JND- Absonderung vom Bösen- Gottes Grundsatz von Einheit


Zurück zur Übersicht

Anderes von JND zu den Themen: Prophetie- Apologetik- Evangelium- Schriftauslegung- Verschiedenes- Versammlung- Praktisch- Lehre- Kritisches- Notizen und Kommentare- Notizen- Andere Schriften

Die Notwendigkeit der Vereinigung wird jetzt von jedem rechtschaffenen Christen gefühlt. Die Macht des Bösen wird von allen gefühlt. Sein Druck kommt zu nahe, seine schnellen und riesenhaften Schritte sind zu offensichtlich und beeinflussen zu nahe die besonderen Empfindungen, welche jede Klasse von Christen verschieden charakterisieren, um ihnen zu erlauben, dagegen blind zu sein, wie wenig sie auch dessen wahre Tragweite und sein Wesen schätzen mögen. Bessere und heiligere Gefühle erwecken auch in ihnen das Empfinden für eine gemeinsame Gefahr und (soweit es der Verantwortung des Menschen anvertraut ist) der Gefahr, worin die Sache Gottes von jenen aus ist, die sie niemals schonten und nie schonen würden. Die Notwendigkeit hierfür wird überall gefühlt, wo der Geist Gottes tätig ist, damit die Heiligen Gnade und Wahrheit und den einen Leib schätzen. Die Gefühle, welche das Bewußtsein vom Fortschritt des Bösen hervorruft, mögen verschieden sein. Einige, obschon sie nur wenige sind, mögen noch auf die Bollwerke vertrauen, auf die sie lange geblickt haben, aber deren Stärke nur in einer Achtung für sie lag, welche nicht mehr besteht. Andere mögen einer angeblichen Kraft der Wahrheit vertrauen, die sie nie ausgeübt hat, außer in einer kleinen Herde, weil Gott und das Werk Seines Geistes dort waren; andere einer Vereinigung, die doch nie das Werkzeug der Macht auf Seiten des Guten war, d.h. eine Vereinigung nach Übereinkunft und Verabredung. Während andere sich vielleicht gezwungen fühlen, von solch einer vertragsmäßigen Vereinigung abzustehen wegen vordem bestehenden Verpflichtungen oder Vorurteilen, so daß die Vereinigung dazu führt, nur eine Gruppe zu bilden. Doch das Bewußtsein der Gefahr ist allgemein. Das was lange als Theorie verspottet wurde, wird jetzt zu praktisch gefühlt, um abgeleugnet zu werden; obschon die Befürchtungen des Wortes, wodurch jene, die diesem Spott ausgesetzt waren, das Böse voraussahen, immer noch abgelehnt und geringschätzig gemacht werden mögen. Aber dieser Zustand bringt Schwierigkeiten und Gefahren besonderer Axt für die Heiligen mit sich und führt zu der Frage, wo der Pfad des Heiligen ist und wo wahre Vereinigung gefunden werden kann. Es besteht die Gefahr, gerade bei der Glückseligkeit und dem Wunsche nach Vereinigung, daß diejenigen, die lange wahrhaft ihren Wert und die Verpflichtung, die auf den Heiligen liegt, sie aufrechtzuhalten, gefühlt haben, weggeführt werden, um dem Antrieb solcher zu folgen, die es ablehnten, sie zu sehen, als aus dem Worte darüber gesprochen wurde, und gerade die Grundsätze und den Pfad preisgeben, welche ihre eigene klarere Auffassung vom Worte Gottes sie annehmen ließ, da sie den kommenden Sturm voraussahen. Sie lernten von dem kostbaren Worte, daß er kommen würde; und während sie ruhig in dem Worte lernten, sahen sie den Pfad, der dort für den Gläubigen als solcher und wirklich für jede Zeit gekennzeichnet ist. Sie fühlen sich jetzt gedrängt, ihn zu verlassen, denn das, was dem Sinn der Menschen durch den Druck der Ängste, die sie voraussahen, vorgestellt wird, wenn auch ein Antrieb des Guten darin sein mag, unterstützte das Wort Gottes selbst nicht, als in Frieden darin geforscht wurde. Aber ist dies der Pfad der Heiligen, sich von dem abzuwenden, was das allgemein abgelehnte Verständnis über das Wort ihnen gewährte, um dem Lichte jener zu folgen, die nicht sehen wollen ? Dies ist jedoch nicht die einzige Gefahr; doch es ist nicht meine Absicht, mich über Gefahren zu verbreiten, sondern über das Heilmittel. Es gibt eine ständige Neigung in den Gedanken, in Sektierertum zu verfallen und das Gegenteil von dem, auf was ich hier gerade angespielt habe, zur Grundlage der Vereinigung zu machen: d.h. ein System dieser oder jener Art, mit dem sich der Sinn verbunden fühlt und um welches Heilige oder andere sich versammeln; was sich anmaßt, auf einem wahren Grundsatz der Einheit gegründet zu sein, und das als Abspaltung ansieht, was sich von ihm trennt — indem es den Namen der Einheit dem beilegt, was nicht Gottes Mittelpunkt und Plan der Einheit ist. Wo immer dies der Fall ist, wird man finden, daß die Lehre der Einheit ein Freibrief für irgendeine Art von moralischem Bösen wird, für etwas, was dem Worte Gottes widerspricht; und die Autorität Gottes, welche dem Gedanken der Einheit beigegeben ist, wird durch diesen letzteren Gedanken ein Mittel, um die Heiligen zu verpflichten, im Bösen fortzufahren. Überdies ist das Bleiben in diesem Bösen durch all die Schwierigkeiten noch verstärkt, welche der Unglaube findet, um sich von dem zu trennen, worin er sich festgesetzt hat, und wo das natürliche Herz seine Bindungen findet und im allgemeinen zeitliche Interessen den Bereich ihrer Unterstützung haben. Nun, Einheit ist eine göttliche Lehre und ein göttlicher Grundsatz; aber, da Böses möglich ist, wo immer Einheit selbst als eine endgültige Autorität angenommen wird, — wo Böses Eingang findet, ist die endgültige Verpflichtung der Einheit an das Böse gebunden, weil die Einheit, wo das Böse ist, nicht gebrochen werden soll. Davon haben wir ein abscheuliches Beispiel im römischen Katholizismus. Dort ist die Einheit der Kirche die große Grundlage der Beweisführung; und es war der Boden gewesen, um, können wir sagen, in der Welt jeden Frevel zu genehmigen und den Namen des Christentums als Vollmacht dafür zu gebrauchen; eine Autorität, um Seelen an das Böse zu ketten, bis der Name selbst schändlich für das natürliche Gewissen des Menschen wurde. Der Vorwand der Einheit mag dann in gewissem Maße das Freidenkertum sein, welches vom Mangel an Grundsätzen herrührt; es mag die Beschränkung einer Sekte sein, die nach einer Idee gebildet ist; oder es ist vielleicht, für sich genommen, der Anspruch, die Kirche Gottes zu sein und sichert deshalb grundsätzlich dem Bösen gegenüber so viel Gleichgültigkeit, wie es der Körperschaft oder ihren Herrschern gefällt zu erlauben oder sie hineinzuziehen in der Macht Satans steht. Wenn der Name der Einheit in sich selbst und kraft der Segnungen, die Gott Selbst damit verbunden hat, so machtvoll ist, dann geziemte es sich wohl für uns zu verstehen, was die Einheit, die Er anerkennt, wirklich ist. Dies zu erforschen, möchte ich hier beabsichtigen; ich erkenne an, daß das Verlangen danach etwas Gutes ist, und viele Versuche dabei enthalten in sich Bestandteile gottseliger Gefühle, selbst wenn die Mittel keine Überzeugung für das Urteil erbringen mögen, von Gott zu sein. Nun, man wird sogleich zugeben, daß Gott Selbst die Quelle und der Mittelpunkt der Einheit sein muß, und daß Er es allein in Kraft und Recht sein kann. Jeder Mittelpunkt der Einheit außerhalb von Gott muß insoweit eine Verleugnung Seiner Gottheit und Herrlichkeit sein, ein unabhängiger Mittelpunkt des Einflusses und der Macht; und Gott ist einer, — der gerechte, wahre und alleinige Mittelpunkt aller wahren Einheit. Alles, was nicht davon abhängig ist, ist Empörung. Diese einfache und für den Christen notwendige Wahrheit klärt zugleich unseren Weg. Der Fall des Menschen ist das Gegenteil davon. Er war ein untergeordnetes Geschöpf, auch ein Bild des Zukünftigen; er wollte unabhängig werden, und er ist, in Sünde und Empörung, der Sklave eines mächtigeren Rebellen als er selbst, sei es in der Verbreitung mehrerer eigener Willen oder in deren Zusammenfassung in der Herrschaft des Menschen auf der Erde. Aber dann müssen wir als Folge davon einen Schritt weiter gehen. Gott muß ein Mittelpunkt sowohl des Segens als auch der Macht sein, wenn Er Sich Selbst mit vereinten und moralisch verständigen Heerscharen umgibt. Wir mögen wissen, daß Er Empörung mit ewiger Vernichtung bestrafen wird, — von Seiner Gegenwart hinweg in die Hoffnungslosigkeit des Elends und Hasses eines unkonzentrierten und selbstsüchtigen Einzelwesens; aber Er Selbst muß der Mittelpunkt des Segens und der Heiligkeit sein, denn Er ist ein heiliger Gott, und Er ist Liebe. In der Tat, Heiligkeit in uns (während sie ihrem Wesen nach Absonderung vom Bösen ist) bedeutet, Gott, den Heiligen, der auch Liebe ist, als Gegenstand, Mittelpunkt und Quelle unserer Zuneigung zu haben. Er macht uns zu Teilhabern Seiner Heiligkeit (denn Er ist dem Wesen nach von allem Bösen getrennt, welches Er als Gott kennt, jedoch als Sein Gegenteil); aber in uns muß Heiligkeit darin bestehen, daß unsere Zuneigungen, Gedanken und unser Verhalten in Ihm den Mittelpunkt haben und wir sie von Ihm ableiten; wir halten einen Platz in völliger Abhängigkeit von Ihm. Von der Aufrichtung und Kraft dieser Einheit in dem Sohne und dem Geiste will ich gleich sprechen. Es ist die große und herrliche Wahrheit selbst, auf der ich jetzt bestehe. Dieser wichtige Grundsatz ist sogar in der Schöpfung wahr. Sie wurde in Einheit gebildet, und Gott ist ilir einzig möglicher Mittelpunkt. Sie wird wiederum in sie hineingebracht werden und ihren Mittelpunkt in Christo als ihr Haupt finden, dem Sohne, durch Den und für Den alle Dinge geschaffen waren, Kolosser i: 16. Es ist die Herrlichkeit des Menschen (obwohl sein Zusammenbruch, da er gefallen ist), daß er so zum Mittelpunkt an seinem Platze gemacht werden sollte — das Bild des Zukünftigen*; aber leider sein Nachahmer in einem Zustand der Widerspenstigkeit an diesem gleichen Platze, * Siehe Epheser i. Er hat uns kundgetan das Geheimnis Seines Willens, d.h. alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, in welchem wir ein Erbteil erlangt haben. als er gefallen war! Ich wüßte nicht (ich möchte mir erlauben, nicht mehr zu sagen), daß Engel je zum Mittelpunkt irgendeines Systems gemacht wurden, aber der Mensch schon. Es war seine Herrlichkeit, der Herr und Mittelpunkt dieser niederen Welt zu sein (eine ihm zugesellte aber abhängige Eva als Gefährtin und Gehilfin bei ihm). Er war das Bild und die Herrlichkeit Gottes. Seine Abhängigkeit ließ ihn aufblicken; und dies ist wahre Herrlichkeit und Glückseligkeit für alle außer Gott. Abhängigkeit blickt auf und wird über sich selbst hinaus erhoben. Unabhängigkeit muß nach unten blicken und wird erniedrigt. Abhängigkeit ist wahre Erhöhung in einem Geschöpf, wenn sein Ziel richtig ist. Der uranfängliche Zustand des Menschen war nicht Heiligkeit im eigentlichen Sinne, weil Böses nicht gekannt war. Es war kein göttlicher (aber es war ein gesegneter Schöpfungs-) Zustand; es war Unschuld. Aber diese wurde durch den Anspruch auf Unabhängigkeil verloren. Wenn der Mensch wie Gott wurde, indem er Gutes und Böses unterschied, so war es mit einem schuldigen Gewissen, der Sklave des Bösen, das er kannte, und in einer Unabhängigkeit, worin er sich selbst nicht aufrecht halten konnte, während er moralisch Gott im Hinblick auf Abhängigkeit verloren hatte. Mit diesem Zustand (denn wir müssen nun zu der gegenwärtigen aktuellen Frage der Einheit hinuntergehen), mit dem Menschen in diesem Zustand, muß Gott handeln, wenn wahre, wirkliche Einheit, die Er anerkennen kann, erreicht werden soll. Nun, Er muß immer noch der Mittelpunkt sein. Es ist deshalb nicht bloß in schöpferischer Kraft. Das Böse besteht. Die Welt liegt in dem Bösen, und der Gott der Einheit ist der heilige Gott. Deshalb wird Absonderung, Absonderung vom Bösen, die notwendige und alleinige Grundlage und der Grundsatz, — ich sage nicht, die Kraft — der Einheit. Denn Gott muß der Mittelpunkt und die Kraft jener Einheit sein; das Böse besteht; und von diesem Ver derben müssen diejenigen sich trennen, die in Gottes Einheit sein sollen; denn Er kann keine Vereinigung mit Bösem haben. Darum, ich wiederhole, haben wir dieses große, grundlegende Prinzip, daß Absonderung vom Bösen die Grundlage aller wahren Einheit ist. Ohne dieses bedeutet es mehr oder weniger, die Autorität Gottes mit Bösem zu verbinden und Empörung gegen Seine Autorität; so ist alle Einheit, die von Ihm unabhängig ist. Es ist eine Sekte in ihrer leichtesten und schwächsten Form; in ihrer völligsten ist es der große Abfall, dessen eines Kennzeichen, als kirchliche oder weltliche Macht, die Einheit ist; aber es ist Einheit durch Unterwerfung des Menschen unter das, was wirklich oder offenkundig unabhängig von Gott ist, weil es unabhängig von Seinem Worte ist; nicht durch Unterwürfigkeit dem Heiligen gegenüber aufgerichtet, seinem Worte entsprechend,* und durch die Kraft des Geistes, der in jenen wirkt, die vereint sind, und durch Seine Gegenwart, welche die persönliche Kraft der Vereinigung in dem Leibe ist. Aber diese Absonderung besteht noch nicht durch richterliche Macht, welche (nicht die Guten von den Bösen, das Köstliche von dem Gemeinen, son- * Dies ist charakteristisch für die unabhängige Einheit. Ich glaube, es wird ein offenkundig ungläubiger Zustand und eine Kundmachung der Macht Satans sein. Aber angenommen, es ist öffentlich nicht derartig, so ist doch klar, daß Unterwürfigkeit unter Gott durch Unterwürfigkeit unter Sein Wort gezeigt wird. Nun, die Autorität der Kirche geht zugestandenermaßen im römischen Katholizismus der Autorität des Wortes voraus, und nicht allen Heiligen ist es erlaubt, die unmittelbaren Gegenstände von Gottes eigenem Worte zu sein, noch danach zu handeln (d.h. dem unterwürfig zu sein). Sie müssen der Kirche unterwürfig sein, ob die Kirche es erlaubt oder nicht, macht keinen Unterschied. Wer erlaubt, kann auch hindern (d.h. Gottes Sprechen zu den Heiligen hindern). Denn das ist die wahre Frage beim Protestantismus, nicht bloß der Anspruch des Menschen an die Bibel, sondern das Recht Gottes, den Menschen direkt durch Sein Wort anzusprechen, besonders jeden von Seinen eigenen Dienern oder solche, die sich dazu bekennen. dem) das Gemeine von dem Köstlichen scheidet, indem es aus Seiner Gegenwart im Gericht verbannt, das Unkraut in Bündel gebunden und in den Feuerofen geworfen wird, und alle Ärgernisse aus Seinem Reiche zusammengelesen werden (Satan selbst und seine Engel werden hinabgestürzt und hierauf alle Dinge in eins in Christo in dem Himmel und auf der Erde zusammengebracht). Dann wird die Welt, nicht das Gewissen, von dem Bösen gereinigt werden im Gericht, welches es nicht zuläßt, sondern frühe alles Böse abschneidet (nicht durch die Kraft und das Zeugnis des Geistes Gottes). Jetzt ist nicht die Zeit der richterlichen Absonderung des Bösen vom Guten in der Welt, dem Acker Christi, durch das Abschneiden und Vernichten des Bösen. Aber darum ist Einheit nicht in den Gedanken Gottes aufgegeben, noch kann Er haben, daß Vereinigung mit Bösenanerkannt vvird. Da ist ein Geist und ein Leib. Er sammelt in eins die zerstreuten Kinder Gottes. Und nun zu dem Grundsatz im allgemeinen: Gott ist am Werke inmitten des Bösen, um eine Einheit hervorzurufen, deren Mittelpunkt und Quelle Er ist und die in Abhängigkeit Seine Autorität anerkennt. Er tut es noch nicht durch gerichtliches Hinwegreinigen des Bösen; Er kann Sich nicht mit den Bösen verbinden oder eine Vereinigung haben, die ihnen dient. Wie kann dann diese Vereinigung sein ? Er scheidet die Berufenen von den Bösen. „Darum geht aus ihrer Mitte aus und sondert euch ab, . . . und ich werde euch aufnehmen, . . . und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige". So wie es geschrieben ist: Ich will unter ihnen wohnen und wandeln. Nun, hier haben wir es deutlich dargestellt. Dies war Gottes Art und Weise des Sammeins. Es war durch das Wort: Kommt heraus aus ihrer Mitte. Er könnte wahre Einheit nicht anders um Sich sammeln. Seitdem das Böse besteht — ja, es ist unser natürlicher Zustand — kann Vereinigung, deren Mittelpunkt und Kraft der heilige Gott ist, nur durch Absonderung Zustandekommen. Absonderung ist der erste Bestandteil der Einheit und Vereinigung. Wir können nun ein wenig weiter die Art erforschen, wie diese Einheit bewirkt ist, worauf sie gegründet ist. Es muß eine innere Kraft der Vereinigung da sein, die sie zu einem Mittelpunkte hin zusammenhält, sowie auch eine Kraft, die vom Bösen absondert, um sie zu gestalten. Wenn dieser Mittelpunkt gefunden ist, werden alle anderen abgelehnt. Der Mittelpunkt der Einheit muß ein alleiniger und unvergleichlicher Mittelpunkt sein. Der Christ muß hier nicht lange fragen. Es ist Christus — der Gegenstand des göttlichen Ratschlusses — die Kundmachung Gottes — das einzige Gefäß mit vermittelnder Kraft, berechtigt, die Schöpfung in Sich zu vereinen, durch Den und für Den alle Dinge geschaffen sind; der Erlöser der Kirche, ihr Haupt, ihre Herrlichkeit und ihr Leben. Und es besteht diese doppelte Hauptesstellung: Er ist Haupt über alles der Versammlung, welche Sein Leib ist, die Fülle Dessen, der alles in allen erfüllt. Dies wird an jenem Tage zur Ausführung kommen. Gegenwärtig haben wir den dazwischenliegenden Zeitabschnitt, die Einheit der Kirche selbst und ihre Einheit inmitten von Bösen. Jetzt kann es keine moralische Kraft geben, welche, getrennt vom Bösen, vereinen kann als nur Christus. Er allein, als vollkommene Gnade und Wahrheit, entdeckt all das Böse, welches von Gott trennt und von welchem Gott trennt. Er allein kann von Gott aus der anziehende Mittelpunkt sein, welcher alle, auf die Gott so einwirkt, zu Sich Selbst zieht. Gott wird nichts anderes anerkennen. Es gibt keinen anderen, dem Zeugnis gegeben werden könnte, der moralisch dem gewachsen wäre, jede Zuneigung von Gott und zu Gott hin zusammenzufassen. Auch die Erlösung selbst macht dies notwendig und augenscheinlich: es kann nur einen Erlöser geben, Einer, dem ein erlöstes Herz gegeben werden kann und Dem auch ein von Gott lebendig gemachtes Herz die ganze Liebe geben kann, der Mittelpunkt und die Offenbarung der Liebe des Vaters. Er ist auch der Mittelpunkt der Kraft, um es zu tun. In Ihm wohnt die ganze Fülle. Liebe (Gott ist Liebe) ist in Ihm gekannt. Er ist die Weisheit Gottes und die Kraft Gottes. Und noch mehr als dies. Er ist die absondernde Kraft der Anziehung, weil Er die Kundmachung und der Erfüller von diesem allen inmitten des Bösen ist; und das ist es, was wir Armen und Elenden, die darin sind, brauchen; und das ist es, was, wenn wir so sagen können, Gott für Seine absondernde Herrlichkeit inmitten des Bösen braucht. Christus hat Sich Selbst geopfert, um Gott in absondernder Liebe inmitten des Bösen einen Platz zu geben. Es gab mehr als dies — einen weiteren Wirkungskreis in diesem Werke, aber ich spreche jetzt in bezug auf meinen augenblicklichen Gegenstand. Somit wird Christus nicht nur der Mittelpunkt der Einheit für das Weltall in Seinern herrlichen Machtrecht, sondern (als der Offenbarer Gottes, der Eine, der vom Vater anerkannt und eingesetzt ist und die Menschen anzieht), Er wird der eigene und besondere Mittelpunkt göttlicher Zuneigung im Menschen, um welchen sie als den alleinigen göttlichen Mittelpunkt der Einheit gesammelt sind. In der Tat ist Er als Mittelpunkt zwangsläufig der alleinige Mittelpunkt: „Wer nicht mit mir sammelt, zerstreut". Und solcherart, in bezug auf diesen Punkt, war sogar das Ziel und die Kraft Seines Todes: „Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen!" Und im besonderen gab Er Sich nicht nur für jene Nation, sondern auf daß Er die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. Hier finden wir wiederum diese Absonderung eines eigenen Volkes: „Der sich selbst für uns gegeben hat, . . . und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken". Er war das wahre Muster göttlichen Lebens im Menschen, abgesondert vom Bösen, von dem es im allgemeinen umgeben war; Er war der Freund der Zöllner und Sünder, der den Menschen in Gnade durch vertraute und zarte Liebe „gepfiffen" hatte; doch immer war Er der abgesonderte Mensch. Und so ist Er der Mittelpunkt der Kirche und Hohepriester. „Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns: heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern", — und es wird hinzugefügt, „höher als die Himmel geworden". Hier können wir dabei bemerken, daß der Mittelpunkt und Gegenstand dieser Einheit demnach himmlisch war. Ein lebendiger Christus hier wurde das Mittel zur Aufrechterhaltung der Feindschaft, indem Er Selbst dem Gesetz der Gebote in Satzungen unterworfen war (Epheser 2: 15). Wenn auch die göttliche Herrlichkeit Seiner Person zwangsläufig wie ein fruchtvoller Schößling der Gnade für die armen vorübergehenden Nationen über die Mauer hinausragte (und es konnte nicht anders sein, denn wo Glaube war, konnte Gott Sich nicht verleugnen, noch was Er war, nämlich Liebe); doch in Seinem regulären Laufe als ein Mensch, geboren von einem Weibe, kam Er unter Gestez. Aber durch Seinen Tod hat Er die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen und die zwei, Frieden stiftend, zu einem gemacht, und die beiden in einem Leibe mit Gott versöhnt. Darum wird Er als Erhöhter und schließlich höher als die Himmel der Mittelpunkt und alleinige Gegenstand der Einheit. Laßt uns dabei bemerken, daß demnach Weltlichkeit immer die Einheit zerstört. Das Fleisch kann sich nicht zum Himmel erheben noch in Liebe zu jeder Not hinabsteigen. Es wandelt in der trennenden Steigerung eigener Wichtigkeit. „Ich bin des Paulus" usw., „seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise ?" Paulus war nicht für sie gekreuzigt worden, noch waren sie auf den Namen Pauli getauft worden. Sie waren in ihren Gedanken auf die Erde herabgegangen und die Einheit war verschwunden. Aber der herrliche himmlische Christus schließt sie alle in einem Worte ein: „Was verfolgst du mich ?" Diese Absonderung von allem anderen war unter den Juden langsamer, da sie nach außen hin selbst das abgesonderte Volk Gottes gewesen waren; aber nachdem sie völlig gezeigt hatten, was sie waren, kam das Wort an die Jünger: „Laßt uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend". Der Herr (wenn Er als das große Ergebnis eine Herde und einen Hirten haben wird), brachte Seine eigenen Schafe heraas und ging vor ihnen her. Wir haben wirklich nur zu zeigen, daß Einheit der Gedanke Gottes ist, und Absonderung vom Bösen ist die notwendige Folge; denn sie besteht als ein Grundsatz in der Berufung Gottes vor der Einheit selbst. Einheit ist Sein Vorsatz und, da Er der einzige rechtmäßige Mittelpunkt ist, muß sie das Ergebnis heiliger Kraft sein; aber Absonderung vom Bösen ist Sein Wesen. Wenn Er demnach Abraham öffentlich beruft, sind die Worte: „Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause". Aber, um fortzufahren, es ist offensichtlich nach dem, was wir gesehen haben, daß der Herr Jesus Christus in der Höhe der Gegenstand ist, um den die Kirche sich in Einheit schart. Er ist ihr Haupt und Mittelpunkt. Dies ist das Merkmal ihrer Einheit und ihrer Absonderung vom Bösen, von Sündern. Doch sollten sie nicht aus der Welt herausgenommen, sondern vor dem Bösen bewahrt und durch Wahrheit geheiligt werden; Jesus Selbst hat Sich zu diesem Zweck geheiligt. Deshalb wurde der Heilige Geist auch für die öffentliche Entfaltung der Macht und Herrlichkeit des Sohnes des Menschen herniedergesandt, um die Berufenen mit ihrem himmlischen Haupte einszumachen und sie von der Welt zu trennen, in der sie bleiben sollten; und der Heilige Geist wurde so der Mittelpunkt und die Kraft hienieden für die Einheit der Kirche im Namen Christi — indem Christus, da Er die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen hat, die beiden in einem Leibe durch das Kreuz versöhnte. Die Heiligen, die so in eins versammelt waren, wurden die Behausung Gottes im Geiste. Der Heilige Geist selbst wurde die Kraft und der Mittelpunkt der Einheit — jedoch im Namen Jesu — eines Volkes, das abgesondert ist sowohl von den Juden als auch von den Nationen und befreit ist aus der gegenwärtigen bösen Welt zur Vereinigung mit ihrem herrlichen Haupte. Durch Petrus besuchte Gott die Nationen, um aus ihnen ein Volk für Seinen Namen herauszunehmen. Und von den Juden gab es einen Überrest nach der Auswahl der Gnade; wie Paulus, einer von ihnen, selbst abgesondert war von Israel und von den Nationen, zu welchen er gesandt war. Und dies war das ständige Zeugnis. Wer sagt, daß er Gemeinschaft mit Ihm habe und wandelt in der Finsternis, lügt und tut nicht die Wahrheit. Absonderung vom Bösen ist der notwendige erste Grundsatz der Gemeinschaft mit Ihm. Wer auch immer dies in Frage stellt, ist ein Lügner, er ist — insoweit — aus dem Bösen. Er verleugnet das Wesen Gottes. Wenn Einheit von Gott abhängt, muß es Scheidung von der Finsternis sein. So ist es auch bei uns. Wenn wir im Lichte wandeln, wie Gott in dem Lichte ist, haben wir Gemeinschaft miteinander. Und achte darauf, hier gibt es keine Einschränkung. Es ist, wie Gott in dem Lichte ist. Dorthin hat uns der gepriesene Herr durch Seine kostbare Erlösung versetzt; und deshalb muß dadurch die ganze Art unseres Wandels und unserer Vereinigung geformt werden; wir können keine Vereinigung (von Gott) außer dieser haben; die Juden konnten es, weil die ihre — obwohl Absonderung und damit das Gleiche dem Grundsatz nach — doch nur äußerlich im Fleische war, und der Weg ins Heiligtum noch nicht kundgemacht war (nein, nicht einmal für die Heiligen, obschon sie nach den Ratschlüssen Gottes zweifellos durch das Opfer, das geopfert werden sollte, dort sein sollten). So auch miteinander. Welche Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis ? Christus mit Belial ? Welche Genossen- Schaft hat Gerechtigkeit mit Gesetzlosigkeit ? Welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern ? Und dann fügt der Heilige Geist hinzu, indem Er die Heiligen anspricht: „Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Darum geht aus ihrer Mitte aus und sondert euch ab". Andernfalls reizen wir den Herr zur Eifersucht, als wären wir stärker als Er. Von dieser Einheit und Gemeinschaft, möchte ich hinzufügen, ist das Abendmahl des Herrn das Symbol und der Ausdruck. Denn wir, die Vielen, sind alle ein Brot (Leib), denn wir alle nehmen teil an dem einen Brote. Wir finden außerdem sehr deutlich, daß, ebenso wie die Einheit Israels vor alters gegründet war auf Befreiung und Berufung aus der Mitte der Heiden, welche sie umgaben und durch Aufrechterhaltung der Absonderung von ihnen, auch die Einheit der Kirche gegründet war auf die Kraft des Heiligen Geistes, der vom Himmel herabgekommen ist, indem Er ein Eigentumsvolk für Christum aus dieser Welt absondert und unter ihnen wohnt; Gott Selbst wohnt somit in ihnen und wandelt unter ihnen. Denn da ist ein Geist und ein Leib, wie wir auch berufen worden sind in einer Hoffnung unserer Berufung. Gerade der Name des Heiligen Geistes schließt das mit ein, denn Heiligkeit ist Trennung vom Bösen. Welche Fehler auch immer vorkommen mögen, um es zu erlangen, ist der Grundsatz und das Maß dieser Absonderung zwangsläufig das Licht, wie Gott im Lichte ist; der Weg ins Heiligtum ist geoffenbart und der Heilige Geist kam hernieder, um von da an in der Kirche hienieden zu wohnen, und in der Kraft himmlischer Absonderung wegen des innewohnenden Mittelpunkts und der Kraft der Einheit (so wie die Schekinah in Israel) errichtete Er die Heiligkeit der Kirche und ihre Einheit in ihrer Absonderung zu Gott, gemäß Seinem eigenen Wesen und der Macht jener Gegenwart. Solcherart ist die Kirche und das ist wahre Einheit. Der Heilige kann mit Verständnis keine andere anerkennen, obschon er Verlangen und Bemühungen nach dem Guten in dem, was in jener Einheit zukurzkommt, erkennen mag. Hier möchte ich meine Bemerkungen schließen, nachdem ich den großen, wiewohl einfachen Grundsatz entfaltet habe, der aus dem wahren Wesen Gottes hervorfließt, daß Absonderung vom Bösen Sein Grundsatz der Einheit ist. Aber eine Schwierigkeit zeigt sich gleichzeitig bei meinem hauptsächlichen Ziel und Gegenstand. Angenommen, Böses dringt in diesen einen Leib, der so tatsächlich auf der Erde gebildet wurde, gilt der Grundsatz dann immer noch ? Wie kann dann Absonderung vom Bösen die Einheit aufrechthalten ? Und hier können wir das Geheimnis der Gesetzlosigkeit berühren. Aber dieser Grundsatz, der aus dem wahren Wesen Gottes herkommt, daß Er heilig ist, kann nicht beiseitegesetzt werden. Absonderung vom Bösen ist die notwendige Folge der Gegenwart des Geistes Gottes unter allen Umständen in bezug auf das Verhalten und die Gemeinschaft. Doch hier gibt es eine gewisse Einschränkung. Die geoffenbarte Gegenwart Gottes ist immer richterlich, wenn sie besteht, weil Kraft gegen das Böse mit der Heiligkeit verbunden ist, welche es verwirft. So war die Gegenwart Gottes in Israel richterlicher Art; Seine Regierung war dort, die das Böse nicht zuließ. Ebenso, wenn auch in anderer Art, ist es in der Kirche. Gottes Gegenwart ist dort richterlich — nicht in der Welt, außer im Zeugnis, weil Gott noch nicht in der Welt geoffenbart ist, und deshalb wird kein Unkraut aus jenem Acker ausgerissen. Aber diejenigen, die drinnen sind, werden gerichtet. (Matth. 13) Deshalb muß die Kirche den Bösen von sich selbst hinaustun und so ihre Absonderung vom Bösen aufrechthalten. Und Einheit wird in der Kraft des Heiligen Geistes und eines guten Gewissens erhalten. Damit der Geist nicht betrübt werden und der praktische Segen nicht verloren gehen möge, werden die Heiligen ermahnt, fleißig darauf zu achten, daß nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide. Wie schön und gesegnet ist dieser Garten des Herrn, wenn er so erhalten wird und in dem Wohlduft der Gnade Christi blüht. Aber leider wissen wir, daß Weltlichkeit sich einschleicht und die geistliche Kraft abnimmt; der Geschmack an diesem Segen ist geschwächt, weil er nicht in der Kraft des Geistes genossen wird; die geistliche Gemeinschaft mit Christo, dem himmlischen Haupte, schwindet, und die Kraft, die das Böse aus der Kirche verbannt, ist nicht mehr in lebendiger Ausübung. Der Leib ist nicht mehr genügend durch den Heiligen Geist belebt, um den Gedanken Gottes zu entsprechen. Aber Gott wird Sich niemals ohne Zeugnis lassen. Er bringt durch das eine oder andere Zeugnis dem Leibe das Böse nahe — durch das Wort oder durch Gerichte oder beides nacheinander —, um ihn zur geistlichen Tatkraft zurückzurufen, und führt ihn dazu, Seine Herrlichkeit und seinen Platz aufrechtzuhalten. Wenn er sich weigert, dem wahren Wesen und Merkmal Gottes zu entsprechen und der Unvereinbarkeit jenes Wesens mit dem Bösen (so daß es wirklich ein falsches Zeugnis für Gott wird), dann kehrt der erste und unveränderliche Grundsatz wieder, man muß sich von dem Bösen absondern. Ferner wird die Einheit, die nach solche einer Trennung aufrechtgehalten wird, ein Zeugnis für die Unvereinbarkeit des Heiligen Geistes mit Bösem: d.h. seinem Wesen nach ist es der Abfall; es behält den Namen und die Autorität Gottes in Seiner Kirche und verbindet sie mit Bösem. Es ist nicht der bekannte offene Abfall des eingestandenen Unglaubens; aber es ist ein Verleugnen Gottes gemäß der wahren Kraft des Heiligen Geistes, während man Seinen Namen gebraucht. Diese Einheit ist die große Macht des Bösen, auf die im Neuen Testament hingewiesen wird, verbunden mit der bekennenden Kirche und der Form der Gottseligkeit. Von solchem sollen wir uns wegwenden. Diese Macht des Bösen in der Kirche kann geistlich erkannt und verlassen werden, wenn man sich der Unfähigkeit, irgendein Heilmittel zu erwirken, bewußt ist; oder wenn ein offenkundiges, öffentliches Zeugnis da ist, dann ist es ihre offene Verurteilung. So gab Gott schon vor der Reformation vielen Licht, die ein Zeugnis über dieses wirklich Böse in der bekennenden Kirche, getrennt von ihr, gaben; manche legten Zeugnis ab und blieben doch darin. Als die Reformation kam, wurde es klar und öffentlich gegeben und die bekennende Körperschaft des römischen Katholizismus wurde auf dem Konzil von Trient offen und unverhohlen abtrünnig, soweit es eine bekennende christliche Körperschaft werden kann. Denn wo die Körperschaft ablehnt, das Böse wegzutun, leugnet sie in ihrer Einheit Gottes Charakter der Heiligkeit, und dann ist Absonderung vom Bösen der Pfad des Heiligen; und die Einheit, die er verlassen hat, ist das Allerschlimmste, was bestehen kann, wo der Name Christi genannt wird. Heilige mögen zurückbleiben, wie es beim römischen Katholizismus der Fall ist, wo keine Kraft ist, alle Heiligen zu sammeln; aber die Pflicht des Heiligen in bezug darauf liegt einfach auf den ersten Grundsätzen des Christentums, wenn auch zweifellos sein Glaube dadurch geübt wird: „Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit". Es ist möglich: „Wer das Böse meidet, setzt sich selbst der Beraubung aus"; aber dies bildet natürlich keinen Unterschied, es geht um Glauben. Er steht in der wahren Kraft der Einheit Gottes. So gewährt uns denn das Wort Gottes das wahre Wesen, das Ziel und die Kraft der Einheit; und damit gibt es uns den Maßstab, wodurch wir das, was sich eine Einheit anmaßt sowie deren Art beurteilen; und überdies die Mittel zur Aufrechterhaltung der grundlegenden Prinzipien gemäß dem Wesen und der Kraft Gottes durch den Heiligen Geist in dem Gewissen, wo es vielleicht nicht gemeinsam in Kraft verwirklicht werden mag. Ihr Wesen entspringt dem Wesen Gottes, denn bei wahrer Einheit muß Er der Mittelpunkt sein, und Er ist heilig; und Er bringt uns hinein, indem Er uns vom Bösen trennt. Ihr Gegenstand ist Christus; Er ist der alleinige Mittelpunkt der Einheit der Kirche, in objektiver Weise als ihr Haupt. Ihre Kraft ist die Gegenwart des Heiligen Geistes hienieden, als der Geist der Wahrheit droben vom Vater durch Jesum gesandt. Ihr Maßstab ist das Wandeln im Lichte, wie Gott im Lichte ist; Gemeinschaft mit dem Vater und mit Seinem Sohne Jesu und, dürfen wir hinzufügen, durch das Zeugnis des geschriebenen Wortes — des apostolischen und prophetischen Wortes besonders vom Neuen Testament. Sie ist aufgebaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten (des Neuen Testaments), indem Jesus Christus Selbst Eckstein ist. Die Mittel zur Aufrechterhaltung liegen im Hinwegtun des Bösen (wenn nötig, richterlich), um durch den Geist Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne zu behalten. Wenn das Böse nicht weggetan wird, dann wird Absonderung von dem, was dies nicht tut, eine Gewissenssache. Ich kehre zurück, evtl. allein, in die wesenseigene und unfehlbare Einheit des Leibes, in seine immerwährenden Grundsätze der Vereinigung mit dem Haupte auf eine heilige Weise durch den Geist. Der Pfad der Heiligen wird so klar. Gott wird durch ewige Macht — vielleicht nicht hier, aber vor Seinen Engeln, — die Rechtfertigung derer sicherstellen, die in gerechter Weise Sein Wesen und die Wahrheit in Christo Jesu anerkannt haben. Ich glaube, diese grundlegenden Prinzipien sind an diesem Tage für die Heiligen, die wahrhaftig und gänzlich mit Gott zu wandeln suchen, sehr nötig. Es mag mühevoll und anstrengend sein, sich von Freidenkereinheit fernzuhalten; sie hat im allgemeinen eine liebenswürdige Form, ist in gewissem Maße in der religiösen Welt angesehen, prüft nicht das Gewissen und erlaubt jeden Willen. Es ist deshalb schwieriger, darüber zu entscheiden, weil es oft mit einem wahren Verlangen nach dem Guten zusammenhängt und mit einem hebenswerten Wesen verbunden ist. Und es scheint steif und eng und sektiererisch, wenn man ablehnt, so zu wandeln. Wenn aber der Heilige das Licht Gottes hat, muß er klar darin wandeln. Gott wird Seine Wege zur rechten Zeit rechtfertigen. Liebe zu jedem Heiligen ist eine klare Pflicht; in ihren Wegen zu wandeln nicht. Und wer nicht mit Christo sammelt, zerstreut. Es kann nur eine Einheit geben; Bündnisse, selbst zum Guten, sind sie nicht, wenn sie auch ihre Form haben. Einheit, von der man bekennt, die Kirche Gottes zu sein, während Böses besteht und nicht hinausgetan wird, ist eine noch ernstere Sache. Man wird dies immer mit dem klerikalen Grundsatz verbunden finden, weil jener nötig ist, um die Einheit festzuhalten, wenn der Geist nicht ihre Kraft ist, und tatsächlich nimmt er ihren Platz ein, führt, herrscht, regiert an Seinem Platze, unter dem Vorwand des Priest - ertums oder des Dienstes, als eine bestimmte Körperschaft, eine besondere Einrichtung anerkannt: ohne dies würde sie nicht zusammenhalten. J. N. DARBY.

Zurück zur Übersicht