JND- Unsere Freude im Himmel: Lukas 9, 28—36


Zurück zur Übersicht

Anderes von JND zu den Themen: Prophetie- Apologetik- Evangelium- Schriftauslegung- Verschiedenes- Versammlung- Praktisch- Lehre- Kritisches- Notizen und Kommentare- Notizen- Andere Schriften

Diese Stelle zeigt uns, wenn wir sie etwas näher betrachten, was in der Herrlichkeit unsere Freude ausmachen wird. Wir sind durch 2. Petrus 1, 16 berechtigt, diese Szene als eine Darstellung der Macht und Ankunft unseres Herrn Jesu Christi zu betrachten, und dies letztere ist es ja, worauf wir warten. Wir sind nicht in einem gesunden Seelenzustand, wenn wir nicht Gottes Sohn vom Himmel erwarten, und auch für die Versammlung Christi weiß das Wort Gottes nur von einer Hoffnung, der Rückkehr des Herrn Jesu Christi als Heiland vom Himmel. Die vorliegenden Verse nun lassen uns einen Blick tun in das, was alsdann unser Teil sein wird.

„Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten, dass Er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und indem Er betete, wurde die Gestalt Seines Angesichts anders und Sein Gewand weiß, strahlend." Diese Veränderung fand statt, als Jesus Seine Abhängigkeit ausdrückte — „als Er betete." Das erste nun, was wir hier sehen, ist eine Verwandlung, wie diejenige, welche sich an den lebenden Heiligen vollziehen wird, wenn Jesus kommt.

„Und siehe, zwei Männer redeten mit Ihm, welche Moses und Elias waren." Sie waren bei Ihm; — und wir, wir werden dieselbe Freude haben; wir werden bei Jesu sein. Nachdem der Apostel in l. Thessalonicher 4 die Ordnung darlegt, in welcher die Auferweckung der schlafenden und die Verwandlung der lebenden Heiligen und ihre Entrückung, dem Herrn entgegen, vor sich gehen wird, sagt er ein einziges Wort über das, was die Folge davon für uns sein wird, nämlich: „Und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein."

In der vorliegenden Stelle heißt es nicht bloß, dass die zwei Männer bei dem Herrn waren, sondern auch, dass sie in vertrautem Umgang mit Ihm standen: „Zwei Männer redeten mit Ihm." Es heißt nicht, dass Er mit ihnen sprach, obwohl dies gewiss der Fall war; aber Er hätte mit ihnen sprechen und sie Ihm nicht so nahestehen können. Doch wenn wir lesen, dass sie mit Ihm sprachen, so bekommen wir dadurch die Vorstellung von einem sehr freien und vertrauten Umgang. Petrus und seine Gefährten wussten, was es war, in solchem Verhältnis zu Jesu in der Niedrigkeit zu stehen; welche Freude musste es für sie gewesen sein, den Beweis zu haben, 'dass sie sich auch in der Herrlichkeit eines solchen Verhältnisses zu Ihm erfreuen würden!

Lukas fügt hinzu: „Und sie erschienen in Herrlichkeit." Wir lesen anfangs, dass sie bei Ihm waren, und dann, dass sie in der Herrlichkeit erschienen. Sie nehmen an derselben Herrlichkeit Teil, in welcher Er geoffenbart war. Und so ist es mit uns. „Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart wird, dann werdet auch ihr mit Ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit." „Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind; ich in ihnen und du in mir, auf dass sie in eins vollendet seien, und auf dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast."

Aber noch mehr! Wir lesen nicht nur, dass sie bei Ihm waren, dass sie mit Ihm sprachen und dass sie in Herrlichkeit mit Ihm erschienen, sondern es wird uns selbst der Gegenstand ihrer Unterredung mitgeteilt: „Sie besprachen Seinen Ausgang, den Er in Jerusalem erfüllen sollte." Das Kreuz war der Gegenstand ihrer Unterhaltung in der Herrlichkeit. Und gewiss wird unsere Freude im Himmel auf demselben Grund beruhen, nämlich Seinem Ausgang, der in Jerusalem erfüllt wurde.

Wir lesen weiter, dass Petrus und die, welche bei ihm waren, vom Schlaf beschwert waren. Wir sehen hier, was das Fleisch in der Gegenwart der Herrlichkeit Gottes ist. Petrus irrte sehr; doch ich halte mich bei diesem Punkte nicht auf.

„Als Er aber dies sagte, ward eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sic in die Wolke eintraten; und es geschah eine Stimme aus der Wolke, welche sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn," ihn höret." Petrus bezeugt uns, dass diese Stimme von der prachtvollen Herrlichkeit ausging. „Denn Er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an Ihn erging: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe." (2. Petrus 2, 17.) Petrus und die anderen waren nun in die Wolke eingegangen. Auch vor uns liegt die wunderbare Tatsache, dass die Heiligen das Vorrecht besitzen, in der Herrlichkeit, woher die Stimme kommt, ihren Platz zu haben, und dort in dieser Herrlichkeit, Anteil zu haben an dem Wohlgefallen des Vaters an Seinem geliebten Sohn. Gott, der Vater, lässt uns teilnehmen an der Wonne, welche Er an Seinem geliebten Sohne gefunden hat.

„Und indem die Stimme geschah, ward Jesus allein gefunden." Die Erscheinung war völlig verschwunden, die Wolke, die Stimme, die Herrlichkeit, Moses und Elias; aber Jesus blieb und die Jünger hatten ihren Weg mit Jesu weiter fortzusetzen, indem sie Ihn jetzt im Lichte dieser herrlichen Vorgänge, welche sie mit ihren Augen gesehen hatten, kannten. Auch wir haben Zeiten, wo wir geistliche Dinge tiefer und lebendiger erfassen als zu anderen, und sie sollen uns auf diese Weise helfen, unseren Pfad fortzusetzen. Wir können nicht immer nur sie genießen und an nichts anderes denken. Aber wenn diese Zeiten vorübergegangen sind, wie die Erscheinung auf dem heiligen Berge, so. lassen sie uns allein mit Jesu, um den Weg unserer Pilgerschaft mit Ihm im Geiste fortzusetzen, und zwar im Licht und in der Kraft dieser tieferen Erkenntnis Seiner selbst und der Gemeinschaft der Freude des Vaters an Ihm, und um so den Augenblick zu erwarten, wo Er wiederkommen und sich alles dieses in weit größerem Maße, als unsere Herzen es zu denken vermögen, erfüllen wird.


Zurück zur Übersicht