JND- Das Positive des Lebens in Christus


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Wir finden im vierten und fünften Kapitel des Epheserbriefes eine sehr lehrreiche Darstellung der erhabenen Grundsätze, welche den Wandel des Gläubigen beherrschen sollten. Nachdem der Apostel im 4. Kapitel die christliche Lehre bezüglich unserer Verbindung mit dem Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi — einer Verbindung, welcher jene beiden Namen zu Grunde liegen — beleuchtet und entwickelt hat, fängt er an, die Gläubigen hinsichtlich ihres Wandels zu ermahnen. Sie sollten doch nicht gleich den Nationen in der Eitelkeit ihres Sinnes wandeln, in der Verderbtheit, welche mit dem verfinsterten Zustand, in dem jene sich befanden, zusammenhing. Sie hatten nicht also den Christus kennen gelernt, wenn sie in Wirklichkeit die Wahrheit, wie sie in Jesu ist, kennen gelernt hatten. Diese besteht darin, dass wir den alten Menschen abgelegt und den neuen angezogen haben, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit. Es handelt sich hier um die Wahrheit, wie sie in Jesu ist. Nicht allein sollen wir dieses und jenes ablegen, sondern als die mit Ihm Auferstandenen legen wir den alten Menschen ab und ziehen den neuen an. Und dies ist der erste Grundsatz des christlichen Wandels. Wir haben den neuen Menschen angezogen, dessen Charakter darin besteht, dass er nach Gott geschaffen ist. Es handelt sich hier nicht um das Nichtvorhandensein der Sünde, wie bei dem ersten Adam; sondern der Charakter des neuen Menschen entspricht der vollen Offenbarung, welche Gott jetzt von sich selbst gegeben hat. Der neue Mensch ist geschaffen ganz nach den Gedanken Gottes, die Er über Gutes und Böses hat. Welch ein unermessliches Vorrecht! Der neue, aus Gott geborene Mensch ist schon der Natur nach der Wiederschein der Natur Gottes selbst. Deshalb sagt der Apostel Johannes: „Er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist." Auch finden wir im Kolosserbrief in einer der obigen gleichlautenden Stelle die Worte: „Der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bilde dessen, der ihn erschaffen hat." Diese Natur, welche von Gott herrührt, liegt dem christlichen Wandel zu Grunde. Es handelt sich hier um ein Leben, eine Natur, um das, was wir sind.

Der zweite Grundsatz ist die Gegenwart des Heiligen Geistes. „Betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung." Gott selbst wohnt unter den Gläubigen durch Seinen Geist, und nichts sollte in uns vorgehen, das eines solchen Geistes, der Gegenwart Gottes selbst, unwürdig ist. Unser Wandel sollte also das offenbaren, was Gott selbst charakterisiert, während Seine Liebe in uns wirkt. Es handelt sich hier um Liebe, Gerechtigkeit und Heiligkeit. Wir vergeben einander, wie Gott um Christi willen uns vergeben hat. Indem die Gerechtigkeit Gottes erwiesen, sowie Christus verherrlicht worden ist, während wir durch das Blut Christi vollkommen gereinigt dastehen, ist der Heilige Geist hernieder gekommen, sodass unsere Leiber jetzt Tempel des Heiligen Geistes sind. Es ist dieses das Siegel Gottes, welches den Gläubigen aufgedrückt wird, das Pfand ihrer völligen Erlösung und ihres Anteils an dem Erbe in Herrlichkeit.

Demnach soll also der Wandel des Gläubigen einfach die Offenbarung der göttlichen Natur sein. Das 5. Kapitel aber gibt uns noch weiteres Licht über unseren Gegenstand. Wer war der vollkommene Ausdruck dieser göttlichen Natur in dem Menschen hienieden? Der Herr Jesus selbst war es; Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, und Er ist das Vorbild für uns. „Seid denn Nachahmer Gottes." Sehen wir nicht hier die moralische Erhabenheit des christlichen Wandels? Als solche, die jetzt der göttlichen Natur teilhaftig geworden sind, sind wir berufen, Ihm in den Grundsätzen Seiner Handlungsweise nachzuahmen. Wie gesagt, ist Christus in diesem allem unser vollkommenes Beispiel, wie der Heilige Geist fernerhin sagt: „Und wandelt in Liebe, gleichwie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch." Hierdurch wird den Grundsätzen des christlichen Wandels ein sehr kostbares Element beigefügt, und zwar dasjenige der Hingabe. Man gibt sich völlig Gott und für- andere hin. Wir sehen beides in Christus. Er gab sich selbst für uns, aber Er gab sich auch Gott hin.

Also sollen wir wandeln, indem wir immer bereitstehen, uns für unsere Brüder aufzuopfern und ihnen mit Selbstverleugnung zu dienen, während wir uns auch Gott, ja Christus, hingeben, dessen wir jetzt geworden sind. Gott selbst ist der Maßstab für unser Betragen, und Christus, so wie Er in Seinem Leben hienieden wandelte ist, unser Vorbild. Von uns wird nicht gesagt, dass wir die Liebe seien, denn dies ist Gott allein. Er ist die Liebe und liebt uns um deswillen, was Er in Sich Selbst ist. Wir ahmen Ihm nach, wenn es sich um Unrecht handelt, das uns geschieht. Diejenige Liebe aber, welche aus sich selbst und ohne jeglichen Beweggrund sich zu anderen hinneigt, gehört Gott allein an.

Das Licht ist wiederum eine Eigenschaft für sich — die Reinheit, welche auch alles offenbar macht. Dieses Wort drückt ebenfalls das aus, was Gott ist. Gott ist Licht; so war auch Christus hienieden das Licht der Welt. Wir waren einst in Finsternis, jetzt aber sind wir Licht im Herrn. So finden wir auch in dem Briefe an die Philipper das, was in jeder Beziehung von Christus selbst gesagt werden konnte, auf die Gläubigen angewandt: „Tadellos und lauter, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr scheinet wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens." So also werden die beiden Namen, welche Gott Sich gibt, um auszudrücken, was Er ist, nämlich Licht und Liebe, der Ausdruck dessen, was der Christ in seinem Wandel sein soll. Wir sind Licht im Herrn.



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