ein Christ trennt sich
vom Bösen, ich nehme immer noch an, in einem Falle,
wo er verpflichtet ist, es zu tun. Sagen wir, er verläßt
das schlechteste System, das besteht; auf diesem Grundsatz
ist es das Böse, das auf das Gewissen des neuen
Menschen wirkt und das Wissen, daß es vor Gott anstößig
ist, was ihn hinaustreibt. Folglich ist er mit dem
Bösen beschäftigt. Das ist eine gefährliche Stellung. Er
verbindet es, vielleicht sehr eifrig, mit jenen, die er verlassen
hat, um einen klaren Grund zu haben, warum er
es getan hat. Sie verbergen, decken zu, bemänteln,
erklären. Es ist immer so, wo das Böse festgehalten wird.
Er versucht es zu beweisen, um seine Grundlage klarzustellen;
er ist mit dem Bösen beschäftigt, mit dem
Beweis des Bösen, dem Beweisen des Bösen bei anderen.
Das ist ein schlüpfriger Boden für das Herz, ganz zu
schweigen von der Gefahr gegenüber der Liebe. Der
Sinn wird mit dem Bösen als Gegenstand beschäftigt.
Dies ist nicht Heiligkeit, noch Absonderung vom Bösen
in praktischer, innerer Kraft. Es quält den Sinn und kann
die Seele nicht nähren. Manche sind beinahe in Gefahr,
in das Böse einzuwilligen, da sie es überdrüssig werden,
darüber nachzudenken. Auf alle Fälle wird Kraft hier
nicht gefunden. Gott trennt uns sicherlich vom Bösen,
aber Er füllt nicht den Sinn, wenn wir weiterhin damit
beschäftigt sind; denn Er ist nicht in dem Bösen. Es ist
durchaus wahr, daß der Sinn sagen mag; Laßt uns an
den Herrn denken und es fallen lassen und ein Maß an
Ruhe und Trost bekommen; aber in dem Fall wird der
allgemeine Stand und Stil geistlichen Lebens unfehlbar
erniedrigt werden. Darüber habe ich nicht den leisesten
Zweifel. In das positive Böse wird man nicht tatsächlich
einwilligen; aber der Abscheu Gottes davor ist dem Sinn
verloren gegangen und das Maß göttlicher Kraft und
Gemeinschaft ist in demselben Verhältnis verloren, und
der allgemeine Pfad zeigt dies. Das Zeugnis schwindet
und ist erniedrigt. Dies ist das umfangreichste Böse —
wo der Kampf mit dem Bösen nicht in geistlicher Kraft
aufrechterhalten wird —, und schafft die äußerst ernsten
Schwierigkeiten für eine ausgedehnte Einheit; aber Gott
ist über allem. Die neue Natur, wenn sie in lebendiger
Ausübung ist, weil sie heilig und göttlich ist, empört
sich gegen das Böse, wenn es vor sie kommt. Auch das
Gewissen wird dann in Übung sein, da es vor Gott verantwortlich
ist. Doch das ist nicht alles, sogar in bezug
auf Heiligkeit. Da ist etwas anderes, das in vielen (ich
kann sagen, im Grunde in allen) Fällen wahre Heiligkeit
von natürlichem Gewissen oder üblichem Ablehnen von
Bösen unterscheidet. Heiligkeit ist nicht bloß Absonderung
vom Bösen, sondern Absonderung zu Gott vom
Bösen. Die neue Natur hat nicht bloß ein Wesen oder
einen innerlichen Charakter, der von Gott ist. Sie hat
einen Gegenstand, denn sie kann nicht von sich selbst
leben — einen positiven Gegenstand, und das ist Gott.
Nun, das verändert alles; denn es trennt sie vom Bösen,
— welches sie deshalb verabscheut, wenn sie es sieht —
weil sie erfüllt ist mit dem Guten. Dies schwächt nicht
ihre Absonderung. Sie macht den Abscheu vor Bösem
lebendig, wenn sie damit beschäftigt sein muß, aber sie
gibt dem, was sie verabscheut, einen anderen Ton, und
zwar mit einem genügenden Besitz an Gutem, wenn sie
nicht gezwungen ist, an Böses zu denken, es dann gänzlich
aus dem Sinn und der Sicht zu tun. Darum ist sie
heilig, friedvoll und hat einen selbständigen eigenen
Charakter, abseits vom Bösen und mit einem Abscheu
davor. Bei uns kann das nur sein, wenn wir einen Gegenstand
haben, weil wir abhängig sind und sein sollen, nur
insoweit, wie wir wirklich mit Gott in Christo erfüllt
sind. Wir sind mit dem Guten beschäftigt und folglich
heilig, denn das ist Heiligkeit; und deshalb verabscheuen
wir mühelos und scharfsinnig das Böse, ohne daß wir uns
damit beschäftigen. Es ist Gottes eigene Natur; Er ist
dem Wesen nach gut; Er freut Sich Selbst daran; und
deshalb, gemäß Seiner Güte, verabscheut Er das Böse;
Seine Natur ist das Gute, und deshalb verwirft Er in
Seinem Wesen das Böse. Er wird es in autoritativer Weise
ohne Zweifel im Gericht tun; aber wir sprechen jetzt von
dem Wesen.
Darum wird man finden, wenn es in Kraft ist, daß
Liebe vorausgeht und heiligt, sei es gegenseitig oder die
Freude daran in der Offenbarung Gottes. „Euch aber
mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe
gegeneinander und gegen alle, (gleichwie auch wir gegen
euch sind) um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu
befestigen vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft
unseres Herrn Jesu mit allen seinen Heiligen", (i.
Thessalonicher 3: 12, 13). Auch in 1. Johannes 1: „Was
von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren
Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände
betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und
das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen
und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben,
welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden
ist); was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir
euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und
zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit
seinem Sohne Jesu Christo. Und dies schreiben wir euch,
auf daß eure Freude völlig sei. Und dies ist die Botschaft,
die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen:
daß Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist.
Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben,
und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun
nicht die Wahrheit".
Nun, hier wird völlig auf der Absonderung vom Bösen
bestanden, indem man im Lichte wandelt, in dem in
Christo geoffenbarten Charakter Gottes, in der praktischen
Erkenntnis Gottes, wie Er in Christo geoffenbart
ist, in der Wahrheit, wie sie in Jesu ist, in welchem das
Leben das Licht der Menschen war, mit Richtlinien so
klar und fest, wie sie der Heilige Geist allein weiß aufzustellen.
Wer Gemeinschaft beansprucht und nicht in
der Erkenntnis Gottes wandelt, gemäß dieser Erkenntnis,
ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm. Aber
was schafft Gemeinschaft ? Dies hält sie rein — aber
was schafft sie ? Die Offenbarung ihres gepriesenen
Gegenstandes und Mittelpunktes in Christo. Johannes
sprach von Einem, der sein eigenes Herz gewonnen
hatte — der die sammelnde Kraft in die Gemeinschaft
mit dem Vater und mit Seinem Sohne Jesu Christo war.
Er kannte durch den Heiligen Geist und genoß, was der
Heiland gesagt hatte: „Wer mich gesehen hat, hat den
Vater gesehen". Das war Liebe, unendlich, göttlich; und
durch den Heiligen Geist hatte der Zeuge dessen Gemeinschaft
damit und erzählte es weiter, damit auch
andere mit ihm Gemeinschaft haben möchten; und
wahrlich, seine war solcherart; sie verbanden sich damit.
Nun, das war, nehme ich an, sammelnde Kraft. Der
Gegenstand, zu dem man sich versammelte, schließt
notwendigerweise das, was folgt, ein. So beendet er
tatsächlich den Brief: „Wir wissen aber, daß der Sohn
Gottes gekommen ist und uns ein Verständnis gegeben
hat, auf daß wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind
in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesu Christo.
Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
Kinder, hütet euch vor den Götzen!" Das heißt, die
sammelnde Kraft des Guten kommt vor der Warnung.
Das ist umso bemerkenswerter in diesem Briefe, weil er
in gewissem Sinne mit Bösem beschäftigt ist, geschrieben
wegen jener, die sie verführten.
Heiligkeit ist also Absonderung zu Gott, wenn sie echt
ist, ebenso wie vom Bösen; denn allein auf diese Weise
sind wir im Lichte, denn Gott ist Licht. Dies ist wahr,
wenn wir uns das erste Mal heiligen — wir sind dazu
gebracht, Gott zu kennen, zu Gott gebracht. Wenn wir
zu uns selbst kommen, ist es: „Ich will mich aufmachen
und zu meinem Vater gehen". Wenn es Wiederherstellung
ist: „Wenn du umkehrst, . . . zu mir umkehrst. . ."
Tatsächlich ist eine Seele niemals wirklich wiederhergestellt,
bis sie das tut; denn sie ist dann nicht in dem
Lichte, um das Fleisch zu reinigen, selbst wenn die
Früchte des Fleisches bekannt worden sind; auch wird
Sünde nicht so gesehen, wie sie in den Augen Gottes ist.
Daher kommt Liebe in alle wahre Bekehrung und
Wiederherstellung, wie schwach auch gesehen oder wie
dunkel auch das Gewissen arbeitet. Wir möchten zu
Gott zurückkommen; bei Ihm ist Vergebung, damit Er
gefürchtet werde; andernfalls ist es Verzweiflung, welche
uns weiter weg treibt. In der Tat, was würde oder
könnte Wiederherstellung sein, wenn sie nicht zu Gott
hin wäre ? Aber im vollen Sinne des Versammelns, das
heißt, zur gemeinsamen Gemeinschaft, ist es eindeutig
der gepriesene Gegenstand, welcher das offenbart, worin
wir die Gemeinschaft haben sollen, welcher so sammelt.
Wir sollen Gemeinschaft in etwas haben, das ist, mit
dem Vater und mit Seinem Sohne Jesu Christo. Dies
also muß die Herzen zueinander ziehen, damit in ihrer
gemeinsamen Freude daran ihre Gemeinschaft bestehen
kann. Der Grundsatz der Abhandlung ist dies, daß,
dieses zu tun, vom Bösen trennen muß. „Und dies ist
die Botschaft" ist ein Teil der Darlegung. Deshalb sagt
Christus: „Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin,
werde alle zu mir ziehen". Nun, hier war vollkommene
Liebe, gänzliche Absonderung von aller Sünde und ihre
Verurteilung. „Denn was er gestorben ist, ist er ein für
allemal der Sünde gestorben". Absonderung von der
Welt und Befreiung von der ganzen Macht des Feindes
und ihrem Bereiche. Es ist vollkommene Liebe, die von
allem weg zu sich selbst zieht; indem sie zeigt, daß
alles böse war, fesselt sie die Seele in rettender Weise
an das, was gut ist. Doch wenn wir Ihm in das Leben
hinein folgen, ist alles vorüber, wovon Er Sich trennte.
„Was er aber lebt, lebt er Gott"; das ist sozusagen Sein
ganzes Sein. Nun ist Er in diesem Leben höher als die
Himmel gemacht — in die göttliche Herrlichkeit gehe
ich hier nicht ein, sondern ins Leben. Es ist ein himmlischer
Platz, den Er innehat, und unser Versammeln ist
durch das Kreuz zu Ihm dorthin in das Gute, wo Böses
nicht hinkommen kann. Dort ist unsere Gemeinschaft —
indem wir im Geiste das Haus des Vaters betreten. Und
dies, nehme ich an, ist der wahre Charakter der Versammlung,
der Kirche, für die Anbetung im vollen Sinne.
Sie gedenkt des Kreuzes, sie betet an, die Welt wird
ausgelassen, und ist völlig im Himmel vor Gott bekannt.
Er gab Sich Selbst, damit Er in eins versammle. Aber
hier nehme ich etwas vorweg, denn ich spreche noch von
dem Gegenstand, nicht von der wirksamen Kraft. Ich
verstehe, daß das, was den Heiligen vom Bösen trennt,
was ihn heilig macht, die Offenbarung eines Gegenstandes
ist (ich meine natürlich durch das Wirken des
Heiligen Geistes), welcher seine Seele zu diesem als dem
Guten zieht, und ihm dadurch das Böse offenbart und ihn
in Geist und Seele es verurteilen läßt: seine Kenntnis
des Guten und Bösen ist dann nicht bloß ein unruhiges
Gewissen, sondern Heiligung; das heißt, Heiligung ist
Ruhen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes auf
einem Gegenstand, der durch seine Natur die Zuneigungen
dadurch reinigt, daß er ihr Ziel ist — hervorgebracht
durch die Macht der Gnade. Sogar unter dem
Gesetz hatte es diese Form: „Seid heilig, denn ich bin
heilig"; obwohl es dort, wie ich zugebe, zwangsläufig an
dem Wesen der Haushaltung teilhatte. In dem Kreuze
werden diese beiden wichtigen Grundsätze vollkommen
ans Licht gebracht. Liebe wird offen erzeigt, der gepriesene
Gegenstand, welcher das Herz anzieht; doch das
ernsteste Gericht über alles Böse und Absonderung
davon; derart ist die Vollkommenheit Gottes — das
Törichte und das Schwache Gottes. Durch göttliche
Anziehung in Liebe wird das Böse in all seinem Schrecken
und seinen Formen völlig verabscheut von dem, der
angezogen wird und sich ihr hingibt. Die Seele geht mit
der Sünde als Sünde zur Liebe; sie geht, weil Liebe, also
entfaltet, ihr gezeigt hat, daß es Sünde ist, als Christus
für uns zur Sünde gemacht wurde. Dies ist die Kraft
in objektiver Weise, die vom Bösen trennt und alle Ver
bindung damit beendet; denn dann sterbe ich der ganzen
Natur, der ich gelebt habe. Durch Glauben hört Böses
auf zu sein, da ich hinfort in der glückseligen Wirksamkeit
in Liebe lebe. Aber ich habe vielleicht lange genug
dabei verweilt, was in objektiver Weise sammelt und
Gemeinschaft gibt; und sicherlich ist unsere Gemeinschaft
in dem, was gut ist — und wie himmlisch, da
kein Böses dort ist! Ohne Zweifel hier unvollkommen
verwirklicht, doch soweit es nicht der Fall ist, ist die
Gemeinschaft zerstört, denn das Fleisch hat keine. Deshalb
heißt es: „Wenn wir aber in dem Lichte wandeln,
wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft
miteinander". Doch wir können nur aus der Finsternis
herausgehen durch das Wandeln im Lichte, das heißt,
mit Gott; und Gott ist Liebe, und wenn Er es nicht
wäre, könnten wir nicht dort wandeln.
Aber wir haben andere Vorrechte; die Liebe Gottes
in Christo ist nicht nur ein Ziel, welches sammelt — es
ist eine Tätigkeit, die es tut. Liebe ist relativ; sie handelt
und zeigt sich selbst. Deshalb hat Gott gehandelt. Es ist
nicht die schweigende Tiefe des Selbstbewußtseins, was
das Heidentum aus Gott gemacht hat, lediglich geistig,
wenn es auch irrtümlich annahm, daß die Materie
ebenfalls ewig sei und nur die Form von Gott erhielt;
obschon sie dann tätig wurde und Gedanken erzeugte —
und sie erfreute sich in objektiver Weise daran — sie
wurde tätig in der Schöpfung, um sie der Wahrheit entsprechend
hervorzubringen. Bei diesem Schema machten
sie mit Recht die uranfängliche Finsternis zur Mutter
aller Dinge. Aber derart ist nicht unser Gott. Abgesehen
von den Wohltaten, die wahrnehmbar in der Schöpfung
zu kennen sind, erkannten diese nicht Liebe in Gott.
Jesus hat Ihn geoffenbart, und demzufolge wissen wir,
daß Er Liebe ist und auch Licht. Glückselige Kenntnis!
Es ist, wie uns im Worte gesagt wird, ewiges Leben;
und dieses Leben ist ausgefüllt, wie wir gesehen haben,
mit dem Vater und dem Sohne. Doch wir können in
gleicher Weise sagen, daß wir diese liebliche und gesegnete
Wahrheit kennen: „Mein Vater wirkt bis jetzt,
und ich wirke". Die Wirksamkeit der Liebe ist die Kraft
des Versammelns. Er gab Sich Selbst, auf daß Er die
zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. Sogar
in Israel: „Wie oft habe ich deine Kinder versammeln
wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter
ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!" Hier haben
wir nicht nur den anziehenden, heiligenden Gegenstand,
der in Gemeinschaft bringt, sondern die Tätigkeit der
Liebe, welche wirkt, sich gibt, um zu sammeln; darin
dürfen wir ein Teil haben. Dies ist sie, während sie
heiligt und Seine Heiligkeit aufrechthält, macht sie uns
zu deren Teilhabern, offenbart Gott und sammelt
beladene Seelen.
Nun, dies allein ist der geeignete Grundsatz und die
Kraft des Sammeins. Ich sage nicht, auf welchem Seelen
versammelt sind; denn das ist offenbar Heiligkeit —
Absonderung vom Bösen, worin allein Gemeinschaft
aufrechtgehalten wird; sonst würde Finsternis Gemeinschaft
mit Licht haben. Aber Liebe sammelt; und das
ist so offensichtlich für den Christen, wie, daß sie zur
Heiligkeit und auf deren Grundsatz sammelt. Denn wann
würde der Verstand des Menschen sich vom Bösen trennen
und es lassen, worin er ja lebt und was leider seine
Natur ist in bezug auf seine tatsächlichen Wünsche und
den Bereich, in dem er lebt ? Niemals! Leider! Sein
Wille und seine Lust sind da — sie sind Feindschaft
gegen Gott. Das hat die Darstellung der Gnade in Jesu
so traurig bewiesen. Das Gesetz war niemals gegeben,
um zu sammeln; es war die Vorschrift für ein Volk, das
bereits mit Gott war — oder ein Überführer der Sünde.
Sünde versammelt nicht zu Gott, noch das Gesetz;
und das eine oder andere ist der ganze Zustand des
Menschen, bis Gnade handelt. Außerdem offenbart
Gnade allein völlig Gott; und folglich ist ohne Gnade
das, wozu wir versammelt sein sollen, nicht kundge
macht. Gnade allein erreicht das Herz, um es dahin zu
bringen — alles andere ist lediglich Verantwortung und
Versagen. Christus sammelt, und hieran erkennen wir
Liebe, weil Er Sein Leben für uns dargelegt hat. In der
Tat wird Wahrheit niemals gekannt, bis Gnade kommt.
Das Gesetz wurde durch Moses gegeben, aber Gnade
und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Das
Gesetz sagte dem Menschen, was er sein sollte. Es sagte
ihm nicht, was er war. Es sprach zu ihm vom Leben,
wenn er gehorchte, vom Fluche, wenn er ungehorsam
war; aber es sagte ihm nicht, daß Gott Liebe war; es
sprach von Verantwortung; es sagte: Tu dies und lebe.
Alles dies war vollkommen an seinem Platze, aber es
sprach weder von dem, was der Mensch war, noch von
dem, was Gott war; das blieb verborgen; aber das ist
die Wahrheit. Die Wahrheit ist nicht, was sein sollte,
sondern was ist — die Wirklichkeit aller Beziehungen,
wie sie sind, und die Offenbarung Dessen, der, wenn
einige da sind, ihr Mittelpunkt sein muß. Nun, das konnte
nicht ohne Gnade gesagt werden, denn der Mensch war
ein ruinierter Sünder, und Gott ist Liebe. Und wie sollte
überdies gesagt werden, daß jedes Verhältnis vorbei
war* — denn Gericht ist nicht ein Verhältnis, sondern
die Folge des Bruches eines solchen — wie auch die
Wahrheit von irgendeinem bestehenden, außer in der
Offenbarung jener Gnade, die durch göttliche Kraft
gerade ein solches auf diesem Boden gebildet hat ?
Deshalb lesen wir: „Nach seinem eigenen Willen hat
er unsf durch das Wort der Wahrheit gezeugt, auf daß
wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien";
dieser unverwesliche Same des Wortes. Daher ist Christus
die Wahrheit. Denn Sünde, Gnade, Gott Selbst, der Vater,
* Moralisch meine ich, denn wir sind natürlich immer noch
Geschöpfe.
Das Gesetz erzeugte nichts in mir; es setzte voraus, daß
der Mensch war und daß er Gott gehörte, und es schrieb
einen Weg für ihn vor.
Sohn und Heilige Geist sogar sind so geoffenbart, wie
sie sind; was der Mensch in Vollkommenheit ist, in
Beziehung zu Gott; was die Entfremdung des Menschen
von Gott; was Gehorsam, was Ungehorsam, was Heiligkeit,
was Sünde, was Gott, was der Mensch, was der
Himmel, was die Erde; nichts, was nicht seinen Platz
findet, wo es in bezug zu Gott ist, und mit der vollsten
Offenbarung Seiner Selbst, während sogar Seine Ratschlüsse
ans Licht gebracht sind, deren Mittelpunkt
Christus ist. Demnach ist Gnade die tätige Kraft in der
Wahrheit und allein imstande, sie zu offenbaren; denn
das Hiersein Christi ist Gnade: Sein Handeln wirksame
Gnade. Nun, gerade das Bestehen solch eines Gegenstandes
und solch einer Kraft würde eine sammelnde
Kraft beweisen, die in Einheit versammelt, denn da es
göttlich ist, muß es zu sich selbst versammeln; doch wir
sind nicht abstrakten Folgerungen überlassen, wie praktisch
vertraut es auch jeder erneuerten Seele ist, welche
weiß und kennen muß, daß alle solche zusammengezogen
werden zu Christo. Das Wort Gottes ist einfach: Er gab
Sich Selbst, auf daß Er die zerstreuten Kinder Gottes
in eins versammelte. Ich spreche von diesen Dingen, da
sie die Kraft kennzeichnen, die sammelt. Christus,
obschon Selbst die Wahrheit, war doch, als Er hier war,
einsame Wahrheit: Kein neues Verhältnis war auf göttlicher
Grundlage für andere Menschen errichtet. Darum
war dargebotene Gnade verworfene Gnade; das Weizenkorn
blieb allein; aber sterbend war Erlösung vollbracht
und Sühnung getan. Er war nicht länger „beengt"; die
Gnade und Wahrheit, die sozusagen in Seinem eigenen
Herzen verschlossen waren, konnten jetzt frei hervorfließen.
Die höchste Liebe war erzeigt; und Sünde im
Menschen war, statt ihre Anwendung zu hindern und
Verwandschaftsbeziehung zu verwehren, ihr Gegenstand,
zumindest, wofür sie entfaltet war; und deshalb
sammelt Er. Göttliche Gerechtigkeit ersetzt das, was
tatsächlich nie bestand, wenn es auch gefordert wurde —
menschliche Gerechtigkeit; göttliches Leben, bloßes
menschliches Leben; und Gott findet Seine Herrlichkeit
in der Errettung. Gnade herrscht durch Gerechtigkeit.
Nun, dies ist es, durch das Vereinigen der Seelen in der
Kraft des Heiligen Geistes mit Jesu, was durch das
Kreuz, von wo uns, die wir hier sind, die Wahrheit
berichtet ist, zu Christo im Himmel sammelt, der von
unserem wahren Platz dort für den Glauben spricht —
natürlich allezeit Seinen persönlichen göttlichen Titel
wahrend.
Nun, dies zeigt uns der Epheserbrief, wie ich verstehe,
nur, da er mit der göttlichen Herrlichkeit, der
wahren Quelle von allem, beginnt, fängt jener Brief mit
dem Vorsatz der Liebe in bezug auf uns im Himmel in
Herrlichkeit an; und bringt Erlösung als zweites herein,
die nötig ist, um uns dorthin zu bringen. Aber das ändert
offensichtlich nicht die Liebe, die besteht, und die in
Tätigkeit ist, um uns in diese glückselige und himmlische
Einheit zu bringen, welche somit himmlisch ist und, im
Zusammenhang mit der Herrlichkeit Gottes, heilig gemäß
der Heiligkeit Seiner Gegenwart. Der Pfad Christi auf
Erden ist das Muster davon hienieden — in seinem vollen
Maße am Kreuze. Darum stehen der Himmel und das
Kreuz in Wechselbeziehung. Als das Blut in das Heiligtum
hineingetragen wurde, wurde der Leib außerhalb
des Lagers verbrannt — außerhalb; ja, alle Beziehung
Gottes zu dem Menschen, wie er war, wurde verneint.
Danach begann das In-eins-versammeln. Er tat die
Feindschaft hinweg — die zwischen Juden und Nationen
bestand — und versöhnte beide in einem Liebe mit Gott;
und so haben wir beide Zugang durch einen Geist zu
dem Vater. Vorschriften trennen immer gemäß menschlicher
Heiligkeit; Gnade vereint gemäß der göttlichen.
Ich glaube, ich habe genug gesagt, um klar zu machen,
was in meinen Gedanken ist; und ich bin mehr darum
besorgt, es darzulegen, als darauf zu bestehen. In der
vollen göttlichen Bedeutung ist ohne Gnade weder
Wahrheit noch Heiligkeit (außerhalb von Gott, meine
ich natürlich), außer daß Heiligkeit auf die erwählten
Engel angewandt worden war, noch kann es sein; weil
es unmöglich ist, daß ein Sünder bei Gott sein kann, es
sei denn auf dem Boden und durch die Kraft und Tätigkeit
der Gnade. Die Kraft der Einheit ist Gnade; und,
da der Mensch ein Sünder und von Gott abgewichen ist,
ist die Kraft des Versammelns die Gnade — Gnade in
Jesu am Kreuze kundgemacht, die uns zu Gott in den
Himmel bringt, die uns in Ihm dahin bringt, der dorthin
gegangen ist. Dies ist Heiligkeit. Sicherlich war das
Kreuz keine Einwilligung in das Böse.
J. N. DARBY
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