CH Brown: Die Grundlage des Zusammenkommens


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Eph. 4,4: "Da ist ein Leib". Das war noch nicht immer so, aber jetzt ist es wahr. Es war wahr, als Paulus es vor 1900 Jahren schrieb, und es ist heute wahr. "Da ist ein Leib."

Wir sind daran gewöhnt, in Kategorien zu denken, die heute existieren. Es ist zum Beispiel für die Anwesenden heute Abend schwierig, an eine Zeit zu denken, in der es so etwas wie das Herrschaftsgebiet von Kanada noch nicht gab. Es ist schwer, sich in eine Zeit zurückzuversetzen, in der ein so großes Land unbekannt war, in der es nicht existierte. Und doch gab es eine solche Zeit. Heute leben wir in einer Zeit, in der wir mit der Wahrheit sehr vertraut sind, dass es hier auf der Erde eine Einrichtung gibt, die Versammlung genannt wird. "Da ist ein Leib." Das war nicht immer so. Einige von Ihnen erinnern sich an den Geschichtsunterricht in der Schule und haben viel über einen Mann namens Julius Cäsar gelesen, über seine gallischen Kriege, die Überquerung des Rubikon und die Einnahme Roms. Nun, als diese Dinge geschahen, war diese Wahrheit der Versammlung noch nicht Wirklichkeit. Sie entstand zu einer bestimmten Zeit und unter bestimmten Bedingungen, und seither sind die Dinge völlig anders als zuvor.

Die erste Ankündigung dieser Wahrheit finden wir in Matthäus 16. Bei einer bestimmten Gelegenheit sagte unser Herr Jesus Christus zu Petrus: "Auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen". Das ist die erste Ankündigung im Worte Gottes über das Entstehen dessen, was der Herr Jesus gerne Seine Versammlung nannte. "Ich werde meine Versammlung bauen". Nicht: "Ich habe sie gebaut", noch: "Ich baue sie", sondern: "Ich werde sie bauen". Du findest diese Ankündigung auch im Johannesevangelium, Johannes 10,16, zwar nicht so konkret, aber im Prinzip. Dort heißt es nicht: "Da ist", sondern: "und es wird eine Herde, ein Hirte sein". Johannes 11,49-52: "sondern auf daß er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte". Auch hier ist es wieder eine Vorwegnahme, aber in dem, womit wir heute Abend in Eph. 4 beginnen, ist es keine Vorwegnahme, sondern eine Verwirklichung: "Da ist ein Leib." Offensichtlich muss also etwas dazwischen gekommen sein. Bei Matthäus und Johannes lesen wir die Ankündigung von etwas, das sein soll, und im Epheserbrief lesen wir, dass es ist, und dem wollen wir heute Abend nachgehen.

Bevor wir weitergehen, ist es vielleicht gut, es zu beschreiben. Eph. 1,22: "Die Versammlung, welche sein Leib ist". Das lässt keinen Zweifel daran, was sie ist. In Kapitel 5,25 heißt es, dass "der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat".

Dies wurde als Vortrag für Christen angekündigt. Wenn Sie Christ sind und in Ihrer Bibel von einer Sache lesen, die Christus so sehr geliebt hat, dass Er sich für sie hingegeben hat, meinen Sie dann nicht, dass das für Sie von großem Interesse sein sollte? Hier ist ein Gegenstand, den Christus so sehr geliebt hat, dass Er sich dafür hingegeben hat. Er konnte nichts Besseres geben als sich selbst. Er muss sie von Herzen lieben. Wenn das so ist, liebe Mitchristen, sollte das dann nicht ein Objekt von intensivem Interesse für Sie sein? Das sollte es in der Tat. Ihr Herz und Ihr Verstand sollten daran interessiert sein, alles darüber herauszufinden, was Sie können - diese Sache, die Christus so sehr geliebt hat, dass Er sich dafür hingegeben hat. Wir sollten daran interessiert sein, herauszufinden, was es ist, alles darüber zu erfahren, was wir können, und durch dieses Wissen in unseren Seelen zu profitieren. Hier sind die Fakten: Erstens gibt es einen Leib; zweitens ist dieser Leib die Versammlung; und drittens hat Christus sie so sehr geliebt, dass Er sich selbst gab, um sie zu haben.

Nun wollen wir zurückgehen und entdecken, wie es dazu kommt, dass es so etwas gibt. Um auf unser Beispiel aus der Geschichte zurückzukommen: Ein großer Teil der Geschichte, die Sie in der Schule studiert haben, befasste sich mit der Geschichte des Kanadischen Staates. Sie erfahren in Ihrer Geschichte, wie dieser Staat entstanden ist. Das ist für jeden überzeugten Kanadier von Interesse. So sollten auch wir uns dafür interessieren, wie diese Sache entstanden ist, von der man sagen kann: "Da ist ein Leib". In Apostelgeschichte 1 führt der Herr Jesus Seine Jünger auf den Ölberg und gibt ihnen ein letztes Abschiedswort, bevor Er in den Himmel aufgenommen wird (Apostelgeschichte 1,4 und 5). Achten wir auf den Ausdruck: "Ihr aber werdet mit Heiligem Geiste getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen".

Schauen wir nun in Apostelgeschichte 2, Verse 1-5. Hier ist der erste Schritt zur Erfüllung der Verheißung, die unser Herr im 16. Kapitel von Matthäus gegeben hat: "Auf diesen Felsen werde ich meine Versammlung bauen". In Apostelgeschichte 1 hat Er eine Menge Bausteine vor sich, und Er macht sich bereit, diese Versammlung zu bauen. Das Material ist vorhanden, aber Er ist noch nicht ganz bereit, dieses Material zu nehmen und es zu dieser neuen Sache zu formen. Wir müssen noch ein wenig warten. Es ist wie bei einem Mann, der die Baupläne für sein Gebäude hat und das Material auf dem Grundstück versammelt, aber noch keinen Nagel eingeschlagen hat, noch keinen Kubikmeter Beton gegossen hat. Es ist noch nicht an der Zeit zu beginnen. Das Material für die Versammlung ist da - 120 von ihnen, die in einem Obersaal in Jerusalem wohnen. "Und als der Tag der Pfingsten erfüllt wurde, waren sie alle an einem Orte beisammen". Gott handelt nach Plan; Gott ist immer pünktlich; und als der Pfingsttag gekommen war, als der Pfingsttag vollendet war, da geschah etwas Wunderbares, das es in der Geschichte der Welt noch nie gegeben hatte. Der Heilige Geist kommt vom Himmel herab und wohnt in den Herzen der Gläubigen. Sein Kommen war vorher angekündigt worden - wir finden es in Johannes 14 und Johannes 16. "Wenn ich aber hingehe, werde ich ihn [d.i. den Sachwalter] zu euch senden". Er war eindeutig verheißen, aber Er konnte nicht kommen, solange der Herr hier war. In Johannes 7,39 lesen wir, dass der Heilige Geist noch nicht gekommen war, weil Jesus noch nicht verherrlicht war, und wir müssen diesen Mann in der Herrlichkeit haben, bevor wir den Heiligen Geist in den Herzen der Gläubigen hienieden in dieser Welt wohnen lassen können.

Wenn ich die beiden hervorstechendsten Merkmale der gegenwärtigen Haushaltung auswählen sollte, im Gegensatz zu allen anderen, die vorausgegangen sind, oder zu allen, die folgen werden, würde ich sagen, dass sie die Gegenwart des Menschen Jesus Christus in der Herrlichkeit sind - der verherrlichte Mensch im Himmel - und die Gegenwart des Geistes Gottes auf Erden, der in den Herzen der Gläubigen wohnt. Diese beiden Dinge waren nie zuvor wahr. Sie kennzeichnen eindeutig die gegenwärtige Zeit, in der wir leben.

Hier finden wir den Tag von Pfingsten. Pfingsten bedeutet fünfzigster Tag und es ist der fünfzigste Tag. Es war ein altes jüdisches Fest, aber jetzt sind diese Juden (denn sie waren alle Juden oder Proselyten) in diesem Obersaal versammelt, und als dieser fünfzigste Tag um ist, wird der Heilige Geist gegeben und er kommt und wohnt in ihnen. Was hat das bewirkt? Wie waren die Dinge jetzt anders als vorher? Erinnern wir uns daran, was der Herr in Apostelgeschichte 1 gesagt hatte: "Ihr werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden. Das war sein Versprechen, bevor er wegging. Schauen wir nun in 1. Korinther 12,13. Erinnern wir uns: "Durch einen Geist sind wir alle zu einem Leib getauft." Wir verbinden das also mit der Apostelgeschichte: "Ihr werdet in nicht allzu langer Zeit mit dem Heiligen Geist getauft werden." Wir gehen weiter zum zweiten Kapitel und finden dort die 120, die darauf warten. Er kommt und tauft sie, und jetzt haben wir die Bildung der Versammlung, nicht in ihrer Fülle, nicht in ihrer Gesamtheit, denn es gibt noch andere ergänzende Dinge, die stattfinden müssen, bevor die Sache in ihrer ganzen Fülle und Vollständigkeit funktioniert; aber dies ist das Ereignis, das sich nie wiederholt hat - die Herabkunft des Heiligen Geistes, der diese Gläubigen zu einem Leib tauft.

Ich werde nun ein Beispiel geben, das den meisten von uns hier sehr vertraut ist. Ich habe es vor vielen Jahren von Bruder Fleck erhalten, und ich habe nie ein besseres gehört. Er sagte: Nehmen wir an, es sind 120 Perlen in einer Schale. Sie sind alle einzeln und individuell. Aber die Dame nimmt einen Seidenfaden und fädelt all diese Perlen auf einen Seidenfaden und bindet ihn am Ende zusammen. Jetzt hast du nicht mehr 120 Perlen, sondern eine Kette. Es sind immer noch die gleichen Perlen, aber jetzt sind sie durch einen gemeinsamen seidenen Faden miteinander verbunden. So nahm der Heilige Geist diese 120 Gläubigen, vereinte sie miteinander, und es entstand eine neue Sache, und diese Sache war die Versammlung Gottes. "Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden".

Wir versuchen, die Kluft zwischen "Ich werde meine Versammlung bauen" und " Da ist ein Leib" zu überbrücken. Wir müssen weitergehen und die Entwicklungen sehen, die zum vollen und vollständigen Funktionieren dieser Einrichtung führten, die wir im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte entdeckt haben. Dies ist eine sehr voreilige Zusammenfassung dieser wunderbaren Wahrheit, aber gehen wir einmal zur Apostelgeschichte 8 über. Dort bricht eine Verfolgung gegen die Versammlung in Jerusalem aus, ähnlich der, die wir heute in Europa gegen das jüdische Volk erleben. Bis zu dieser Zeit bestand die Versammlung nur aus Juden oder Proselyten (Heiden, die Juden geworden waren). Zu dieser Zeit brach eine große Verfolgung gegen die Versammlung in Jerusalem aus. Apostelgeschichte 8,1 - "ausgenommen die Apostel". Man sollte meinen, dass sie die ersten wären, die sie zerstreuen würden. Aber denken Sie daran, dass Gott über all diesen Dingen steht, und egal, wie sehr die Menschen toben und wüten, Gott sitzt über der Wasserflut und sagt: "Bis hierher und nicht weiter". Die Apostel durften in Jerusalem bleiben. Warum war das so? Weil Gott dort eine weitere Verwendung für sie hatte. Diese Apostel wurden in Jerusalem gebraucht, und Gott wollte dafür sorgen, dass sie dort blieben, bis Er mit ihnen fertig war. Viele der Gläubigen mussten um ihr Leben fliehen, und sie gingen überall hin und predigten das Evangelium.

Apostelgeschichte 8,5 - Philippus ist ein Jude, und er geht nach Samaria und predigt ihnen Christus. Das ist eine sehr merkwürdige Sache, wenn man an die vergangene Geschichte denkt. Erinnern Sie sich, dass wir in den Tagen des Lebens unseres Herrn hienieden finden (Joh 4), dass die Juden keinen Umgang mit den Samaritern pflegten. Zwischen den Juden und den Samaritern herrschte eine erbitterte Feindschaft, und wenn man diese Art von Rassenvorurteilen hat, vor allem wenn sie sich mit religiösem Hass vermischen, entsteht eine Mauer, die jedes Jahr höher wird. Die Barriere bestand schon seit 700 bis 800 Jahren. Vor langer Zeit, im Alten Testament, kamen die Assyrer und nahmen Israel gefangen, und das Land wurde von seinen Bewohnern geraubt und wuchs zu einem Dornengestrüpp mit wilden Tieren heran.

Die Assyrer wollten nicht, dass das Land wieder zur Wüste wird, und schickten Kolonisten, die sich um das Land kümmern sollten. Außerdem brachten sie einen abtrünnigen Priester ins Land, der das Gesetz Jehovas lehrte. Sie können sich vorstellen, was für ein hoffnungsloses Durcheinander das Ergebnis war - heidnische Assyrer, die im Land Israel das Gesetz Jehovas zu lernen versuchten. Dieses Volk wurde schließlich zu den Samaritern. Der Jude sah in den Samaritern die Vollendung all dessen, was verachtenswert und niederträchtig war. Er wollte nichts mit ihnen zu tun haben. Im vierten Kapitel des Johannesevangeliums war es eine arme samaritanische Frau, die herauskam, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Wir sehen den Herrn dort sitzen und mit dieser Frau aus Samaria sprechen, und als die Jünger zurückkamen, konnten sie es nicht fassen - der Herr sprach mit einer Samariterin. Ich bin ein wenig darauf eingegangen, damit wir die Vorurteile und die Bitterkeit sehen, die es zwischen diesen beiden Nationen gab.

Jetzt wirkt die Gnade Gottes in Philippus, und er geht hin und predigt den Samaritern Christus. Das ist es, was die Samariter brauchten, und das ist es, was die ganze arme Welt braucht. Für Gott macht es keinen Unterschied, welcher Nation sie angehören, sie alle brauchen Christus; und unabhängig von Ihrer Herkunft oder Ihrem Stand, ob Sie aus der Oberschicht oder der Unterschicht kommen, Sie brauchen Christus. Diese armen Samariter brauchten Christus, und sie fanden es heraus. Der Geist Gottes wirkte unter ihnen, und wir lesen in Apostelgeschichte 8,6: "Und die Volksmengen achteten einmütig auf das, was von Philippus geredet wurde".

Apostelgeschichte 8,8 bis 12. Oh, was für eine herrliche Zeit hatten sie da unten in Samaria. Viele von ihnen wurden gerettet. Sie waren eine schlechte Volksgruppe, aber sie hörten von Jesus und wurden gerettet. Eine neue Erfahrung kam in ihr Leben, und sie glaubten, was Philippus ihnen zu sagen hatte. Sie wurden gerettet und getauft, aber sie waren noch nicht in der Versammlung. Oh, sagen Sie, "Woher wissen Sie das?" Nun, lesen wir nicht in 1. Korinther 12,13: "Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden". Wie sind die Menschen in die Versammlung gekommen? "in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden". Wenn wir weiter lesen, sehen wir, dass sie den Geist nicht hatten (1 Kor 12,14.15). Wir haben vorhin gesagt, dass Gott die Apostel in Jerusalem gebraucht hat und dass er deshalb nicht zugelassen hat, dass sie zerstreut werden. Man muss einen Moment innehalten und sich vorstellen, was für ein Aufsehen dies in Jerusalem erregt haben muss. Jerusalem war jahrhundertelang das Zentrum des jüdischen Stolzes und der Vorurteile. Jetzt kommt die Nachricht nach Jerusalem zurück, dass die Samariter das Evangelium angenommen haben. Was muss das für eine Aufregung ausgelöst haben! Apostelgeschichte 8,14-17. Was geschieht nun? Jetzt haben wir nicht nur die Juden, die am Pfingsttag den Geist empfangen und in den einen Leib, die Versammlung, getauft werden, sondern jetzt haben wir diese Mischrasse, weder Jude noch Nation, sondern eine Mischung aus beiden, die Christus empfängt, und wir stellen fest, dass sie in den einen Leib getauft werden.

Das heißt, sie haben den Geist Gottes empfangen, und nachdem sie den Geist Gottes empfangen haben, wird ihnen die Taufe, die am Pfingsttag stattfand, zuteil, und sie finden sich als Teil der Versammlung Gottes wieder.

Warum, glauben Sie, wurde der Geist Gottes den Samaritern vorenthalten, bis Petrus und Johannes von Jerusalem herabkamen? Ich glaube, das hatte einen sehr weisen Grund. Wir lesen in diesem Vers bei Johannes, dass unser Herr Jesus Christus die Kinder Gottes, die zerstreut sind, in eins versammeln wird, damit sie eine Herde und einen Hirten haben. Wir befanden uns in einer sehr heiklen Situation, einer Situation, die mit großen Gefahren verbunden war. Das uralte Vorurteil zwischen Juden und Samaritern war so stark, dass wir eine samaritanische und eine jüdische Versammlung hätten haben können. Das wäre das Natürlichste gewesen, was man hätte erwarten können. Aber, meine Lieben, der Geist Gottes kennt solche Unterscheidungen oder Trennungen überhaupt nicht. Erinnern Sie sich an unseren Ausgangspunkt: "Da ist ein Leib". Hätten Sie eine jüdische und eine samaritanische Versammlung, dann hätten Sie zwei Leiber. Der Geist Gottes wird also eifersüchtig auf diese Wahrheit sein und dafür sorgen, dass diese Mauer der Vorurteile niedergerissen wird - dass es keine Entschuldigung dafür gibt, dass diese Wahrheit geleugnet wird; und er erlaubt den Samaritern nicht, den Heiligen Geist zu empfangen, bevor sie nicht mit der Gruppe in Jerusalem identifiziert worden sind, die am Pfingsttag mit dem Heiligen Geist getauft wurde.

Die Apostel legen ihnen die Hände auf, und sie empfangen den Heiligen Geist. Glauben Sie, dass die Samariter jemals in der Lage sein würden zu sagen: "Wir sind nicht von Jerusalem abhängig. Wir haben diese Sache ganz unabhängig von ihnen. Philippus kam herunter und predigte das Evangelium, und wir glaubten daran und bekamen den Heiligen Geist. Sollen doch die Juden ihre Versammlung haben, und wir Samariter werden die unsere haben"? Der Geist Gottes kennt alle unsere Herzen. Er sieht diese Vorurteile voraus, die für uns so natürlich sind, und er hat den Samaritern nicht erlaubt, offiziell als zur Versammlung gehörend anerkannt zu werden, bis sie es von diesen Abgesandten, die aus Jerusalem kamen, erhalten haben. Was aber ist mit den Juden aus Jerusalem? Sie konnten die samaritanische Versammlung nicht beiseite schieben und sagen: "Das ist alles falsches Werk, das können wir nicht anerkennen." Zwei aus ihren eigenen Reihen waren hinabgegangen, und durch Handauflegung hatten die Samariter den Heiligen Geist empfangen. Der Vorgang war von Vertretern ausgeführt worden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und sie hatten den Beweis vor Augen, dass Gott diese Samariter angenommen hatte. Jetzt sind sie alle zusammen durch einen Geist in einen Leib getauft worden.

Lassen Sie uns nun einen weiteren Schritt gehen. Apostelgeschichte 10. Hier weiten wir uns noch weiter aus und haben nun einen Mann vor uns, der ein ausgesprochener Heide war. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in der Versammlung keine Nationen. Es handelte sich um jüdisches oder Mischmaterial aus Samarien; aber jetzt klopfen die Nationen um Einlass. Im ersten Teil des Kapitels geht es um einen Mann namens Kornelius - ein ernsthafter Mann, ein Mann, in dem Gott gewirkt hat, aber er weiß nichts über das Evangelium. Er hat keine Kenntnis von der lieblichen und kostbaren Geschichte, dass Christus für die Sünder gestorben ist.

Ich habe oft über diejenigen nachgedacht, die in den Tagen vor dem Herrn Jesus lebten. Diese historischen Persönlichkeiten, über die wir lesen - Cäsar und Alexander und andere große Männer der Geschichte - haben diese wunderbare Geschichte von der Liebe Christi nie gehört. Das gab es damals noch nicht. Wie wunderbar, in einer Zeit wie der unseren geboren zu sein. Liebe Mitchristen, haben Sie jemals darüber nachgedacht, dass Sie an dem Tag, an dem Sie geboren wurden, in eine Welt hineingeboren wurden, in der Christus bereits gestorben war, sein kostbares Blut vergossen und die Tür zum Himmel geöffnet wurde? Ihr wurdet in eine Welt hineingeboren, die bereits vorbereitet war und in der der Fluss des Heils ungehindert fließt. Wenn es hier irgendjemanden gibt, der diese Erlösung nicht besitzt, wie schrecklich ist es dann, in eine Welt hineingeboren zu werden, in der die Errettung vollständig und kostenlos angeboten wird, und sie dann zu verpassen.

Gott hat angeordnet, dass Petrus dem Kornelius das Heil predigt und sechs weitere Juden mitnimmt. Diese sieben Männer, mit dem Staub der Landstraße bedeckt, kommen schließlich in Cäsarea an und betreten das Haus dieses Mannes. Er ist fleißig gewesen. Gott hat an beiden Enden der Leitung gewirkt, und Kornelius hatte alle seine Verwandten herbeigerufen, und er sagt zu Petrus: "Jetzt sind wir nun alle vor Gott gegenwärtig, um alles zu hören, was dir von Gott befohlen ist". Ich wünschte, wir wären eifriger im Umgang mit unseren Verwandten. Dieser Mann ist ein gutes Beispiel für uns alle. Er hat sie alle versammelt und dann gesagt, dass sie gegenwärtig sind, um alles zu hören.

Schlagen Sie das Ende des zehnten Kapitels auf, die Verse 42-48. Wie wunderbar! Als Petrus das Evangelium zu ihnen sprach, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Der Heilige Geist hat das Kommando übernommen. Er hat sie bewohnt: "Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden". 1. Korinther 12,13. Einige Juden stehen daneben und denken: "Wie seltsam, dass die Nationen, die Hunde, den Heiligen Geist empfangen haben." Sie konnten es nicht leugnen. Der Beweis stand ihnen vor Augen. Petrus war durch den Geist Gottes überzeugt worden, und er wendet sich an seine Brüder und sagt: "Das ist der Beweis vor euren Augen. Gott hat sie empfangen. Was wollt ihr dagegen tun?" Sie sagten kein einziges Wort. Sie nickten nur zustimmend, nehme ich an, und so befahl Petrus ihnen, sich taufen zu lassen.

Jetzt haben wir Juden, Samariter, Nationen, alle getauft in einen Leib durch einen Geist, und die Versammlung Gottes ist voll funktionsfähig. Das, was im sechzehnten Kapitel von Matthäus prophezeit wurde, existiert in dieser Welt. Wir werden noch ein wenig mehr darüber sehen, wie eifersüchtig der Geist darauf war, dass dieser Leib so weitergeht, wie es am Anfang beabsichtigt war, in praktischer Einheit - ein Leib.

Schauen wir uns kurz Apostelgeschichte 11 an. Petrus geht hinauf nach Jerusalem und berichtet, was geschehen ist - Apg 11,17.18. So werden sie in Jerusalem empfangen. Jerusalem ist glücklich darüber. Wieder werden Vorurteile abgebaut - sie sind alle ein Leib. Der Jude erkennt den Heiden an, und der Heide erkennt den Juden an.

Fahren wir nun mit Apostelgeschichte 15 fort - aber bevor Sie das lesen, beachten Sie bitte einen Vers in Eph. 4,3: "euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens". Jetzt werden wir einige Beispiele für die Kämpfe und Bemühungen um die Bewahrung dieser Einheit sehen. Sie ist vollkommen festgeschrieben: "Da ist ein Leib". Daran gibt es keinen Zweifel. Wir haben über die Einheit und das Einssein gesprochen, und jetzt haben wir Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen. Ist das nicht die Geschichte der Versammlung durch alle Zeitalter hindurch gewesen? Wir dürfen nicht denken, dass alle Probleme der Versammlung in unserer Zeit entstanden sind. Es hat immer viele davon gegeben. Sie begannen schon sehr früh in der Geschichte der Versammlung.

Hier haben sie eine große Streitfrage, und eine sehr ernste - eine sehr grundlegende. Es geht nicht um die Frage, ob die Sammelbüchse auf dem Tisch oder unter dem Tisch stehen soll. (Ich habe einmal gehört, dass sich eine Gemeinschaft darüber zerstritten hat.) Aber es geht um eine wichtige Frage: "Stehen die Nationen unter dem Gesetz oder nicht?" Eine Delegation reist nach Jerusalem und nimmt sich dieser Sache an. Wir stellen fest, dass die Apostel immer noch dort sind. Die Christen haben sich zerstreut, aber die Apostel sind immer noch in Jerusalem. Und warum? Gott brauchte sie dort, und er behielt sie dort und beschützte sie. Die Versammlung wird vor die Frage gestellt. Lesen Sie nun weiter in Apostelgeschichte 11,10-22 und 25-28. Und dann erfahren die Nationen, dass sie das Gesetz nicht halten müssen. Die jüdischen Geschwister werden uns nicht zwingen, das Gesetz zu halten. Wir sind frei von ihm. Die Einheit ist wiederhergestellt, und alle machen wieder gemeinsam weiter. Ist das nicht schön! Das ist das Werk des Geistes Gottes, die Heiligen in der Einheit zu halten. Die Frage ist also geklärt. Sie hatten eine gründliche Diskussion. Da waren Jakobus und Petrus, und es gab viele Juden, die abwägen konnten: "Ist es wahr, dass die Nationen nicht verpflichtet sind, das Gesetz zu halten?" Das ist die Entscheidung des Geistes Gottes, und sie geben sie an sie weiter.

Apostelgeschichte 19,1-6. Hier ist eine Gruppe von Männern in Ephesus. Paulus kommt hinzu und findet sie mit einem gewissen Glauben, einer gewissen Erkenntnis über den Herrn zusammen. Sie haben von Johannes und seiner Taufe gehört, aber sie haben nie das Evangelium gehört. Paulus erkundigt sich, ob sie den Heiligen Geist empfangen haben. Er weiß, dass etwas nicht stimmt. Sie brauchten etwas. Sie mussten in dieselbe Einheit gebracht werden, die bereits bestand. Man konnte nicht sagen, dass sie einen anderen Platz einnehmen als die anderen. Paulus konnte nicht sagen: "Ihr befindet euch nicht auf demselben Boden wie die Leute in Antiochia oder in Jerusalem, aber ihr habt eine Menge Wahrheit, und ich werde einfach mit euch weitergehen." Oh, nein. Er wird dafür sorgen, dass sie auf denselben Boden gebracht werden wie die anderen. Sie erhalten die Unterweisung und sie erhalten den Heiligen Geist, und nun findet man etwas, das es in Ephesus noch nie gegeben hat. Auch dort gibt es die Versammlung Gottes, und sie ist ein Teil derselben Sache, die schon existierte, bevor diese 12 Männer in Ephesus jemals davon hörten. Sie werden in dieselbe Sache hineingebracht, die bereits existierte, bevor sie jemals davon hörten.

Gehen Sie nun weiter zu Apostelgeschichte 20. Dieses Kapitel beendet eine thematische Abteilung der Apostelgeschichte. Von Apostelgeschichte 20 an ist es eine Art Anhang. Bis zu diesem Zeitpunkt stand der Apostel Paulus als Missionar der Nationen im Vordergrund, und überall wurden Versammlungen gebildet; und jetzt bekommen Sie seine Abschiedsrede. Der Rest der Apostelgeschichte ist eine Aufzählung der historischen Ereignisse, die mit der Gefangennahme des Paulus in Jerusalem enden. Hier lesen Sie seine Abschiedsrede an die Ältesten, Apostelgeschichte 20,28-30. Das ist eine ganz andere Geschichte, nicht wahr? Alles, worüber wir bis jetzt gesprochen haben, ist die Geschichte des Bemühens des Geistes Gottes, die zerstreuten Kinder Gottes zu einer Einheit zu formen, alle, die das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus annehmen, zu einer Einheit zu bringen; die Versammlung Gottes zu bilden und diese Einheit zu erhalten. Aber hier kommen wir zu einer traurigen Prophezeiung - Wölfe kommen herein und zerstreuen die Schafe; und dann eine zweite traurige Sache - Männer, die aus eurer Mitte aufstehen und Jünger nach sich ziehen. Abziehen von was? Wissen Sie, wenn man über das Wegziehen spricht, muss man einen Ausgangspunkt haben - ein Zentrum. Das ist kein abstrakter Begriff. Man muss etwas haben, von dem man sich abwenden kann.

Was, glauben Sie, ist der Sammelpunkt, was ist das Sammelzentrum Christi in dieser Welt? Wo ist das Zentrum, zu dem Gott die Seelen sammelt? Matt. 18,20 ist die Antwort - "zu meinem Namen". Der Herr hat genau dieses Zentrum angekündigt, nachdem er die Versammlung angekündigt hatte. Er kündigte die Versammlung in Matthäus 16 an und er kündigte das Zentrum der Versammlung in Matthäus 18 an.

Hier sagt Paulus, kurz vor dem Ende seines Lebens, in seiner Abschiedsrede: "[Denn] ich weiß [dieses], daß nach meinem Abschiede verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde nicht schonen" (Apg 20,29). Und etwas noch Traurigeres als das wird geschehen: "Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her" (Apostelgeschichte 20,30). Sie werden die Jünger von sich wegziehen. Paulus hat nicht gesagt, dass diese Gefahr besteht. Er sagte nicht: "Ich fürchte, dass dies geschehen könnte". Er sagt: "Ich weiß es." Daran gibt es keinen Zweifel. Die Versammlung war im Begriff, sich zu spalten, und er warnte sie davor. Glauben Sie, er würde sie vor einer guten Sache warnen? Würde er ihnen sagen, sie sollten sich vor einer guten Sache hüten? Nein, er warnt sie vor einer schlechten Sache.

Wie sollen sie inmitten dieser Spaltung weitermachen? Auch das gibt er ihnen. Hier ist der Schutz für ihre Seelen inmitten der kommenden Spaltung. Apostelgeschichte 20,32. Brüder, in der Abschiedsrede des Paulus an die Versammlung hienieden, wo hat er uns gelassen? Was ist unser Aufenthalt? Was ist unsere Zuflucht inmitten der Trennung, von der er sagte, dass sie sicher kommen würde? "Gott und das Wort Seiner Gnade." Warum? Weil Gott sich nicht ändern kann. Er ist der "Ich bin" - immer derselbe, und Sein Wort kann sich nicht ändern - "In Ewigkeit, Jehova, steht dein Wort fest in den Himmeln" (Psalm 119,86). "Wenn sie nicht nach diesem Worte sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte" (Jesaja 8,20). Paulus sah den Untergang kommen, aber er sagte: "Und nun befehle ich euch Gott und dem Worte seiner Gnade, welches vermag aufzuerbauen und [euch] ein Erbe zu geben unter allen Geheiligten". Mit anderen Worten, liebe Brüder, als Paulus sich von ihnen verabschiedete und ihnen vom Verfall erzählte, sagte er: "Ich lasse euch nicht hoffnungslos zurück. Ich lasse euch nicht in Verzweiflung zurück." Denken Sie daran, dass es nie eine Zeit geben wird, in der Sie nicht in diese beiden kostbaren Wahrheiten Zuflucht nehmen können. Gott ist immer derselbe, und Sein Wort bleibt bestehen, und es steht Ihnen frei, mit all der Wahrheit fortzufahren, die Ihnen offensteht. Ich kann Sie nicht den Brüdern anbefehlen, aber ich kann Sie Gott und dem Wort Seiner Gnade anbefehlen.

So Gott will, werden wir am Donnerstagabend einige Einzelheiten darüber besprechen, wie genau Gott für die praktische tägliche Pflege der Wahrheit "Da ist ein Leib " gesorgt hat.

2. Abend - Epheser 4,1-6

Eph 4,1-6.

Am Dienstagabend haben wir uns recht ausführlich mit der Wahrheit "Da ist ein Leib" beschäftigt. Wir haben vom sechzehnten Kapitel des Matthäusevangeliums an die geschichtlichen Beweise dafür verfolgt, wie es dazu kam, dass gesagt werden konnte: "Da ist ein Leib". Nachdem wir diese große und grundlegende Tatsache festgestellt haben, sehen wir hier eine Ermahnung, die damit verbunden ist: "euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens“. Die Einheit des Leibes liegt, Gott sei Dank, nicht in unserer Hand. Sie gehört demjenigen, der sie gebildet hat, und sie ist vollkommen - sie ist niemals beschädigt worden. Er hat sie gebildet, es ist Seine Versammlung - "Auf diesen Felsen werde ich Meine Versammlung bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen". Wir können diese Einheit nicht zerstören, aber hier ist etwas, das uns aufgetragen ist: "euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren". Wir gehen davon aus, dass die Anwesenden Gläubige sind. Wenn Sie ein Kind Gottes und ein Gläubiger an den Herrn Jesus Christus sind, haben Sie eine eindeutige Verantwortung, sich zu befleißigen, die Einheit des Geistes zu bewahren. Was ist das? Offensichtlich ist es etwas Bestimmtes, denn es wird der bestimmte Artikel verwendet. Was ist die Einheit des Geistes? Ich denke, dass es die Einheit ist, über die wir am Dienstagabend gesprochen haben. Es ist die Einheit, die der Geist Gottes hier gebildet hat. Um es etwas deutlicher zu sagen: Die Einheit des Geistes ist die Einheit, in die uns der Geist Gottes gemäß der Wahrheit Gottes führt. Eine wirkliche Einheit, eine Einheit, die Gott anerkennt, eine Einheit, die es wert ist, bewahrt zu werden, muss die Einheit sein, die im Wort Gottes dargelegt ist. Deshalb haben wir uns am Dienstagabend Zeit genommen, um das Wirken des Geistes Gottes bei der Bildung dieser Einheit zu verfolgen.

Heute Abend wollen wir den Methoden nachgehen, mit denen diese Einheit aufrechterhalten wird, wie die Einheit zerbrochen wird und welche Abhilfe es gibt, wenn die Einheit schon zerbrochen ist.

Apostelgeschichte 9. Hier haben wir die Geschichte der Bekehrung des Saulus von Tarsus, der später der Apostel Paulus wurde. In Apostelgeschichte 9,26 wollte er sich den Jüngern anschließen. Zweifellos kam er herunter und sagte: "Brüder, ich habe mich bekehrt, ich habe den Heiland gefunden, ich habe das Evangelium gepredigt." (Denn das hatte er, wie wir in Apostelgeschichte 9,20 sehen.) Er hatte sich bekehrt, er war ein mächtiger Prediger des Evangeliums. Er hatte den größten Auftrag, der je einem Menschen in der Geschichte des Handelns Gottes mit den Menschen gegeben worden war. Er war der besondere Apostel Christi aus der Herrlichkeit. Er geht hinunter nach Jerusalem und versucht, sich den Jüngern anzuschließen, aber sie wollen ihn nicht aufnehmen. Hatten sie Recht oder hatten sie Unrecht? Nun, Brüder, sie hatten Recht. Sie kannten ihn nicht. Sie wollten ihn nicht für bare Münze nehmen. Sie brauchten einige Referenzen, bevor sie diesen Mann aufnahmen. Als er richtig vorgestellt wurde (Apostelgeschichte 9,27 und 28), wurde er von ganzem Herzen aufgenommen und begann, auf höchst akzeptable Weise unter ihnen zu dienen.

Ich behaupte, dass angesichts eines solchen Textes die Vorstellung, dass wir jeden aufnehmen sollen, der daherkommt und sagt: "Ich bin ein Christ", der Prüfung des Wortes Gottes nicht standhält. Es gibt keine solche Praxis im Wort Gottes, und wenn wir eine solche Praxis annehmen, wissen wir nicht, welche Art von Material wir unter uns bekommen werden. Wir wissen nicht, welche Abstriche wir von der Wahrheit machen, die Gott uns anvertraut hat. Wir sind verantwortlich für das, was wir unter uns zulassen.

Wir können uns nicht zu lange mit einem dieser Beispiele aufhalten, aber lassen Sie uns mit Apostelgeschichte 18,24 und 27 fortfahren. Hier ist ein Mann. Apollos, ein wortgewandter Mann und mächtig in der Heiligen Schrift. Angenommen, er wäre nach Korinth gekommen, hätte sich vorgestellt und gesagt: "Brüder, ich möchte zu euch kommen und unter euch predigen." Wären sie berechtigt gewesen, ihn für bare Münze zu nehmen? Offensichtlich war der Geist Gottes nicht dieser Meinung, sonst hätten wir nicht diesen Bericht darüber, wie vorsichtig die Apostel waren, als sie ihm ein Empfehlungsschreiben gaben und sie aufforderten, ihn aufzunehmen. Ich nehme an, wenn ein solcher Mann zu uns käme, wären wir von seiner Persönlichkeit beeindruckt, und wenn wir ihm fünf oder zehn Minuten lang beim Reden zuhörten, würden wir sagen: "Er ist sicher in Ordnung." Nun, das ist nicht die Art und Weise, wie der Geist Gottes es angeordnet hat. Dieser Mann, so mächtig er auch war, hatte einen Brief bei sich, in dem er die Heiligen bat, ihn zu empfangen; und es funktionierte wunderbar. Sie nahmen ihn auf, und sie hatten auch einen schönen Dienst. „Dieser war, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich“. Aber es geschah alles in göttlicher Ordnung. Es gab die Anerkennung der Einheit des Geistes. Er ging nicht herum und versuchte, sich den Heiligen aufzudrängen. Er trug seine Einführung mit sich, und das ist göttliche Ordnung.

2. Korinther 3,1.2: "Bedürfen wir etwa, wie etliche, Empfehlungsbriefe an euch?" Was ist hier der Sinn? Der Apostel war derjenige, durch den die Versammlung in Korinth gebildet wurde. Er war jedem Einzelnen dort bekannt. Er kannte ihre Geschichte, und sie kannten seine, und Empfehlungsbriefe wurden nicht nur deshalb geschrieben, damit es so etwas wie einen Brief gab. Sie wurden zu dem eindeutigen Zweck erstellt, den Missbrauch der Gemeinschaft unter denen zu verhindern, die sich als Christen bezeichneten. Wir würden nicht um einen Brief von einem Bruder bitten wollen, den wir alle kennen, aber ansonsten sind Briefe notwendig.

"Empfehlungsbriefe" - man findet sie in der Heiligen Schrift in Gebrauch. Röm. 16,1. 2. Schwestern brauchen sie ebenso wie Brüder. Was für ein schöner Brief ist das. Und wissen Sie, Empfehlungsbriefe sollten nicht nur ein abgestempeltes Formular sein. Neulich schickte mir ein Bruder ein Empfehlungsschreiben von einer Versammlung in Kalifornien. Er lautete in etwa wie folgt: "Lieber Bruder: Ich füge die Kopie eines Briefes bei, der neulich an unsere Versammlung geschickt wurde und eine Schwester aus Iowa betrifft, und wir scheinen keine der Unterschriften zu kennen. Würden Sie uns bitte sagen, ob Sie etwas über diese Schwester wissen. Da Sie in Iowa leben, können Sie uns vielleicht etwas Aufklärung geben." Nun, dieses Empfehlungsschreiben war ein gedrucktes Formular mit gestrichelten Linien, in die man den Namen des Antragstellers eintrug, und dann eine Stelle am unteren Rand, wo man die Unterschrift des entsprechenden Bruders eintrug, und eine Stelle am oberen Rand, wo man den Ort der Versammlung angab. Das war alles falsch, denn das Wort Gottes berücksichtigt bei einem Empfehlungsschreiben die Persönlichkeit desjenigen, der den Brief erhält. Wenn Sie also einen Brief an einen Bruder schreiben, der es gewohnt ist, das Evangelium zu verkündigen, ist es gut, das zu sagen, denn die Heiligen, zu denen er geht, könnten sehr dankbar sein, ihn zu hören. Wenn er eine schöne Art des Dienstes an den Heiligen ausübt, ist es gut, dies zu würdigen. Wenn es sich um eine Schwester handelt und sie der Versammlung Gottes nützlich ist, warum sollte man das nicht sagen? Paulus tat es. Manchmal haben wir solche Angst, jemandem zu schmeicheln, dass wir uns nach hinten beugen. Der Apostel scheute sich nicht, die Qualifikationen, die er in seinen Mitarbeitern sah, anzuerkennen, ob sie nun Brüder oder Schwestern waren.

Nun, als Phöbe nach Rom kam, gab es keinen Zweifel an ihrer Aufnahme. Sie erschien nicht plötzlich an der Tür und sagte: "Ich bin Phöbe. Ich komme aus Cenchrea und möchte mit euch das Brot brechen." Das war weit weg, und höchstwahrscheinlich hatten sie noch nie von ihr gehört. Aber als sie mit diesem Brief kam und diese schönen Dinge über sie gesagt wurden, muss sie einen königlichen Empfang gehabt haben. Wissen Sie, wenn Sie in Toronto ein geschätzter Bruder sind, werden Sie auch in Montreal ein geschätzter Bruder sein; und wenn Sie in Toronto ein lästiger Bruder sind, werden Sie das mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Montreal sein.

Ja, die Versammlung Gottes ist eins. Der einzige Grund, warum wir geteilt sind, ist der geografische Faktor. Sonst wären wir alle zusammen. Wenn ich in Toronto bin, bin ich gerne hier, aber die meiste Zeit bin ich unten in Iowa und es ist zu weit, um hin und her zu fahren. Deshalb trefft ihr euch an einem Ort und ich an einem anderen; aber wir möchten alle zusammen sein. Die Briefe werden gegeben, damit die Einheit unter uns praktisch aufrechterhalten wird, sowohl um das Böse fernzuhalten als auch um dem Geist Gottes das freie Recht zu geben, unter uns zu gebrauchen, wen Er will.

Vielleicht sollten wir noch einmal zu Apostelgeschichte 20 zurückkehren, wo wir letzten Abend aufgehört haben. Apostelgeschichte 20,31.32. Wovor hat Paulus sie gewarnt? Worüber weinte er? Was war die Last seines Herzens? Apostelgeschichte 20,29.30. Paulus hinterließ der Versammlung eine Abschiedsbotschaft: "Ich weiß, dass es kommen wird, und ich will euch nur Gott und seinem Wort empfehlen." Mit anderen Worten: Paulus hat ihnen ein Mittel gegen den Untergang hinterlassen. Er hat ihnen einen Weg durch den Verfall aufgezeigt, aber er verschwieg ihnen nicht, dass der Verfall kommen würde.

Wir finden, dass Paulus und Petrus und Johannes und Judas alle ihr Zeugnis dafür geben, dass die bekennende Versammlung Gottes hier in dieser Welt in den Ruin gestürzt werden würde. Lassen Sie uns ein Zeugnis von jedem von ihnen nehmen.

2 Petrus 2,1.2 - " wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden". Sollen wir uns mit ihnen abfinden? Werden wir einen Irrlehrer in einem Brief empfehlen, seine falschen Lehren im ganzen Land zu verbreiten? Gibt es keinen Schutz, der uns vor dem Eindringen dieser gefährlichen Männer bewahrt? Sicherlich hat der Herr Seine Versammlung nicht der Willkür der Wölfe überlassen. Nun, im weiteren Verlauf werden wir sehen, dass Er das nicht getan hat. Aber hier ist die ernste Warnung des Petrus vor dem, was kommen wird.

Nehmen wir nun das Zeugnis von Judas. Judas 4, und weiter unten in Judas 18 und 19. Wollen wir auf diese Art von Lehrer hören? Denken Sie daran, dass es sich um das christliche Bekenntnis handelt - es ist nicht die heidnische Welt.

Nun wollen wir ein Zeugnis von Johannes hören. 1 Johannes 2,18.19. Johannes sagt uns, dass es tatsächlich Antichristen gab und dass sie sich unter uns befanden. Wollen wir weiterhin mit diesen Menschen Gemeinschaft haben? War es die Absicht des Geistes Gottes, als Er uns die Wahrheit über die Versammlung gab: "Da ist ein Leib", dass wir weiterhin mit allem verbunden bleiben sollten, was sich zum Namen Christi bekennt? Nein, das Wort Gottes hat für all das vorgesorgt. Darin ist ein Weg inmitten des Niedergangs vorgezeichnet.

Sehen wir uns einige dieser Warnungen an, Römer 16,17. 18. Das ist dasselbe Kapitel, in dem wir den schönen Brief mit der Empfehlung, Phoebe aufzunehmen, gelesen haben. Es ist eine ernste Ermahnung. Diese Leute geben vor, Lehrer zu sein. Sie kommen daher und sagen: "Ich habe die Wahrheit. Hört auf mich." Und dasselbe Kapitel, das Ihnen sagt, dass Sie eine liebe Schwester so herzlich empfangen sollen, sagt Ihnen auch, dass Sie diese Leute meiden sollen, wenn sie auftauchen. Glauben Sie, dass Sie einem Mann aus dem Weg gehen, wenn Sie ihn gleichzeitig zum gemeinsamen Brotbrechen am Tisch des Herrn einladen? Glauben Sie, Sie gehen ihm aus dem Weg, wenn Sie ihn bitten, das Evangelium zu predigen? Nein, "denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauche".

Sehen Sie sich nun 2. Johannes 9, 10 und 11 an. Dieser Brief wurde an eine Schwester geschrieben, und Johannes sagt ihr, dass sie, wenn ein so genannter christlicher Lehrer an ihre Tür klopft und eine Lehre bringt, die zwar schön klingt, aber nicht die Wahrheit Gottes ist - sie leugnet den Glauben -, ihn nicht über die Schwelle lassen und ihn auch nicht grüßen soll. Wünscht ihm nicht alles Gute. Wenn Sie das tun, nehmen Sie an seinen bösen Taten teil. Hört sich das hart an? Hört sich das unchristlich an? Manchmal verwechseln wir unsere guten Manieren mit der Wahrheit Gottes, und sie passen nicht immer zusammen. Hier bleibt uns keine Wahl. Wenn diese Art von Person an Ihre Tür kommt, sollten Sie nicht höflich sein oder ihr alles Gute wünschen. Sie sollen ihn nicht über die Schwelle lassen, weil er nicht die Lehre Christi bringt.

Werden wir in der Versammlung nachlässiger sein als in unseren eigenen vier Wänden? Ist die Versammlung für Christus weniger wertvoll als unser Zuhause? Hier ist ein Mann, dem der Geist Gottes sagt, dass man ihm die Tür vor der Nase zuschlagen soll. Es gibt keinen Kompromiss - Sie lassen diese Person sehr deutlich verstehen, dass Sie keine Gemeinschaft mit ihr haben. Der Geist Gottes ermahnt Sie, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Glauben Sie denn, der Geist Gottes würde Sie dazu leiten, sich mit ihm an den Tisch des Herrn zu setzen und das Brot zu brechen? Nein, wir sind dafür verantwortlich, wen wir in unsere Mitte aufnehmen. 2 Tim. 3,1-5. Beachten Sie, dass dies alles bekennende Gläubige sind - "die eine Form der Gottseligkeit haben" (2 Tim 3,5). "Von solchen wendet euch ab." Klingt das so, als ob wir mit jedem, der sich Christ nennt, weitermachen sollen? Das kann nicht sein. Nun 2 Tim. 4,3.4. Hier gibt es eine Gruppe von Menschen, die absichtlich ihre Augen vor der Wahrheit verschließen. Sie wenden sich den Fabeln zu. Sie heuern Lehrer und Prediger an, die das predigen, was sie hören wollen, und wenden sich von der Wahrheit Gottes ab. Glaubst du, der Geist Gottes will, dass du und ich in dieser Art von unheiliger Gemeinschaft weitermachen? Sicherlich würde die Stimme des Geistes Gottes lauten: "Von solchen wende dich ab."

2 Tim. 2,20. 21.22. Hier ist der Weg inmitten des Verderbens aufgezeichnet. In 2 Timotheus ist die Zeit gekommen, in der sie sich von Paulus abgewandt haben. Ihr seht das in 2 Tim. 1,15.

Ist das nicht traurig? Dort hatte er gearbeitet. "Alle, die in Asien sind“ haben sich von Paulus abgewandt. Alles lag in Trümmern, und der Apostel Paulus gibt uns Anweisungen, wie wir einen Weg durch die Trümmer finden können. Das Ganze ist nun wie ein großes Haus geworden, und darin gibt es Gefäße zur Ehre und Gefäße zur Unehre. Nun sagt er: "Ich fordere euch nicht auf, aus dem Haus zu gehen, denn das Haus ist ein Bekenntnis, und ihr könntet nicht aus dem Haus gehen, wenn ihr nicht das christliche Bekenntnis verlasst." Aber du wirst aufgefordert, einen reinen Fleck im Haus zu finden; dich von Gefäßen zur Unehre zu reinigen, damit du ein Gefäß der Ehre wirst.

2 Tim. 2,22 - "Mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen". Es wird nie eine Zeit kommen, in der Sie keine christliche Gemeinschaft haben können. Der Herr fand sich allein auf Seinem Pfad. Er unternahm ein Werk, in dem Er ganz allein war, aber Er hat Sie und mich nicht gebeten, allein zu gehen. Er hat uns Gemeinschaft auf dem Weg versprochen, aber Er hat uns nicht versprochen, dass wir ein großes, massives, mächtiges Zeugnis haben werden. Er hat uns nicht versprochen, dass wir uns unter die großen Menschenmengen mischen können, aber Er hat uns etwas über zwei oder drei gesagt. In Matthäus 18,20 sagt der Herr: "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte". Warum, glauben Sie, hat er zwei oder drei gesagt? Ich glaube, der Geist Gottes hat diese gnädige Bestimmung für uns getroffen, damit wir niemals entmutigt werden. Solange wir einen Weg finden, auf dem sogar zwei oder drei zusammenkommen und die Gegenwart des Herrn haben können, sollten wir Gott danken. Das ist das Gegenteil von Verzweiflung, von Aufgeben und sagen: "Alles ist weg."

Es ist heute eine Tatsache, dass es gute Menschen gibt, mit einem großen Maß an Wissen, die das nicht wissen und nicht danach leben. Sie sagen: "Alles ist in Scherben gegangen, und es gibt kein kollektives Zeugnis mehr. Und so verweisen sie auf das Beispiel des Schiffbruchs zur Zeit des Paulus und sagen, dass diese Männer auf Bretterstücken und zerbrochenen Schiffsteilen ans Ufer gelangten - jeder war auf sich allein gestellt - und sie sagen, dass die Versammlung jetzt so ist. Wäre es nicht traurig, wenn das wahr wäre? Wissen Sie, wir haben bestimmte Vorrechte, wenn wir im Namen des Herrn Jesus versammelt sind, die wir nicht haben könnten, wenn es so etwas wie ein kollektives Zeugnis nicht gäbe. Was liegt dem Herzen Christi mehr am Herzen, als dass die Seinen sich an ihn in seinem Tod erinnern? Genau das war es, was ihm in der Nacht, als er verraten wurde, auf dem Herzen lag. Er sprach nicht davon, hinauszugehen und Indien und China zu evangelisieren, sondern davon, beim Brechen des Brotes und beim Trinken des Kelches Seiner zu gedenken. Wenn wir sagen, dass es kein kollektives Zeugnis gibt, verzichten wir auf die kostbaren Privilegien, die die Gnade in unsere Hände gelegt hat. Ihr erinnert euch, dass Paulus, als er uns in 1. Korinther 11 das Abendmahl gab, sagte: "Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket, verkündiget ihr den Tod des Herrn, bis er kommt" - nicht bis die Versammlung zerbricht und in Stücke geht. Nicht bis das Zeugnis ruiniert ist, sondern "bis Er kommt". Das war ein großer Trost für meine Seele. Das sagt mir, dass der Herr in Seiner gnädigen Güte und Fürsorge für meine Bedürfnisse und das Wohlergehen meines geistlichen Lebens dafür sorgen wird, dass es auf der Erde einen Ort gibt, an dem ich mich an ihn erinnern kann, ohne mein Gewissen zu kompromittieren oder dem Wort Gottes nicht zu gehorchen. Sie können sich nicht vorstellen, dass der Herr Jesus Ihnen jemals einen Weg vorschlägt und sagt: "Gehen Sie ihn", und gleichzeitig keinen Weg zum Gehen hinterlässt. Das wäre doch grausam, oder nicht? Angenommen, der Herr hätte gesagt: "Hier ist der Weg, geh ihn, bis ich komme; aber ich weiß natürlich, dass es keinen solchen Weg gibt."

Unser Herr liebt uns, Er spielt nicht mit uns; und Er kennt unsere Schwäche und unser Versagen und alles über uns. Er wusste, wie untreu wir sein würden, und dennoch hat Er uns das Wort hinterlassen: "Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket, verkündiget ihr den Tod des Herrn, bis er kommt".

Dennoch haben wir viele Bibelstellen gelesen (und wir hätten noch viel mehr lesen können), die uns warnen, dass wir mit diesem nicht weitermachen können und mit jenem nicht weitermachen können; und wir können diesen Mann nicht hereinlassen und wir können dies nicht zulassen. Was bleibt übrig, wenn wir nach all diesen Bibelstellen handeln sollen? Ach, Matthäus 18,20 gilt immer noch - "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte". Nun, was bedeutet es, in diesem Namen versammelt zu sein? Es bedeutet nicht, mit dem Bösen, mit Verführern, Ketzern und Spaltern zusammen zu sein, denn uns ist gesagt worden, dass wir solche meiden und keine Gemeinschaft mit ihnen haben sollen. Wir sollen mit denen zusammen sein, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen. Und wie wird das entschieden? Was ist der Maßstab? Wo werden wir uns einschreiben, und unter welchem Banner? Das ist wichtig, nicht wahr? Als der Apostel die Abschiedsrede in Apostelgeschichte 20 hielt, sagte er: „Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort e seiner Gnade" Es ist Gott und das Wort.

Apostelgeschichte 2,42: "Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft". Der Begriff "Gemeinschaft" wird durch das Wort "Apostel" ebenfalls eingeschränkt. Es geht um die Gemeinschaft der Apostel und um die Lehre der Apostel. Was ist die Gemeinschaft der Apostel? Es ist die Gemeinschaft, die sich auf die Wahrheit gründet, die uns die Apostel im Wort Gottes hinterlassen haben. Wir sollen alles nach diesem Wort beurteilen. Das ist die Lehre der Apostel, und es gibt eine Gemeinschaft, die damit einhergeht.

Ich denke, eine Veranschaulichung wäre hilfreich. Dort, wo ich wohne, gibt es eine so genannte Kirchengemeinde auf der anderen Straßenseite, und es gibt einige nette christliche Menschen, die am Morgen des Tages des Herrn und zu anderen Zeiten dorthin gehen, um Gottesdienst zu feiern. Warum gehe ich nicht dorthin? Es würde mir eine Menge Weg ersparen, denn es ist eine größere Anstrengung, dorthin zu gehen, wo ich hingehe. Der Grund dafür ist, dass ich dort nicht hingehen und die Lehre der Apostel fortsetzen könnte, und dass es dort nicht die Gemeinschaft der Apostel gibt. Mit anderen Worten, wenn einer der Apostel dort hineinginge, glaube ich nicht, dass er sich dort wohlfühlen würde. Ich glaube nicht, dass Paulus oder Petrus oder Johannes sich dort wohlfühlen würden. Sie würden sagen: "Das ist nicht nach unserem Wort. Es stimmt nicht mit dem Wort Gottes überein." Jemand könnte sagen: "Was ist los mit uns?" Ich würde sagen: "Habt ihr jemals getauft?" "Oh, nein." "Nehmt ihr jemals das Abendmahl ein?" "Nein, das tun wir nie."

Das ist nicht die Gemeinschaft der Apostel, also verlasse ich diesen Ort und gehe in einen anderen Block. Hier gibt es ein anderes Gebäude, das sie auch Kirche nennen, und es gibt dort einige echte Christen. Als ich dort hineingehe, stelle ich fest, dass sie der Meinung sind, dass der Herr Jesus dort in einem Sakrament kommt - dass Er dort jeden Sonntagmorgen leibhaftig in Brot und Wein anwesend ist. Sie beten einen toten Christus an. Oh, so könnte ich nicht weitermachen. Ich würde dort nicht glücklich werden. Das ist nicht die Lehre der Apostel. Es gibt noch viele andere Dinge, die ich erwähnen könnte, die im Widerspruch zur Lehre der Apostel stehen, aber ich möchte hier nur ein herausragendes Beispiel anführen.

Dann gehe ich auf die andere Straßenseite und erkundige mich nach diesem Ort. "Oh", sagen sie, "wir halten den Sabbat. Wir glauben nicht, dass man in den Himmel kommt, wenn man den Sabbat nicht einhält, also haben wir unsere Treffen am Samstag." Ich kann da nicht hingehen, auch wenn es dort vielleicht ein paar echte Christen gibt.

Ich gehe noch einen Block weiter die Straße hinunter. Dort gibt es ein schönes großes Gebäude, und ich kenne dort einige echte Christen. Sie sagen mir, dass ich mich mit Wasser taufen lassen muss, um in den Himmel zu kommen. Nun, das steht nicht in meiner Bibel. Wie kann ich an diesem Ort Gemeinschaft haben und trotzdem dem Wort Gottes gehorchen?

Auf der anderen Seite der Ecke gibt es einen anderen schönen großen Ort. Ich gehe dort hinein. Man sagt, wenn man ein Baby tauft, macht man es zu einem Mitglied des Leibes Christi - es wird wiedergeboren. Oh, was für eine erbärmliche Verdrehung der Wahrheit ist das! Wie könnte ich weiter mit ihnen Gemeinschaft haben? Nun, es gibt noch viele andere Dinge, aber ich wähle nur einen einzigen herausragenden Faktor, der laut spricht, damit wir den Punkt verstehen können.

Ich gehe noch einen Block weiter und finde einen anderen Ort, der übrigens der Ort ist, zu dem ich früher gegangen bin. Dort wird einem beigebracht, dass man heute gerettet werden kann, dass einem die Sünden vergeben werden und dass man ein Kind Gottes sein kann, und dass man morgen einen Fehler machen und alles verlieren und in der Hölle landen kann. Ich finde, dass die Errettung von meiner Treue und meinem Durchhalten abhängt. Wie kann ich so weitermachen, wenn ich lese: "Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen." Kann ich mit einer Gesellschaft Gemeinschaft haben, die diese gesegnete Wahrheit definitiv leugnet? Ich muss an ihnen vorbeigehen.

Ich gehe zwei oder drei Blocks weiter, und jetzt gerate ich in noch größere Schwierigkeiten. Hier ist eine Gesellschaft, die sich in einem einfachen kleinen Saal versammelt - sie wissen, dass man ein Gebäude nicht als Kirche bezeichnen kann - und ich stelle fest, dass es nette Brüder sind, die sich bekehrt haben und eine nette Gabe und einen netten Dienst haben - mit schönen Liedern. Ich denke: "Nun, was ist mit diesem Ort?" Ich gehe hinein und sehe mich um, und alles kommt mir sehr bekannt vor. Ich sage: "Das sieht so ähnlich aus wie bei mir." Sie scheinen sich auf dieselbe Weise an den Herrn zu erinnern, und sie sehen sehr nüchtern und fromm aus. Ich fange an, mich ein wenig zu erkundigen. Sie wissen ja, jeder kommt von irgendwoher. Wenn ich Sie frage, woher Sie kommen, können Sie es mir sagen, und Sie können zurückverfolgen, wo Sie geboren wurden und woher Ihr Vater kam. Jedes Treffen hat auch einen Hintergrund. Sie alle haben eine Geschichte - eine Aufzeichnung. Ich finde diese Gruppe von Gläubigen und sage: "Ihr scheint praktisch die gleichen Wahrheiten zu vertreten wie wir, und doch liegen nur ein paar Blocks zwischen uns. Wir haben Platz für euch alle, und ihr habt Platz für uns alle hier unten; warum sind wir getrennt?" Ich stelle fest, dass diese Sache mit einer Geschichte verbunden ist. Ich stelle fest, dass wir einst zusammen waren, aber jetzt nicht mehr zusammen sind; und doch nehme ich meine Bibel in die Hand und lese: "Da ist ein Leib." "Wir befleißigen uns, die Einheit des Geistes zu bewahren." Doch hier sind die Brüder gespalten. Hier sind zwei Gesellschaften. Was ist geschehen? Sind sie beide gleich versammelt, mit der Zustimmung des Herrn? Dennoch lese ich in Epheser 4,4: "Da ist ein Leib und ein Geist". Sie erinnern sich daran, wie wir am Dienstagabend die Eifersucht des Geistes Gottes dargelegt haben, dass alle Unterschiede zwischen den Versammlungen des Volkes Gottes zerstreut und aus dem Weg geräumt werden sollten, damit es kein Hindernis gibt; und wir sahen die mühsame Arbeit Gottes, sie zusammenzubringen. Das war das Werk des Geistes Gottes, und "da ist ein Geist". Ich gehe oft an den Brüdern in dieser Halle vorbei. Ich kenne die Brüder dort, und ich liebe sie auch. Haben sie den Heiligen Geist? Ich bin sicher, dass sie ihn haben. Spaltet dieser eine Geist die Gläubigen? Ist der Heilige Geist dafür verantwortlich, die Heiligen zu spalten? 1. Korinther 12,13: "Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden". 1. Korinther 12,25: "Auf dass keine Spaltung in dem Leibe sei". Nun, Brüder, können wir den Heiligen Geist dafür verantwortlich machen, dass zwei Gruppen von Christen, die zehn Minuten Fußweg voneinander entfernt sind, in Spaltung leben? Sagt der Geist Gottes zu dem einen: "Du gehst dorthin" und zu dem anderen: "Du gehst dorthin"? Es gibt einen Geist und einen Leib, und doch gehen manchmal Brüder aneinander vorbei, Schulter an Schulter und Ellbogen an Ellbogen, der eine an den einen Ort und der andere an einen anderen. Sie sind beide mit dem Geist Gottes bewohnt und gehören beide zu dem einen Leib. Ist Er der Urheber der Spaltung? Möchte Er nicht, dass diese lieben Heiligen Gottes gemeinsam weitergehen? Ja, das möchte Er, aber Er möchte, dass sie in Übereinstimmung mit der Wahrheit Gottes leben.

Die Einheit an sich ist kein Ziel, wenn sie nicht auf einer soliden und festen Grundlage beruht. Andernfalls handelt es sich lediglich um eine Vereinigung, einen bloßen Zusammenschluss, eine bloße Versammlung von vielen Individuen. Sie haben keine Einheit. Offensichtlich muss die Einheit des Geistes irgendwann einmal zerbrochen sein, so dass diese beiden Gemeinschaften getrennt voneinander weiterarbeiten. Die Einheit des Geistes muss zerbrochen worden sein, und das war sie auch. Die Zusammenkünfte haben eine Geschichte, und das ist eine Sache, die zugänglich ist. Wenn ich herausfinden will, warum, kann ich es herausfinden, und ich werde feststellen, dass es eine Zeit gab, egal wie weit sie zurückliegt, in der es um eine Frage ging, die die Ehre und Herrlichkeit Christi betraf, und diejenigen, die in der Lehre der Apostel bleiben wollten, diejenigen, die sich weigerten, Kompromisse mit ihrem Gewissen einzugehen, und die Christus treu sein wollten, mussten für Ihn handeln. Sie mussten sich von dem trennen, was böse war, was dem Namen Christi Unehre einbrachte. Es ist eine traurige Sache, aber ach, viel besser, sich zu trennen, als mit dem Bösen weiterzumachen. Erinnern Sie sich daran, dass wir eine Bibelstelle nach der anderen gelesen haben, die uns sagt, dass wir nicht mit dem Bösen weitermachen sollen - nicht mit dem, was Christus entehrt, in Gemeinschaft bleiben sollen. Wenn ein Mensch in seiner Bosheit fortfährt, sagt uns 1. Korinther, Kapitel 5, dass wir ihn wegschicken sollen. Dieses Kapitel ist uns allen hier sehr vertraut. Nein, Brüder, die Vorstellung, dass wir mit jedem weitergehen sollen - dass wir mit jedem, der sich Christ nennt, Gemeinschaft haben sollen -, dafür gibt es nicht einen Hauch einer Schriftstelle. Der ganze Lehrkörper und das ganze Gewicht der Heiligen Schrift weisen in die entgegengesetzte Richtung.

Andererseits ist auch die Vorstellung, dass ich allein weitermachen soll, völlig falsch. Es gibt zwei Dinge, die wir aufrechterhalten sollen - die Lehre der Apostel und die Gemeinschaft der Apostel, und beide gehören zusammen. Sie sind Zwillinge, und das eine gründet sich auf das andere. Dieser Weg wird uns durch die Gnade Gottes offengehalten, bis unser Herr kommt, und wenn jemand von uns jemals auf die Einflüsterungen des Bösen hört und diesen Weg verlässt und sich allein auf den Weg macht, haben wir weder die Sanktion des Wortes Gottes noch des Geistes Gottes. Brüder, wir sollen mit denen weitergehen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen - das heißt aus einem ehrlichen und aufrichtigen Herzen. Wir sollen mit ihnen weitergehen, nicht getrennt von ihnen. Es gibt für das Kind Gottes keinen Weg getrennt von seinen Brüdern. Wir sollen mit unseren Brüdern weitergehen - mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen. "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte".



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