Wenn wir den Zustand der Versammlung betrachten, werden wir sehr viel Negatives im christlichen Leben finden, und auch eine gewisse Genügsamkeit mit dem, was negativ ist. Wenn z.B. ein Mensch Sünde sieht, nimmt er an, dass es Sünde in ihm geben muss, und es ist wahr und gut, dass er sie kennt, sofern sie nicht wirkt; er sieht das Blut Christi und ist damit genügsam. Solange sein Fleisch in Bezug auf die positive Sünde im Zaum gehalten wird und das Blut Christi gesehen wird, ist er mit sich zufrieden. Das ist es, was ich als negativ bezeichne - eine Person, die in sich selbst feststellt, dass Sünde vorhanden ist, und die durch das Kreuz Christi zufrieden ist. Es ist nicht so, dass ich leichtfertig über das Kreuz spreche, wenn ich das sage. Es gibt nichts Vergleichbares zum Kreuz. Gott selbst wird durch es verherrlicht. Die Herrlichkeit können wir mit Christus haben, aber am Kreuz war er allein.

Dieser Zustand rührt sehr davon her, dass nicht alles, was von Natur aus ist, gerichtet wurde und das Herz dann mit Christus beschäftigt ist. Wenn ein positives Leben in Übung ist, das sich an Ihm festmacht und die Vortrefflichkeit in Ihm sieht, kann es niemals genügsam sein, ohne zu versuchen, das zu haben und zu sein, was es in Ihm sieht. Frei von Sünde - befreit, wenn Sie so wollen (denn wenn dieses Wort in der Schrift gebraucht wird, bezieht es sich auf Sklaverei), gibt es die positive Aktivität des Genießens in Christus. Das Herz ist so weit von der Sünde befreit, dass es sich positiv an Christus erfreut.

Johannes greift ein positives aktives Leben auf, in dessen Tätigkeit er den Christen vermutet, und das eigene Freuden und Wonnen hat. "Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist. Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen!" (1Joh 2,29-3,1)

Das Wesen, dessen wir teilhaftig geworden sind, erkenne ich an dem gelebten Leben. Wenn Er gerecht ist, wissen wir, dass jeder, der Gerechtigkeit tut, den offenkundigen Charakter dieser Natur hat, aus Ihm geboren ist. Woher kommt sie? Von Gott. Ich erkenne diese Verwandtschaft eines Kindes an der Natur, die offenbar geworden ist. Der Apostel denkt nicht nur daran, was wir im Sinne der Gerechtigkeit sind, sondern von wem wir geboren sind - woher wir unser Leben beziehen. Daher sagt er in Vers 9: "tut nicht Sünde", denn es ist die Natur Gottes, in der wir als Wiedergeborene leben. Er nimmt die Wahrheit, wie er es bei jedem Thema tut, in ihrer eigenen Absolutheit auf, ohne sie durch das widersprüchliche Prinzip in uns zu relativieren. Aber das Ergebnis des Besitzes dieses Lebens wird in bemerkenswerten Begriffen gebracht. Wir sind aus Gott geboren, aber das Leben, das wir empfangen haben, ist das ewige Leben, das in Christus geoffenbart wurde; Kap. 1:1-3. Deshalb sagt er: "es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden", niemand hat die Herrlichkeit gesehen, "wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist." Wir werden ihm gleich sein; aus dem gesegneten Bewußtsein davon und von dem Ziel, das so vor uns liegt, fließt nun die Tätigkeit dieses Lebens. "Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst," (er sagt nicht: ist rein) "wie er rein ist." Das heißt, der Maßstab und die Norm, die er vor seiner Seele hat, ist Christus als ihr Ziel.

283 Wie anders ist das als der negative Zustand, der sich mit der Sünde beschäftigt und vielleicht darüber nachdenkt, wie ich sie loswerden kann! Ich bin ein Kind Adams, ist der Gedanke eines solchen; nein, ich sage, ich bin ein Kind Gottes. Wenn wir genügend von uns selbst entleert sind, um Christus in dieser zweifachen Weise vor uns zu haben, als das Leben, in dem wir leben, und als den Zweck, für den wir leben, dann sind die Zuneigungen mit dem Gegenstand verbunden, den wir lieben; und Er ist nicht nur Ziel, sondern Leben. Die Kraft des Lebens ist genau in dem Maß, in dem Christus vor unseren Augen steht. Darin findet ein Christ seine Freude. Die Zuneigung seiner Seele ist befreit und mit Christus beschäftigt. Er ist derjenige, den wir lieben und an dem wir uns erfreuen, und wir wollen wie Er und mit Ihm sein. Wenn dein Herz durch die Welt gezogen wird und du versuchst, so frei von allen Flecken zu werden, wie du kannst, kannst du nicht glücklich sein. Dieses positive Leben hingegen ist echte Freiheit des Herzens, und das ist es, was Freude bedeutet. Er reinigt sich, wie er rein ist.

Wenn ich nicht dieses Leben von Christus lebe, ist das alte gesetzlose Ding aktiv. Wenn es nicht die Aktivität des göttlichen Lebens gibt, gibt es nicht nur ein Versagen darin, sondern es gibt die Aktivität des Adam-Lebens, und das ist immer gesetzlos. "Jeder, der in ihm bleibt, der sündigt nicht", und wer sein Fleisch isst und sein Blut trinkt, der bleibt in Christus und Christus in ihm; das heißt, wenn ich Christus esse und mit Christus beschäftigt bin, begehe ich keine Sünde, noch lebt mein Geist in der Sphäre, in der sie Macht hat. Wenn du nicht in Ihm bleibst, wirst du in den anderen Zustand hinabsteigen, von dem ich gesprochen habe, das bloße Vermeiden des tatsächlichen Bösen, während du in der Sphäre des Denkens lebst, in der das Fleisch sich zu Hause fühlen kann, während die geistigen Neigungen stumpf und untätig sind. "Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist." Ich bin in Christus auf demselben Stand der Gerechtigkeit, was meinen Wandel hier unten betrifft, wie Er, als Teilhaber derselben Natur und in Erwartung einer vollkommenen Gleichförmigkeit mit Ihm. Wir haben ein positives Leben in sich, das sich selbst ist. Ich hier ist dieses positive Leben in Verbindung mit Christus, der unser Leben ist, und dieses Leben lebt ganz von Ihm. "Ich bin mit Christus gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes" usw. Das ist die Art und Weise, wie es lebt. Es hat diese beiden Eigenschaften - praktische Gerechtigkeit und Liebe zu den Brüdern.

284 Ein Wort zu der Art und Weise, wie die Seele in dieses Leben von und mit Christus hineinkommt. Ich glaube nicht, dass du das jemals tun kannst, bis du in deinem Gewissen frei wirst. Bis dahin kommt man nicht über diesen negativen Konflikt mit der Sünde hinaus, der das Böse vermeidet, das das neue Leben sieht und beurteilt. Wenn ich das neue Leben habe, finde ich die Sünde in mir; und wenn ich nicht das Bewusstsein der göttlichen Gerechtigkeit habe, kann ich mich nicht an Christus als dem Befreiten erfreuen; das heißt, ich muss an die Sünde denken. Ist Gott nicht heilig? Und habe ich nicht Sünden? nicht bloß Schuld, sondern Sünden in meinen Gliedern? Ja; denn: "Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel." Nun, ich begehe Sünden, und darum habe ich Angst. Das heißt, das Wirken des Fleisches kommt auf mein Gewissen zurück, und ich muss mit mir selbst beschäftigt sein. Die Seele ist nicht von sich selbst als dem Grund ihres Standes vor Gott befreit, auch wenn es eine göttlich gegebene, selbstzerstörerische Überzeugung von der Sünde gibt, genug, um sich auf die göttliche Gerechtigkeit in Christus stützen zu können. Es ist nicht dazu gebracht worden, zu sehen, dass der Zustand vollkommen hoffnungslos ist, und sich dann ganz auf Christus zu stützen. Wenn ich dazu gebracht werde, werde ich durch dieses Erlösungswerk in Christus aus dem Fleisch herausgenommen, so dass ich in ihm zur Gerechtigkeit Gottes gemacht werde, und ich schaue nicht auf mich selbst, um zu wissen, ob ich vor Gott gerecht bin.

Welch ein Gegensatz zwischen dieser Art von negativem Leben, bei dem der Kopf gerade über Wasser ist und das sagt: Ich lebe, also sollte ich dankbar sein- und diesem positiven, freudigen Leben, das in aktiver Energie nach Christus ausgeht! Aber dazu muss der Stab des Selbstvertrauens zerbrochen werden. Wenn dein Herz bei der Welt ist, ist das kein Leben in Christus. Ihr habt diese Schwierigkeiten, weil ihr zu ihnen geneigt seid und das, was der Sitz dieser Schwierigkeiten ist, nährt, indem ihr euer Herz ständig in der Sphäre weitergehen lasst, in der Christus nicht ist. Christus selbst ist nicht allein Ihr Gegenstand. Es gibt sicher genügend Gnade in Ihm, um zu helfen, wenn man auf Ihn schaut, und Seine Kraft wird in Schwachheit vollbracht.

If we weigh the state of the church, we shall find a great deal of what is negative in the Christian life, and contentedness with what is negative. For example, a man sees sin, he takes for granted that there must be sin in him, and it is true and well that he should know it, provided it be not working; he sees the blood of Christ, and is happy. If his flesh is kept in check as to positive sin, and the blood of Christ is seen, he is content. That is what I call negative - a person settling in himself that sin is, and is met by the cross of Christ. It is not as speaking lightly of the cross that I say this. There is nothing like the cross. God Himself is glorified by it. The glory we can have with Christ, but on the cross He was alone.

This condition flows greatly from all that is of nature not having been judged, and the heart then occupied with Christ. When there is a positive life in exercise which attaches itself to Him, and sees the excellency in Him, it never can be satisfied without seeking to have and be that which it sees in Him. Being free from sin - freed, if you please (for when this word is used in Scripture it refers to slavery), there is the positive activity of delighting in Christ. The heart is so far delivered from sin as to delight positively in Christ.

John takes up a positive active life, in the activity of which he supposes the Christian lives, and which has joys and delights of its own. "If ye know that he is righteous, ye know that every one that doeth righteousness is born of him. Behold, what manner of love the Father hath bestowed on us, that we should be called the sons [children] of God!"

I get the nature of which we are made partakers shewn from the life which is lived. If He is righteous, we know that every one who doeth righteousness has the manifested character of that nature, is born of Him. Where has it come from? From God. I recognise this relationship of a child by the nature that is manifested. The apostle is not merely thinking of what we are in the title of righteousness, but of whom we are born - whence we draw our life. Hence it is that he says in verse 9, "cannot sin," for it is the nature of God in which we live as born again. He takes the truth up, as he does on every subject, in its own absoluteness, without modifying it by the contradictory principle in us. But the result of the possession of this life is brought in in remarkable terms. We are born of God, but the life which we have received is that eternal life which was manifested in Christ; chap. 1:1-3. Hence he says, "It doth not yet appear what we shall be," no one has seen the glory, "but we know that when he shall appear, we shall be like him, for we shall see him as he is." We shall be like Him; it is from the blessed consciousness of this, and the object thus set before us, that the activity of this life now flows. "And every man that hath this hope in Him purifieth himself" (he does not say is pure, but) "even as he is pure." That is, the measure and standard which he has before his soul is Christ as its object.

283 How different this is from the negative state, occupied with sin, perhaps thinking how I shall get rid of it! I am a child of Adam is the thought of such an one; no, I say, I am a child of God. If we are sufficiently emptied of self to have Christ before us in this double way, as the life in which we live, and the object for which we live, then the affections are associated with the object we like; and He is not merely object but life. The power of the life is exactly in the measure in which Christ is the object. There is where a Christian is happy. His soul's affections are set free and occupied with Christ. He is the One we love and delight in, and we want to be like Him and with Him. If your heart is dragging through the world, and you are trying to get as free from all the spots as you can, you cannot be happy. This positive life is real liberty of heart, and that is what happiness means. He purifies himself as He is pure.

If I am not living this life of Christ, the old lawless thing is active. When there is not the activity of divine life, there is not merely failure in this, but there is the activity of the Adam life, and it is always lawless. "Whosoever abideth in him sinneth not," and whosoever eats His flesh and drinks His blood abides in Christ and Christ in him; that is, if I am eating Christ and occupied with Christ, I do not commit sin, nor is my mind living in the sphere in which it has power. If you are not abiding in Him, you will get down to the other state I have spoken of, the mere avoiding of positive evil, while living in the sphere of thought in which flesh can find itself at home, while the spiritual affections are dull and inactive. "He that doeth righteousness is righteous, even as he is righteous." I am in Christ on the same footing of righteousness, as to my walk down here, that He is, as partaker of the same nature and looking forward to a perfect conformity to Him. We have a positive life in itself, which is itself. I here is this positive life in connection with Christ who is our life, and this life lives entirely on Him. "I am crucified with Christ, nevertheless I live, yet not I, but Christ liveth in me, and the life that I live in the flesh, I live by the faith of the Son of God," etc. This is the way it lives. It has these two traits - practical righteousness, and love of the brethren.

284 A word on the way the soul gets into this living on Christ and with Him. I do not believe you can ever do that until you get free in your conscience. Till then you cannot get beyond this negative conflict with sin, which avoids the evil the new life sees and judges. If I have the new life, I find the sin in me; and if I have not the consciousness of divine righteousness, I cannot delight in Christ as set free; that is, I must think of the sin. Is not God holy? And have not I sins? not merely guilt, but sins in my members? Yes; then "he that committeth sin is of the devil." Well, I commit sin, and hence I am afraid. That is, the workings of flesh come back on my conscience, and I must be occupied with self. The soul is not discharged from self as the ground of its standing before God, though there be divinely given, self-humbling conviction of sin, enough to be cast over on divine righteousness in Christ. It has not been brought to see that the case is perfectly hopeless and then to be cast over entirely on Christ. When brought to this, I am taken out of flesh by this work of redemption in Christ, so that I am made the righteousness of God in Him, and I do not look at myself to know if I am righteous before God.

What a contrast between that kind of negative life, with the head just above water and which says, I am alive, so I ought to be thankful, and this positive joyful life which goes out in active energy after Christ! But in order to this the staff of confidence in self must be snapped. If your hearts are with the world, this is not living on Christ. You have these difficulties because you are inclined to them and nourish what is the seat of them by continually letting your heart move on in the sphere where Christ is not. Christ Himself is not enough your object. There is surely grace enough in Him to help, when He is looked to, and His strength is made perfect in weakness.

JND- Das Positive des Lebens in Christus (1Joh 3)