Dieser kurze Abriss über das Thema des Heiligen Geistes stellt nichts Neues dar, aber der Verfasser hat das Bedürfnis verspürt, den geliebten Heiligen Gottes die biblischen Unterweisungen zu diesem sehr wichtigen Thema vorzulegen. Sein Wunsch ist es, dass es zu einer sorgfältigen Beschäftigung mit diesem Gegenstand führen möge, und zwar durch die Schriftstellen, auf die immer wieder verwiesen wird. Diejenigen, die eine umfangreichere Darstellung des Themas wünschen, werden auf die Schriften von J. N. Darby, Wm. Kelly und Dr. W. T. P. Wolston verwiesen.
Möge der Herr Sein eigenes Wort reichlich segnen für alle, die diesen Abriss lesen mögen.
- H. E. H.
Ein aufmerksamer Blick in die Heilige Schrift wird zeigen, dass jedes Werk Gottes in Dreieinheit geschehen ist und immer geschehen wird. Es ist immer Gott, der Vater, der den Ratschluss fasst; Christus, der Sohn, der diesen Ratschluss ausführt; und der Geist, die Kraft, durch die er ausgeführt wird.
Der Heilige Geist ist ewig. (Er ist eine Person, nicht nur ein Einfluss, denn der Herr Jesus sagt in Johannes 14,16: "und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit“.
Er überführt die Welt von Sünde und warnt in Johannes 16,8-11 vor dem kommenden Gericht.
Er leitet in alle Wahrheit; Er verherrlicht Christus, und nimmt von den Dingen Christi und verkündigt sie uns. (Johannes 16,13.14).
Er, der Heilige Geist, spricht in Johannes 16,13; Apostelgeschichte 13,2; 1 Tim. 4,1; Offb. 14,13.
Er teilt aus, wie Er will (1. Korinther 12,11). Er hilft unseren Schwächen und legt Fürsprache für die Heiligen ein (Röm. 8,26).
Er besitzt die Gedanken Gottes, so dass wir den Sinn des Geistes haben, nach dem Willen Gottes (Röm. 8,27).
Er ist der Geist der Wahrheit - die Worte der Heiligen Schrift selbst sind die Äußerungen des Geistes. (Johannes 16,13; 1. Korinther 2,13).
Was diese gegenwärtige Haushaltung (die am Pfingsttag begann und mit der Ankunft Christi als Bräutigam für die Braut endet) besonders kennzeichnet, ist die Gegenwart des Heiligen Geistes Gottes auf der Erde als göttliche Person. Er wohnt in dem bekennenden Haus der Christenheit (Apostelgeschichte 2,2; 1. Korinther 3,16.17; Epheser 2,22).
Er wohnt auch in jedem Gläubigen (1. Korinther 6,19). Er bezeugt uns alles, was Christus ist und was Er zur Ehre Gottes getan hat. Es ist auch der Geist, der uns in das Bewusstsein unserer gegenwärtigen Stellung der Annahme in Christus und der kommenden Herrlichkeit mit Ihm bringt. Er mag über unser Verhalten betrübt sein, aber Er wird uns niemals verlassen (Eph. 4,30; Johannes 14,16).
Jedes Werk Gottes ist und war immer durch den Geist. Im Alten Testament war der Geist Gottes die Kraft in der Schöpfung (1. Mose 1,2; Psalm 104,30).
Der Geist Gottes kam auf die Heiligen des Alten Testaments, aber er bewohnte sie nicht (2. Chron. 15,1). Dies traf auch manchmal auf diejenigen zu, die nicht zum Kreis der Gläubigen gehörten, wie Bileam und Saul im Alten Testament ( 4. Mose 24,2; 1. Sam. 10,10), und auf Kaiphas im Neuen Testament (Johannes 11,51).
Das ewige Leben, das jetzt durch den Glauben empfangen wird, wird durch die Kraft eines ungetrübten Geistes genossen (Johannes 7,37-39).
Einsicht in die Dinge Gottes ist die Frucht des Wandelns in der Glückseligkeit eines ungetrübten Geistes (1. Korinther 2,15).
Der Geist Gottes wird immer den Verstand einnehmen und das Herz mit Christus füllen, niemals mit dem eigenen Selbst; wenn dann nur zur Selbstbeurteilung. Das hält uns demütig und zufrieden. Demütig, weil wir Ihm so wenig ähnlich sind, und zufrieden, weil Er uns so sehr liebt.
Aus dem Geiste geboren
Jeder, der zu den Hausgenossen des Glaubens gehört, hat schon in allen Zeiten Leben durch den Geist erhalten (Hesek. 11,19 und 36,26. 27; Johannes 3,5 und 6,63).
Leben im Überfluss
Jetzt hat jeder Gläubige "Leben in Überfluss“ (Johannes 10,10). Dies ist das Leben in dem auferstandenen Christus (Johannes 20,22), so dass wir ein Leben besitzen, über das die Sünde keine Herrschaft hat (Römer 6,14), über das der Tod keine Ansprüche erhebt (1. Korinther 3,22) und über das Satan keine Macht hat (1. Johannes 5,18). Dies wird bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus offenbar werden, so wie es in 1 Thess. 4,15-17 beschrieben wird.
Die Heiligen des Alten Testaments besaßen Leben durch den Geist, aber nicht das, wovon die Schrift als "Leben in Überfluss" spricht. Die kommende und bleibende Gegenwart des Geistes hat uns die Erkenntnis der Sohnschaft gegeben, die eine bewusste Beziehung bedeutet, so dass wir fähig sind, "Abba Vater" zu sagen (Gal 4,6). Da wir nun dieses Leben besitzen, haben wir eine „Gedankengemeinschaft" in der Einheit des Lebens, indem wir das Leben im Sohn haben, der den Vater offenbart hat. Der Geist zeugt von Ihm und Seinem Wirken, so dass die freudige Erkenntnis der Beziehung durch den Glauben unser Teil ist.
Wir sind aus Gott geboren (1. Johannes 5,1), der göttlichen Natur teilhaftig (2. Petrus 1,4; Eph. 4,24) und vom Heiligen Geist bewohnt. (1. Korinther 6,19.)
Die Taufe mit dem Heiligen Geist
Die Taufe des Heiligen Geistes fand am Pfingsttage statt, als die ganze Schar derer, die sich im Obersaal versammelt hatten, den Heiligen Geist empfing. Dann erfüllte der Heilige Geist "das ganze Haus" (Apostelgeschichte 2,2) und auch jeden einzelnen im Haus (Vers 4).
„Zerteilte Zungen" - weist auf die Absicht Gottes hin, sowohl Juden als auch Heiden in Christus zu vereinen, während die Tatsache, dass sie „wie von Feuer" waren (ein Bild für das Gericht), uns sagt: "Deinem Hause geziemt Heiligkeit, Jehova, auf immerdar" (Psalm 93,5). Dies wurde bei dem Urteil über Ananias und Sapphira deutlich (Apg. 5). Etwas Ähnliches wie diese Geistestaufe fand statt, als die Nationen in Apg. 10,44 und 11,15 öffentlich aufgenommen wurden. Darauf wird in 1. Korinther 12,13 Bezug genommen, als Paulus die Offenbarung der Wahrheit über die Versammlung als Leib Christi zuteil wurde.
Nachdem die Versammlung gebildet worden ist, wird die Taufe mit dem Geist heute nicht mehr wiederholt. Jetzt werden die Gläubigen "hinzugefügt", indem jeder einzelne den Heiligen Geist empfängt, entsprechend seinem Glauben an Christus und Sein Werk (Eph. 1,13).
Es ist gut, hier festzuhalten, dass der Geist heute nicht durch Handauflegung mitgeteilt wird. Auch in der frühen Versammlung wurde der Geist nicht immer auf diese Weise empfangen (siehe Apostelgeschichte 10,44), aber Gott benutzte dieses Mittel bei besonderen Gelegenheiten, um die Versammlung vor nationalen, voneinander unabhängigen Gruppen zu schützen. Es war die Erfüllung von Johannes 11,52. Das sehen wir, als die Samariter hereingebracht wurden (Apostelgeschichte 8,17). Auch als Saulus von Tarsus hereingebracht wurde, damit er die Wahrheit, dass die Gläubigen an Christus "eins mit ihm" sind, anerkennen und sich mit ihnen identifizieren konnte. (Apostelgeschichte 9,4, auch Vers 28.) Wir sehen es wieder, als einige Heiden, die nur die Taufe des Johannes kannten, hereingeholt wurden. (Apostelgeschichte 19,16.) "Da ist ein Leib und ein Geist". Eine kostbare Wahrheit! (Eph. 4,4)
Die Salbung durch den Geist
Die Salbung mit dem Geist ist für den Dienst bestimmt (Lukas 4,18.) Der Priester in Israel wurde zum Dienst gesalbt (2. Mose 29). Die Salbung diente dazu, Personen oder (wie in der Anbetung Israels) Dinge, die im Gottesdienst verwendet wurden, für den Herrn zu heiligen. Wir, die wir gerettet sind, sind durch den Geist gesalbt (2. Korinther 1,21; 1. Johannes 2,27).
Die Versiegelung mit dem Geist
Die Versiegelung des Geistes soll diejenigen, die glauben, als zu Christus gehörig kennzeichnen (2. Korinther 1,22). So heißt es: "Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein" (Röm 8,9); denn ein Mensch wird noch nicht offenkundig als zu Christus gehörig erklärt, bevor er nicht durch den Geist versiegelt ist, obwohl schon ein Werk Gottes durch den Geist in seiner Seele begonnen haben mag. In einem solchen Fall wird Gott das Werk vollenden, das Er begonnen hat (Philipper 1,6). Jeder Gläubige, der einmal versiegelt ist, ist versiegelt auf zum Tag der Erlösung (Eph. 4,30).
Das Unterpfand des Geistes
Das Unterpfand des Geistes bedeutet, dass der uns innewohnende Geist das Unterpfand dafür ist, dass wir mit Sicherheit in der kommenden Herrlichkeit sein werden, in deren Genuss er uns jetzt bringen will (2. Korinther 1,22 und 5,5, Epheser 1,14).
Erfüllt mit dem Geist
Wir werden aufgefordert, mit dem Geiste erfüllt zu sein" (Eph 5,18), denn wenn wir so erfüllt sind, geben wir uns der Kraft des Geistes hin, der unseren Geist einnehmen und unsere Herzen mit Christus erfüllen will, mit der Herrlichkeit dessen, was Er ist, und mit der Fülle Seines Werkes. Sein vollkommenes Werk hat Gott verherrlicht und es der Gnade ermöglicht, sich in der ganzen Fülle der göttlichen Absichten zu entfalten. Um so zu leben, müssen wir die Handlungen des Leibes töten, damit wir in der Kraft des Geistes leben, und wenn wir so erfüllt sind, leben wir Christus (Röm 8,13). Das ist kein einmaliger Akt, sondern die praktische Anwendung der Wahrheit im Alltag (Lukas 9,23; 2. Korinther 4,10).
Ein geisterfüllter Mensch wird nicht mit sich selbst beschäftigt sein, auch nicht mit dem Geist, sondern mit Christus, dem Einen, von dem der Geist spricht. (Johannes 16,13.14). Stephanus ist ein schönes Beispiel dafür (Apostelgeschichte 7,55).
Die geistlichen Gaben
Einige der geistlichen Gaben dienten als "Zeichen" und sollten als solche das Wort gegenüber den Ungläubigen bestätigen (Apostelgeschichte 14,13; 1. Korinther 14,22). Sie sollten, selbst wenn sie vorhanden waren, nur zur Erbauung verwendet werden. Wenn jemand in Zungen redete, sollte er schweigen, es sei denn, jemand könnte das Gesagte auslegen, um die Versammlung zu erbauen (1. Korinther 14,27.28).
Was die Gabe der Zungenrede in der obigen Schriftstelle betrifft, so gibt es keine Verheißung ihres Fortbestehens, auch nicht für irgendeine andere der "Zeichengaben" (1. Korinther 12,28-31). Beständigkeit wird für die Gaben verheißen, die die Liebe Christi zur Versammlung zum Ausdruck bringen (Eph. 4,11-16.)
Die Gabe der Zungenrede sollte die Einheit aller Gläubigen aus allen Völkern ausdrücken, die Gott durch das Kommen des Geistes geschaffen hat (Apostelgeschichte 2,4-11; 1. Korinther 12,13). Da die Versammlung Gottes bei der äußeren Manifestation dieser Einheit so deutlich versagt hat, ist diese Gabe, zusammen mit allen anderen Zeichengaben, heute verschwunden. Diejenigen, die behaupten, diese Gaben zu haben, können im Licht der Heiligen Schrift geprüft werden. Die Gabe der Zungenrede in der Heiligen Schrift war keine unverständliche Zungenrede, sondern eine in der Welt bekannte und gesprochene Zungenrede (Apostelgeschichte 2,8). Wenn eine Heilung geschah, ging niemand enttäuscht weg. Alle wurden geheilt (Apostelgeschichte 5,16). Es ist gut, diejenigen, die heute behaupten, die Gabe der Zungen und der Heilung zu haben, anhand dieser Schrift zu prüfen (1. Korinther 4,19.20).
Außerdem "sind die Geister der Propheten den Propheten untertan". Der Geist Gottes zwingt niemanden, zu irgendeiner Zeit oder auf irgendeine Weise zu sprechen, und wenn jemand dient, soll sein Dienst Gegenstand der geistlichen Beurteilung durch seine Brüder sein. Außerdem sollen diejenigen, die sprechen, einer nach dem anderen sprechen, sonst gibt es Verwirrung (1. Korinther 14,27-33).
Die geistlichen Gaben sind nicht nur eine "geheiligte Begabung", sondern die positive Mitteilung dessen, was man früher nicht besaß, obwohl man es in ein von Gott zubereitetes Gefäß legte, um es zu benutzen.
Die Gaben, von denen in 1. Korinther 12 die Rede ist, waren die verschiedenen Erscheinungsformen des Geistes, die von Gott eingesetzt und vom Herrn verwaltet wurden, und ihr Wirken geschah durch den Geist. Ihr Gebrauch sollte der Erbauung dienen (1. Kor. 14). 116
Als die Kirche Gottes ein "großes Haus" wurde, heißt es in 1. Johannes 4: "Prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind". Zwei Dinge kennzeichnen den wahren Dienst durch den Geist: erstens das Bekenntnis zur wahren Gottheit und Menschheit Jesu Christi; und zweitens die Unterordnung unter die Lehre der Apostel, wie sie im Wort gegeben ist. Dies ist sehr wichtig (1. Johannes 4,2 und 6).
Anhang
Jeder Gläubige ist vom Geist bewohnt und erkennt ihn daran, dass die Liebe Gottes in sein Herz ausgegossen ist (Eph. 1,13; 1. Kor. 6,19; Röm. 5,5).
Jeder christliche Segen ist ein Geschenk. Wir erhalten diese Segnungen nicht durch unsere eigenen Bemühungen oder Gebete. Wir empfangen sie, wenn der Glaube Christus annimmt und dem Evangelium seines Heils glaubt (Eph. 1,3). Diejenigen, die am Pfingsttag an das Evangelium glaubten, empfingen auch die Gabe des Geistes (Apostelgeschichte 2,38).
Die Freude an dem, was wir empfangen haben, hängt von unserem Wandel ab (Röm. 15,13; Eph. 4,30; 1. Kor. 2,15). Lasst uns sorgfältig und unter Gebet wandeln, uns dem Wort unterwerfen und alles verurteilen, was den seligen Geist Gottes daran hindern könnte, die Dinge Christi zu nehmen und sie uns zu verkünden.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Heilige Schrift vom Geist Gottes eingegeben ist (2. Petrus 1,21), und dass der Geist nie jemanden auf einen Weg führen wird, der dem Wort widerspricht.
What moved Thee to impart
Thy Spirit from above,
Therewith to fill our heart
With heavenly peace and love?
'Twas love, unbounded love to us,
Moved Thee to give Thy Spirit thus.
(Little Flock 155)