Der Sohn des Menschen


Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden [Joh 3,14]


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Der Gebrauch des Begriffs "Sohn des Menschen" ist einer näheren Bemerkung wert. Christus nennt sich nie "der Christus", außer zu der Frau von Samaria, d.h. außerhalb des Judentums; Johannes 4. Er bekennt es vor den Hohenpriestern, dass Er der Christus, der Sohn des Gesegneten, ist. Sein eigenes Zeugnis ist dann aber “Von jetzt an werdet ihr den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht sitzen … sehen " - so sah Ihn Stephanus (aber das war eine Sicht für jemanden, der "voll Heiligen Geistes" war) und da war Er noch stehend – Die Pharisäer jedoch würden Ihn „in den Wolken des Himmels" kommen sehen, d.h., sie würden Ihn von da an nur noch auf diese Weise sehen. Er nennt sich selbst sehr häufig "Sohn des Menschen" - es ist Sein Vorzugsname in den ersten drei Evangelien - bei Johannes häufiger "Sohn Gottes". In Johannes wird es verwendet in Bezug auf den Platz, den Er bereits eingenommen hat, denn Er kommt in die Welt, und die Juden verwarfen Ihn. Seine Person wird als göttlich betrachtet während Er auf der Erde ist; in Bezug auf das Kreuz, siehe Kapitel 3; in Kapitel 4 geht es um Seinen Leib, der für das Leben der Menschen gegeben wird, und hinauffahren würde- Christus auf der Erde; in Kapitel 5 um das Gericht, das Ihm gegeben wird, weil Er göttlich ist.

Die Menschen nennen Ihn nie "Sohn des Menschen", außer Stephanus, als er Ihn im Himmel sieht, was nach dem, was Er zuvor zu den Juden sagte, sehr bedeutsam ist, weil Er noch nicht wieder herabgekommen ist. Außer in diesen Fällen trägt der Begriff folgende Gedanken in sich: leidend - Herr aller - vergebend - in Gnade suchend und rettend, was verloren war - oder zurückkehrendkehrend in Macht und Herrlichkeit; in der Regel leidend und verworfen, oder zurückkehrend in Herrlichkeit.

Im Alten Testament wird der Name nur in Bezug auf die zukünftige Herrlichkeit und Macht verwendet, in Daniel 7 und Psalm 8. Das "ein wenig niedriger gemacht als die Engel" wird im Hebräerbrief verwendet, damit Er so den Tod erleiden konnte.

Der Begriff wird in der Offenbarung verwendet: "gleich dem Sohn des Menschen, oder: gleich einem Menschensohn (vgl. Fußnote Elberfelder CSV)", als Richter inmitten der Versammlung und als Kommender in den Wolken des Himmels. In einem Psalm wird Er als der zukünftige Befreier Israels gesehen, der kommen würde.

Der Aspekt "Leiden", wie er mit dem Begriff verbunden ist, wird in Johannes 12 sehr deutlich. Er wird dort nachdrücklich dargelegt. In Lukas 9 haben wir es deutlich im Gegensatz zu dem Christus, und so steht der ganze Segen auf neuem Boden und wird als die große, praktisch notwendige Wahrheit wiederholt, siehe Verse 43, 44. Die oben gemachte Bemerkung, die schon aus Johannes 1,51 ersichtlich ist, wo es „ihr werdet (…) sehen“ heißt, zeigt die unterschiedliche Verwendung bei Johannes. Hebräer 2 nimmt es am deutlichsten in der Lehre auf und entfaltet am vollständigsten Seine Verbindung mit dem Interesse, das er an den Menschen (dem Samen Abrahams) als solchen hat; sie sind "alle aus einem". Epheser 1 verbindet es mit der Versammlung oder die Versammlung mit Ihm; und 1. Korinther 15, die Herbeiführung des Ergebnisses durch die Auferstehung. Und dies erklärt auch dass Er später noch dem Vater unterworfen Sein wird, denn Er bleibt - unendliche Gnade – der Sohn des Menschen; Seine persönliche Herrlichkeit und Seine Stellung als Haupt bleiben, aber Sein Reich, die Herrschaft und die Autorität werden aufgegeben, wie wir zuvor gesehen.

297 Dies erklärt auch den Charakter des Johannesevangeliums, in dem die göttliche Natur Christi und Sein Einssein mit dem Vater so deutlich zum Ausdruck kommt - nachdem Er bereits den Platz des Sohnes des Menschen eingenommen hat, ist Er immer göttlich, aber gleichzeitig immer Empfänger und abhängig. Es ist nicht das Reich, sondern die Person - eine göttliche - der Sohn eins mit dem Vater, aber der Sohn des Menschen, der den unterwürfigen Platz eingenommen hat, wie wir schon oft gesehen haben. Das ist in sich selbst und für das Verständnis des Johannesevangeliums sehr wichtig und sehr segensreich. Das ganze Kapitel 17 bringt es sehr eindrucksvoll zum Ausdruck, wo Er die Jünger zu Seinem Platz bringt, und nachdem er den Sohn in den Menschen gebracht hat, bringt er die Menschen dazu, Söhne mit Ihm zu sein - durch Ihn, aber mit Ihm. Das ist sehr schön. Und dies ist folglich Sein ewiger Platz, dann natürlich verherrlicht, wie Er in Kapitel 17 bittet: "Verherrliche du mich."

Seine Person tritt in solchen Stellen wie "Der Sohn des Menschen, der im Himmel ist." auffallend hervor. Aber obwohl Johannes es in der Art und Weise und aus dem angeführten Grund deutlich in Verbindung mit Seiner Person verwendet - der Mensch hienieden, aber dennoch "der Sohn des Menschen, der im Himmel ist" - "Die Speise ..., die der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt" -, so werden doch der Tod und die zukünftige Herrlichkeit in Verbindung damit nicht aus den Augen verloren, nur hält er an der Person als eine gegenwärtige Sache fest. Wir haben es in Kapitel 6, und wir haben es, wenn die Griechen kommen und hinzufügen, dass das Weizenkorn in die Erde fallen und sterben muss, sonst bleibt allein. "Der Sohn des Menschen muss erhöht werden"; und das geht weiter als "Der Sohn des Menschen muss vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht." Bei Johannes steht es in direkter Verbindung mit Gott - Seinem Wesen und dem Werk Christi -, aber auf der Seite des Menschen gegenüber Gott, die andere Seite folgt unter dem Titel "Sohn Gottes." Aber bei Johannes hat er einen höchst gepriesenen und offenbarenden Charakter, der in der Tat der Kern des ganzen Evangeliums ist, indem "der andere Tröster" kommen würde."

298 Die absolute Einheit Seiner Person, wenn auch in einer übernommenen Natur, wird in Kapitel 6:62, wie auch in Kapitel 3:13 gesehen.

Es ist offensichtlich, dass "Sohn des Menschen", obwohl der vorhergesagte, wunderbare Nachkomme Adams durch die Frau, überall in den drei Evangelien im Gegensatz zu dem Christus (der jüdischen Verheißung) gemäß der Verheißung von Psalm 8 und Daniel verwendet wird, was zeigt, dass Er leiden sollte, und dann nicht den Platz von Psalm 2 einnimmt, sondern als Sohn des Menschen in einer mehr dispensationalen Weise leiden sollte; wohingegen es bei Johannes Seine Person ist - Er, der "Vater" sagen konnte, konnte es sagen und tat es als Mensch - eine gegenwärtige Sache, wie vorher bemerkt, aber nicht entwickelt. Siehe Kapitel 1: 49, und dann Vers 51 darauf folgend.

Bei Johannes wird der "Sohn des Menschen" in Kapitel 1 zuerst mit den Engeln Gottes gesehen, die Ihm als ihrem besonderen Gegenstand dienen. Dann ist Er "der der Sohn des Menschen, der im Himmel ist", aber von dort herabgekommen ist. Er "muss erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben habe." Diese "Erhöhung" steht immer im Zusammenhang mit dem Sohn des Menschen.

Dann Kapitel 8: "Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, werdet ihr erkennen, dass ich es bin." So Kapitel 12: "Wie sagst du: Der Sohn des Menschen muss erhöht werden, wer ist dieser, der Sohn des Menschen?"

Nach Kapitel 3 greift Kapitel 6 als nächstes den Sohn des Menschen auf. Dort ist Er derjenige, der "vom Vater versiegelt" ist, aber auch "vom Himmel herabgekommen" - Sein Fleisch und Blut sollte gegessen werden (und Er würde wieder hinaufgehen, wo Er vorher war). Wenn Er "erhöht" sein würde, würde Er alle Menschen zu sich ziehen. Diese "Erhöhung" war eindeutig Sein Tod, aber Sein Tod als "erhöht", und dieses Wort scheint mir von Bedeutung zu sein - Sein Tod als verworfen und von der Erde verstoßen, aber dadurch mit dem Himmel verbunden, und das Ziel des Glaubens für die Erde, d.h. für die Menschen auf ihr, die einst verloren waren, jetzt aber nicht mehr von ihr sind. Daher mit dem Sohn des Menschen verbunden- und das im Kontrast zu dem Volk, dass gedacht hatte, dass der Christus (Messias) nicht stirbt, weil Er für immer bleibt, gemäß dem Gesetz. „Christus“ und "der Sohn des Menschen" werden auch in Lukas 9 gegenübergestellt.

"Der Sohn des Menschen muss erhöht werden" wird mit himmlischen Dingen in Verbindung gebracht, wie mit der ehernen Schlange in Johannes 3. Auch Israel muss nach den Propheten für irdische Verheißungen wiedergeboren werden - für die Aufrichtung des Reiches- freilich gibt es darin auch Nationen; aber das Lieben der Welt wird mit der Erhöhung des Menschensohnes verbunden: "Wenn ich erhöht bin, werde ich alle Menschen zu mir ziehen." Und Er sagt "wenn Er erhöht sein wird", weil die Juden Ihn verwerfen würden, sodass sie dann wüssten, dass es Er war. Wenn es dann zu spät sein würde, würden sie erkennen, Wen sie verworfen hatten. So war es auch mit dem Altar - er war nicht im Lager, sondern im Vorhof der Stiftshütte, am Eingang der Stiftshütte (Zelt der Zusammenkunft). In Kapitel 8: Er ist das Wort, der Ich bin, den sie verworfen haben. Er kam aus dem Lager zur Stiftshütte (Himmel) und fand den Altar als ersten Gegenstand, himmelwärts - also Christus am Kreuz, erhöht, der Zeuge, sterbend, dass wir in der Sünde tot waren, aber in der Gnade ein Opfer für die Sünde finden. Wir gehen weiter - wir gehen in das Allerheiligste durch den zerrissenen Vorhang. Hier war der Versammlungsort, der nichts mehr mit der Welt (dem ersten Adam) zu tun hatte - Er wurde von der Erde erhöht und alles wurde himmlisch, außer dem Gericht, und das ist für uns so.

299 Er wird "erhöht" in Kapitel 3, in Verbindung mit sterbenden Menschen, wie die eherne Schlange, und als Einführung in himmlische Dinge; Er wird "erhöht" in Kapitel 8 in Verbindung mit der völligen Verwerfung der Juden; Er wird "erhöht" in Kapitel 12, alle Menschen zu sich ziehend - der weite Anwendungsbereich hienieden - all dies durch seinen Tod. Dies sind die einzigen Fälle der Verwendung des Wortes in Bezug auf Christus.

Matthäus 12 gibt uns den Wendepunkt sehr vollständig wieder. Die Pharisäer und Sadduzäer, aus denen sich die Juden zusammensetzten (und alle religiösen Männer, der Ritualismus und die Selbstgerechtigkeit und die ungläubigen Rationalisten), werden verworfen - es wird kein anderes Zeichen gegeben als ein verworfener Christus im Grab (Jona), als es nicht mehr möglich war, sich mit der Nation im Fleisch zu verbinden zu können. Mit einem Wort, der Tod wird hineingebracht und der neue Auferstehungszustand, aber der Tod für den Menschen und für alle Hoffnungen im Menschen - der Feigenbaum wird verflucht. Dann Kapitel 16, der Herr nimmt Seinen eigenen Platz in Verbindung mit dem Menschen ein, nicht mit dem Judentum - "Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?" Petrus bezeichnet Ihn dann als "den Christus, den Sohn des lebendigen Gottes". Als "der Christus" soll Er nicht mehr verkündigt werden, aber dennoch war Er die Erfüllung der Verheißung - der Same Davids nach dem Fleisch und der Sohn Gottes, des lebendigen Gottes (erwiesen in der Auferstehung). Dieses Bekenntnis des Petrus ist das ganze Evangelium, was die Person betrifft, wie es am Anfang von Römer 1 erklärt wird – und praktisch in 2. Timotheus 2,8.

Der Sohn Gottes, Erfüllung der Verheißung als der Christus, der Sohn Davids, bringt in göttlicher Kraft das Leben, um über den Tod triumphieren zu können. Er steigt als Mensch hinab in die volle Auswirkung des sündigen Zustandes des Menschen und die Macht Satans, bricht siegreich dessen Bande und versetzt den Menschen in eine neue Stellung jenseits von alledem. Der Sohn des Menschen, "ein wenig niedriger gemacht als die Engel wegen des Leidens des Todes", ist der Sohn des lebendigen Gottes in der Macht. Darauf ist die Versammlung durch Christus gebaut - die lebendigen Steine, die dem lebendigen Stein hinzugefügt sind. Zweitens: Die Schlüssel des Reiches Gottes - nicht der Versammlung, da gibt es keine - sind Petrus gegeben; die von Menschen gebaute, verantwortliche Versammlung ist das Werk des Paulus, 1 Korinther 3, aber das ist hier nicht unser Thema. Von diesem Punkt an beginnt Er also, ihnen die Tatsache Seiner Verwerfung und Seines Todes und Seiner Auferstehung kundzutun - die gänzlich, absolut neue Grundlage, auf die der Mensch gestellt wurde; außerdem sollte danach der Sohn des Menschen in Seiner Herrlichkeit kommen - aber das ist Kapitel 17.

300 Wir lernen, dass das Fleisch unseren Zustand unterhalb der Offenbarung halten kann, die wir wirklich empfangen haben, so dass wir ein Widersacher Christi sind, denn wenn wir an irdische Dinge denken, sind wir Widersacher Christi, Feinde Seines Kreuzes - denn wenn wir dem Sohn des Menschen folgen, ist das Kreuz der Weg, den Er gegangen ist und den wir gehen. Paulus stand und begann auf diesem Grund: "Wenn einer für alle gestorben ist, dann sind alle gestorben", und er kannte keinen Menschen, auch nicht Christus, nach dem Fleisch. Es handelt sich also nicht um einen Übergang, wie oft gesagt wurde, vom Judentum zur Versammlung, sondern um einen Übergang vom Menschen im Fleisch zu einer Auferstehungsmenschheit durch das Kreuz und den Tod. Die lebendige Verbindung des Christus mit Israel nach dem Fleisch ist damit aufgehoben, und der Sohn des Menschen nimmt den Fall des Menschen auf, indem Er in einen völlig neuen Zustand in der Auferstehung eintritt und den Menschen über den Tod und die Macht Satans hinaus versetzt. Das, was den Sohn des Menschen betrifft – weil Er gleichzeitig Sohn des Menschen und der Sohn des lebendigen Gottes ist, so wird die Versammlung auf Ihn gebaut, wobei Seine damalige Stellung als „Christus“ zunächst abgebrochen wird, aber das steht im Zusammenhang mit der weiteren Stellung des Menschensohns. Die Versammlung ist nicht darauf gebaut, dass Er "Menschensohn" ist, sondern darauf, dass der Menschensohn der "Sohn des lebendigen Gottes" ist. Der "Menschensohn" ist individuell und allgemein - sein öffentliches Ergebnis und sein Zustand ist in Kapitel 17, Lukas 9 usw.

Auch wenn das, was "die ewige Sohnschaft" genannt wird, eine lebenswichtige Wahrheit ist-wir würden den Vater verlieren, der den Sohn gesandt hat, und den Sohn als Schöpfer, und wir hätten keinen Vater, wenn wir keinen Sohn haben- so sehr die ewige Sohnschaft an der Grundlage aller Wahrheit liegt, so wird doch in der historischen Darstellung des Christentums der Sohn immer als hienieden in Knecht und Menschgestalt dargestellt, wie bei Johannes, obwohl Er im Himmel und eins mit dem Vater ist. "Dieser" - diese Person - "ist mein geliebter Sohn" - Er, der als Mensch da war. In Matthäus 3 wird die ganze Dreieinigkeit offenbart, und wir können zum ersten Mal vollständig sagen. Eine wunderbare Gnade ist das! Daher hat "Nein! nicht der Sohn," keine Schwierigkeit; Markus 13:32.



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